John Sinclair TB Nr. 303: Das Zombie-Trio
Das Haus stand seit knapp hundert Jahren. Ein alter Bau, der Wind und Wetter
trotzte und dabei als mächtiger Klotz in Richtung Meer schaute. Es hatte
vieles erlebt. Hoffnung, Träume, aber auch Sucht nach Leben und die
Gnadenlosigkeit des Todes. Auch wenn es jetzt verlassen wirkte und sich kein
Mensch hineinwagte, war das Schlimmste noch vorhanden und lauerte nur darauf
an die Oberfläche zu gelangen - das Zombie-Trio!
von Jason Dark, erschienen im Juli 2006, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Bill Conolly und der Fotograf Ari Ariston wollen an der Südküste
Englands, nahe des Ortes Eastdeane, einen Mann besuchen, der sich Jesaja
nennt und die Leute als Prophet in ein neues Leben führen will. Beide
erhoffen sich eine Reportage über den außergewöhnlichen Mann.
Dies erweist sich jedoch als Flop, doch auf dem Rückweg wollen sie ein
uraltes, verlassenes Krankenhaus besichtigen, von dem ein mysteriöser
Hauch ausgeht. Kaum haben sie das Gebäude betreten, sind sie auch schon
gefangen: die Eingangstür lässt sich von Innen nicht mehr öffnen
und Fenster gibt es erst ab dem ersten Stock! Die Erkundung des unheimlichen
Krankenhauses wird für die beiden Männer zu einem Horror-Trip.
Lange Flure, düstere Treppenhäuser und verlassene Krankenzimmer,
die jedoch noch komplett eingerichtet sind und dazu noch eine Aura des
Bösen - all dies wartet auf Bill und Ari. Schließlich stoßen
sie auf drei nackte Zombie-Frauen, vor denen sie sich in einem verlassenen
OP in Sicherheit bringen. In der Zwischenzeit hat auch John Sinclair - alarmiert
durch Sheila Conolly, die sich Sorgen um ihren Mann gemacht hat - den Weg
zu Jesaja gefunden. Von dem zweifelhaften Propheten erfährt er, dass
das Krankenhaus früher einmal im Besitz des Hexers Aleister Crowley
gewesen und dem Bösen geweiht ist. Gemeinsam dringen auch John und Jesaja
in das düstere Gebäude ein und treffen ebenfalls auf das Zombie-Trio.
John kann eine der untoten Frauen mit der Beretta erschießen, wird
dann jedoch bewusstlos geschlagen. Jesaja schafft es noch, einen weiteren
Zombie mit Johns Kreuz zu vernichten, doch die dritte Frau schafft John in
den Keller, wo sie ihn in einem riesigen Ofen verbrennen will. John erwacht
allerdings rechtzeitig aus der Ohnmacht und dreht den Spieß um und
vernichtet den letzten Zombie. Doch damit ist die Gefahr nicht gebannt, denn
durch die Vernichtung des Zombie-Trios wurden drei Höllen-Engel auf
den Plan gerufen, die sich als die Leibwächter der Frauen angesehen
haben. Und diese unheimlichen Gestalten sind sogar in Lage, Johns Kreuz zu
manipulieren...
Meinung:
Ein toller Roman! Doch zu allererst eine Bemerkung zu Ari Ariston: Wie schon
in der Rezi zu Band
1463 'Die Frau aus dem Fegefeuer' angedeutet und im Gästebuch
ausgeführt, hat Jason Dark anscheinend keine große Erinnerung
mehr an den Zweiteiler
1439 /
1440, in dem
der Leichenfotograf das erste Mal aufgetaucht ist. Denn erstens hat Bill
in den beiden Heften überhaupt nicht mitgemischt und zweitens werden
nun auch noch Zombies mit dem Totenfeld in Verbindung gebracht, obwohl des
damals nur ein einziger Ghoul war, der sein Unwesen getrieben hat. So ein
Fehler ist zwar fast schon typisch für Jason Dark, doch in diesem Fall
werde ich ihn nicht in die Bewertung mit einfließen lassen, weil es
für die Story an sich keine Bedeutung hat (okay, bis auf die Tatsache,
dass sich Ari und Bill kennen und das erst der Auslöser der Geschehnisse
ist
*g*) und der Roman mir sonst gut gefallen hat. Denn trotz des recht
dümmlichen Titels und des furchtbaren Bildes hat Jason Dark diesmal
eine spannende Geschichte entwickelt, in der eigentlich das unheimliche
Krankenhaus die Hauptperson ist. Die Schilderung, wie Bill und Ari in das
Gebäude eindringen und durch die Flure und Zimmer irren, ist spannend
und gut gelungen und gipfelt in der Szene, als die beiden den Leichenkeller
im OP entdecken. Eine gelungene Figur ist auch der Prophet Jesaja, der sich
vom belächelten Spinner zum tapferen Lebensretter entwickelt und mit
jeder Seite sympathischer wird. Selbst der Humor kommt dieses Mal nicht zu
kurz und wirkt dabei nicht einmal aufgesetzt. Meine Lieblingsstelle ist hierbei
Seite 29: "Ich bin dabei", flüsterte Jesaja. "Ja, ich bin dabei,
den Tod zu überwinden. Selbst bei mir geht es nicht so schnell. Ich
muss mir den Weg erst freischaufeln." Ah, deshalb die Schaufel draußen
an der Hauswand. Das hatte Bill auf der Zunge gelegen, doch er schluckte
die Bemerkung im letzten Moment herunter."
