John Sinclair Nr. 1692: Das Denkmal

John Sinclair Nr. 1692: Das Denkmal


Malloch war ein Satan in Menschengestalt, und wir mussten ihn stellen. Es würde ein Kampf auf Leben und Tod werden, das wussten Suko und ich, denn Malloch verließ sich auf die Kraft der Hölle. Er sah sich selbst als Teufel und zugleich als Engel an, denn er gehörte zu denen, die keinen Unterschied machten. Wir hatten ihn gejagt und endlich einen Teilerfolg errungen, und zwar durch einen Anrufer, der seinen Namen nicht genannt und seine Stimme verstellt hatte …


von Jason Dark, erschienen am 14.12.2010, Titelbild: Kalwitz
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Malloch, ein Engel, der sich der Hölle zugewandt hat, wird auf einer, sich im Bau befindlichen, Autobahnbrücke von John und Suko gestellt. Doch der teuflische Gesandte stellt sich als mächtiger heraus, als angenommen und die beiden Geisterjäger drohen zu unterliegen. Bevor dies geschehen kann und die Serie endet, erscheint Raniel, der Gerechte, und bannt Malloch mit seinem gläsernen Schwert. Als steinernes Denkmal nimmt er ihn mit in eine andere Dimension.
Zehn Jahre später werden John Sinclair und Suko zu einem bizarren Mordfall gerufen. Chiefinspektor Tanner präsentiert den Geisterjägern eine Leiche, deren Haut seltsam blau angelaufen und aufgebläht ist. Als sie dann noch erfahren, dass der Tote zu Lebzeiten zu den Engelsgläubigen gehörte ahnen sie bereits, wer dahinter stecken könnte. Die Bestätigung erhalten sie als Shao bei John und Suko im Büro anruft und berichtet, dass Ada Wells, Johns Zugehfrau, in seiner Wohnung von Malloch berührt wurde. Daraufhin wurde ihr Arm steif und verfärbte sich bläulich. Ada Wells soll als Botin fungieren und John Sinclair erklären, wer wieder zurückgekehrt ist. Doch die größte Überraschung erwartet die Geisterjäger als sie erfahren, wer Malloch geholfen hat wiederzukommen …


Meinung:
Ein wirklich sonderbarer Roman, den Jason Dark hier abgeliefert hat, dessen Grundidee jedoch durchaus originell ist. Allerdings stellt sich die berechtigte Frage, ob es wirklich nötig ist, bei einer derartigen Fülle an Geschichten, einen weiteren Fall in der Vergangenheit anzusiedeln, von dem aber kein Roman existiert. Natürlich wollte der Autor unbedingt ein steinernes Denkmal in die Geschichte mit einbauen, weil das Titelbild dazu regelrecht einlädt. Aber das hätte man anders lösen und dafür einen der vielen offenen Handlungsstränge weiterspinnen können. Andererseits bereichern die Malachs, mit ihrem mythologischen Hintergrund, die Serie ungemein und auch das Wiedersehen mit Raniel, dem Gerechten, ist äußerst gut gelungen. Vor allem weil dieser einen Kommentar zu dem neuen Erzfeind des Geisterjägers abgibt und zwischen den Zeilen zugibt selbst Angst vor einer Konfrontation mit Luzifers Gesandtem zu haben. Der Leichenfund und das Intermezzo mit Chiefinspektor Tanner wirken im Nachhinein allerdings wie reine Makulatur und sollen John Sinclair und Suko nur auf die Spur von Malloch bringen. Der hat sich jedoch schon selbst bei Ada Wells bemerkbar gemacht und letztendlich sind die Schlussfolgerungen, die Suko zieht und mit denen er sich an Malloch erinnert sehr hanebüchen. Immerhin wird am Anfang behauptet, dass die Geisterjäger nicht wüssten, wie Mallochs Opfer gestorben seien. Auch die Charakterisierung des abtrünnigen Engels ist sehr widersprüchlich, denn zu Beginn wird er als übermächtig dargestellt, während er am Ende eigentlich nur auf dem Rückzug ist. Hier ist es auch völlig unverständlich, dass sein Helfer nicht persönlich eingegriffen hat. Eine weitere Frage, die sich regelrecht aufdrängt ist die, warum sich Raniel zunächst mit verstellter Stimme als Informant ausgibt und er sich am Ende derart zurückhält. Schlussendlich wurde die Szene mit Glenda Perkins und Sir James auch viel zu sehr in die Länge gezogen und sprachlich wirkt das Machwerk zudem sehr unausgegoren, so dass der Roman mit sehr viel gutem Willen gerade noch als Durchschnitt angesehen werden kann.
Fazit: Unausgereifter Horror-Thriller mit originellem Hintergrund. Ausführung und Schreibstil lassen hingegen zu wünschen übrig.


Besonderheiten:
Matthias, Luzifers Gesandter, hat einen erneuten Auftritt.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist äußerst minimalistisch und die Szene kommt im Roman genau so vor. Ein sehr stimmungsvolles Titelbild, das die Lust am Lesen weckt.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Die Michaels-Statue vom Titelbild-Motiv dieses John Sinclair-Romans wurde auch schon auf dem Cover der spanischen Publikation EL CAIDO verwendet. Allerdings war sie dort aus einer geringfügig anderen Perspektive heraus aufgenommen worden:

EL CAIDO