John Sinclair Nr. 1738: Der Dämonen-Dom
"Ich will nicht, dass sie erwachen", hatte Serena gesagt. Für mich hatte
sie in Rätseln gesprochen, deshalb hatte ich nachgehakt. "Was soll nicht
erwachen?" "Die Dämonen", hatte Serena geantwortet. Ich war wieder ganz
Ohr gewesen. "Welche Dämonen denn?" "Die am Dom."
2. Teil von Jason Dark, erschienen am 31.10.2011, Titelbild: Korzh
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Serena erstaunt John Sinclair und seine Freundin mit der Eröffnung,
dass es in der Nähe einen Dom gibt, an dem Dämonen hausen sollen.
Gemeinsam mit seinen Freunden, den Conollys, Professor Leitner und der stark
geschwächten Justine Cavallo, die Sinclair aus unerfindlichen Gründen
nicht vernichten will, machen sich der Geisterjäger und die Heilerin
auf den Weg zur Kirche. Dort befinden sich tatsächlich zwei steinerne
Dämonen an der Eingangsfront. Wenig später erwachen sie, werden
aber relativ problemlos mit Silberkugeln ausgeschaltet, nicht ohne jedoch
vorher ein Opfer zu finden. Da die Dämonen jedoch die Reifen der Fahrzeuge
zerstört haben machen sich die Conollys mit Serena im Schlepptau per
Anhalter auf den Weg ins Hotel. John Sinclair bleibt mit Justine bei dem
ehemaligen Dämonen-Dom. Dort macht die Blutsaugerin den Geisterjäger
durch vage Andeutungen, dass sie einen neuen Verbündeten hat ganz kirre,
so dass er wieder einen Grund mehr hat sie zu schonen. Ein schwerer Fehler,
und plötzlich erwärmt sich auch das Kreuz vor Johns Brust. Als
er die Kirche erneut betritt weiß er auch warum
Meinung:
Ein weiterer Tiefpunkt innerhalb der Serie und zugleich ein Schlag ins Gesicht
eines jeden Fans. Mit diesem Band hat Jason Dark eindrucksvoll bewiesen in
Zukunft doch besser die Finger von Mehrteilern zu lassen. Bis auf die kleinen
Scharmützeln mit den fliegenden Dämonen passiert nichts, aber auch
gar nichts in diesem Heft. Am schwersten wiegt aber wohl das vollkommen
unverständliche Verhalten von John in Bezug auf Justine Cavallo. Für
das Versäumnis der Blutsaugerin endgültig den Garaus zu machen
müsste Sir James ihn eigentlich auf der Stelle suspendieren. Lamentiert
er während ihres letzten Auftritts (siehe Band 1725) noch darüber
wie gefährlich sie ist, und dass er Angst hat, dass sie schneller ist
als die Aktivierung des Kreuzes, so beschränken sich die beiden Todfeinde
jetzt darauf sich gegenseitig verbal zu piesacken wie Schulkinder. John
begründet die Schonung der Vampirin übrigens damit, dass er wissen
will warum sie so schwach ist. Und als er dann tatsächlich durch Serena
auf den Trichter kommt, dass das ja an dem Blut der Zauberin liegen könnte
ist er sich aber plötzlich nicht mehr sicher. Warten wir mal lieber
ab, dann kann Justine Cavallo zu neuen Kräften kommen. Seine Freunde
Bill und Sheila Conolly segnen die Entscheidung des großen
Geisterjägers ohne jeglichen Widerspruch ab. Zwar wäre ihr Sohn
vor einigen Wochen fast selbst zum Opfer der blonden Bestie geworden, aber
egal. Sinclair wird schon wissen was er tut. Dass er das eben nicht weiß,
zeigt dieser Band wieder besonders hervorragend. Des Weiteren ziehen sich
die Passagen in dem Dämonen-Dom durch endloses Gerede, bei dem die Fakten
hin und hergewälzt und immer wieder aufs neue durchgekaut werden. Man
bekommt unweigerlich den Eindruck, dass der Autor nicht wusste wie es weitergehen
sollte, aus Zeitdruck aber einfach weitergeschrieben hat in der Hoffnung,
dass ihm währenddessen die zündende Idee kommt. Die
Geheimniskrämerei von Justine, wer ihr zur Seite steht ist ohnehin für
die Katze, dass verrät schließlich schon der Titel das nächsten
Bandes. Wirklich köstlich sind auch die Mutmaßungen von John in
Hinsicht auf die Widerstandsfähigkeit seiner Gegner. Ohne es je ausprobiert
zu haben geht er selbstverständlich davon aus, dass Justine nur durch
einen Kopfschuss getötet werden kann. Als die Dämonen vom Dom erwachen
und einer direkt vor John und Bill landet, damit der Geisterjäger ihn
wie auf dem Schießstand erlegen kann, weiß John auch sofort,
dass die Silberkugeln das Vieh zumindest verletzen werden. Später behauptet
er sogar, wenn die Kugel den Kopf träfe würde er zerplatzen. Und
selbst als Sinclair den ersten Dämon erschießt nimmt er sich erst
mal in Seelenruhe alle Zeit der Welt, um noch einmal mit Bill zu palavern.
Nein, dieser Roman ist eine ausgesprochene Frechheit und ein Armutszeugnis
für die komplette Serie. Weglegen und vergessen.
Fazit: Grottenschlecht. Eine sinnlose Aneinanderreihung belangloser Dialoge
und fader Actionszenen. Johns Verhalten gegenüber Justine Cavallo ist
absolut nicht nachvollziehbar, wodurch er als Held der Serie unglaubwürdig
wird. Sechs setzen.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der Dämon wird im Roman genauso dargestellt, wie auf dem Cover zu sehen.
Ein farblich schon aufeinander abgestimmtes Titelbild, das zudem nicht zu
überfrachtet wirkt und endlich auch wieder auf den ersten Blick zeigt,
welche Art von Roman den Leser erwartet.
Coverbewertung: