John Sinclair Nr. 1736: Die Zombie-Bar

John Sinclair Nr. 1736: Die Zombie-Bar


Ich starrte auf den Brief, der an mich persönlich gerichtet war. In der offiziellen Yard-Post hatte er gelegen, war durch die Sicherheitskontrolle gelaufen und lag nun auf meinem Schreibtisch. Schon mehrmals hatte ich den Text gelesen und sprach ihn wieder mal mit leiser Stimme aus. "Achtung! Die Voodoo-Zombies sind in London!"


von Jason Dark, erschienen am 18.10.2011, Titelbild: Timo Wuerz
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird in einem Brief vor Voodoo-Zombies gewarnt. Nach der Mittagspause erhält der Geisterjäger einen anonymen Anruf, in dem er zu einem Treffen mit einer Frau namens Orlanda gebeten wird. Die ist übrigens auch die Hauptverdächtige in einem sonderbaren Mordfall. Ein Zivil-Polizist ist während einer Streife von einer Giftschlange getötet worden, die aus dem Mund einer Frau gekommen ist. In einem Gartenhäuschen machen John und Suko die Bekanntschaft mit Orlanda, einem weiblichen Voodoo-Zombie, die sich jedoch deutlich von den tumben Gestalten unterscheidet, mit denen die Geisterjäger für gewöhnlich zu tun haben. Noch während der Vernehmung wird Orlanda plötzlich aus dem unsichtbaren heraus attackiert und verletzt. Ihre Herrin Tabea setzt den Voodoo-Zauber gegen ihre verräterische Sklavin ein. John Sinclair gelingt es die Verbindung mit Hilfe seines silbernen Kreuzes zu kappen. Gemeinsam mit Orlanda statten John Sinclair und Suko der sogenannten Zombie-Bar einen Beusch ab. Doch Tabea hat sich auf den Besuch gut vorbereitet …


Meinung:
Während das Cover ein echter Augenschmaus ist, klingt der Titel eher lächerlich und albern. Zumal Zombies auch keine wirkliche Bedrohung für unsere Helden darstellen, zumindest nicht in der Form, wie Jason Dark sie gerne schildert. Dafür ist der Leser gleich im Geschehen und trotz dem die Geschichte gerade für Kenner der Serie ziemlich vorhersehbar ist, ist der Roman alles andere als langweilig. Gerade durch die Besonderheit der Voodoo-Zombies weiß der Autor zu überraschen und mit Ezili Danto wird eine neue Göttin/Dämonin eingeführt, die eventuell noch für Aufsehen sorgen könnte. Zumindest aber lernen Protagonist und Leser wieder eine neue Facette der Voodoo-Religion kennen. Eine kleiner Fauxpas ist Jason Dark jedoch unterlaufen als er die erste Begegnung zwischen den Geisterjägern und Orlanda schildert. Dort erwähnt nämlich John Sinclair zum ersten Mal den Namen von Tabeas Helferin Ada, die den Kontakt zwischen Sinclair und Orlanda vermittelt hat. Da dies aber anonym geschah, kann John Adas Namen eigentlich gar nicht kennen. Für die Handlung ist dieser kleine Fehler aber nicht wichtig, höchstens ärgerlich. Leider hat der Roman auch seine Längen, denn gerade die Passage in der John und Suko mit Orlanda der Zombie-Bar einen Besuch abstatten und mit Eliza sprechen ist sehr auswalzend beschrieben worden. Das Finale, obwohl in dieser Form ebenfalls schon häufig, vor allem durch den Teufel, durchexerziert, stört dieses Mal keineswegs und wirkt irgendwie stimmig. Dafür entpuppt sich Tabeas Leibgarde im wahrsten Sinn des Wortes als ziemlich lahmer Haufen. Immerhin dürfen John Sinclair und vor allen Dingen Suko in beinahe altmodischer Manier als Kämpfer für die Menschheit und als Retter auftreten, und dass ist auch was Schönes.
Fazit: Locker leichte Gruselkost, mit der Jason Dark dem Leser neue faszinierende Facetten des Voodoo-Zaubers näher bringt.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Ezili Danto, der Schattengängerin.
John und Suko bekommen es mit besonderen Voodoo-Zombies zu tun, die menschlich wirken, aber nicht zu atmen brauchen und eine Giftschlange in ihrem Inneren beherbergen.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist nicht sonderlich gruselig, dafür aber hübsch anzusehen. Vor allen Dingen Tabea ist eine Augenweide. Der Typ links im Bild soll vermutlich nur einen Gast darstellen.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Motiv stammt ursprünglich vom Einband der von Ellen Datlow editierten englischsprachigen Publikation "Naked City - Tales of Urban Fantasy" mit zahlreichen Kurzgeschichten namhafter Bestseller-Autoren:

Naked City - Tales of Urban Fantasy