Dass das alte Krankenhaus dem Hexer Aleister Crowley gewidmet war, ist eine
gelungene Überraschung, auch wenn er in diesem Taschenbuch immer nur
"Alister" genannt wird. In den bisherigen Romanen, in denen Crowley vorkam,
wurde immer die richtige Schreibweise benutzt. Dass sich John bei der Nennung
von Crowleys Namen nur an den Fall der Satans-Krone erinnert (s.
Taschenbuch
213 Satans-Krone') finde ich etwas schade, weil John ja mehrmals
mit ihm zusammengetroffen ist (z.B. auch in den Bänden
794
Das Zauber-Zimmer' und
795
Vater, Mutter, Satanskind') und
1245
Satansblut') und auch ziemlich dramatische Ereignisse mit ihm verbinden
müsste, nämlich die Entdeckung des Herzens von Henry St. Clair
und die Vernichtung seins silbernen Dolches (s. Bände
808
Das unheimliche Herz',
809
Das Schlangenkreuz' und
810
Der Geist des Hexers'). Alles in allem ein guter Roman, der auf den
letzten zehn Seiten, als man denkt, alles sei vorbei, noch einmal richtig
aufdreht und in ein dramatisches Finale im Kampf gegen die Höllen-Engel
führt.
Besonderheit:
Zweiter Auftritt des Fotografen Ari Ariston (nach dem Zweiteiler
1439
Totenfeld' und
1440
Halloween des Ghouls').
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der Autor der Rezension möchte für dieses Titelbild keinen Kommentar
abgeben
Coverbewertung:
Der Autor der Rezension möchte für dieses Titelbild keinen Bewertung
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Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Bill und der Fotograf Ari Ariston wollen in der Nähe von Eastbourne
einen seltsamen Propheten besuchen, der laut Ari eine Story wert ist. Bereits
auf dem Weg dorthin fällt Bill eine nackte Frauengestalt am
Straßenrand auf, die allerdings schnell verschwindet. Das Gespräch
mit dem Prophet Jesaja verläuft nicht sehr ergiebig, aber neben der
kleinen Hütte des Propheten ist ein altes stillgelegtes Krankenhaus,
hinter dessen Fenster Bill glaubt, die Nackte wiederzuerkennen. Ari und Bill
betreten das Haus und treffen auf gleich drei weibliche Zombies. Statt sie
mit der Beretta zu erschießen, verbarrikadieren sich Bill und Ari in
einem alten OP. In der Zwischenzeit ist der durch Sheila informierte John
am Ort des Geschehens angelangt. Zusammen mit Jesaja betritt auch er das
Krankenhaus und nach einigen Kämpfen können die Zombies vernichtet
werden. Damit ist der Fall jedoch noch nicht beendet, denn jeder der Zombies
hatte einen Schutzengel, die nun John in die Hölle entführen
wollen.
Meinung:
Ein grottenschlechter Roman. Klar, stellenweise ist das verlassene Krankenhaus,
das für die kranken Anhänger des Hexers Aleister Crowley gebaut
wurde, recht stimmungsvoll beschrieben. Aber langatmige Dialoge insbesondere
zwischen Ari und Bill verhindern ein Aufkommen jeglicher Spannung. Auch dem
Propheten Jesaja wurde kein vernünftiger Background gegeben. Zu dem
Krankenhaus: Warum wurde für Aleisters Anhänger ein Krankenhaus
gebaut? Wieso wurden ausgerechnet die drei Frauen zu Zombies? Wieso tauchen
die drei ausgerechnet jetzt auf? Wieso benötigen die Zombies Schutzengel?
Wieso genau hat Jesaja die Hütte neben dem Krankenhaus bezogen? Am Schluss
des Romans wird es dann so hingebogen, dass er gegen das Böse
ankämpfen wollte, aber er hat am Anfang spontan entschieden John zu
helfen. Erst wollte er ihn sogar loswerden. Vermutlich hat JD am Anfang
geschwankt, ob er den Prophet als guten oder bösen Charakter anlegen
soll. Ich jedenfall bin es leid Taschenbücher wie dieses zu lesen, wo
die Story wenn man auch nur ein bisschen genauer hinschaut, wie ein Kartenhaus
in sich zusammenfällt. Klare Geld- und Zeitverschwendung.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die blauen Dinger sind übrigens die Schutzengel der drei nackten Zombies.
Dieses Bild ist so hässlich wie das Buch schlecht ist.
Coverbewertung: