John Sinclair Nr. 1691: Vampir-Dschungel

John Sinclair Nr. 1691: Vampir-Dschungel


Die Hölle lag hinter Brad Ellis, doch was vor ihm lag, das konnte schlimmer werden, viel schlimmer. Dabei hatte er es so gewollt. Er war am Ziel. Oder beinahe. Er hatte die Lücke im Dschungel gefunden. All diejenigen, die ihn ausgelacht hatten, würden nun vor ihm den Hut ziehen müssen. Noch lag das letzte Stückchen Weg vor ihm. Auch den Dschungel hatte er nicht wirklich verlassen. Es gab eben nur die Lücke, und die war nicht leer, denn dort stand genau das, was Ellis gesucht hatte. Es war diese alte Ruine, die gar nicht so alt wirkte, weil die Strahlen der Sonne wie zufällig auf die Lichtung fielen und die Mauern leicht golden schimmern ließen


von Jason Dark, erschienen am 07.12.2010, Titelbild: Miley
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Brad Ellis ist Abenteurer und Forscher. Als er von der Legende hört, dass im Dschungel von Yucatan weiße Vampirfledermäuse hausen sollen, macht er sich auf die Reise. Tatsächlich wird er fündig und bringt die Tiere mit in seine Heimatstadt London. Dort will er seinen Fund als aller erstes demjenigen zeigen, der einst nicht an die Legende glauben und Ellis auch nicht begleiten wollte: Bill Conolly. Der befindet sich gerade mit John Sinclair auf dem Rückflug von Mailand nach London. Aus der Enttäuschung wegen der Ablehnung durch Bill ist mittlerweile blanker Hass geworden und so hetzt Ellis die weißen Vampire, die ihm aufs Wort gehorchen, auf Sheila Conolly und deren Sohn Johnny …


Meinung:
Mit einem Wort: Langweilig. Ein schnöde heruntergeschriebener Roman ohne jegliche Höhepunkte. Die Familie Conolly als Angriffsziel ist ungefähr so spannend, wie die Frage ob John Sinclair das Ende des Romans überleben wird. Außer den Protagonisten und Brad Ellis, spielt nur eine einzige weitere Person mit, nämlich Johnnys neue Freundin Mandy Harris, um die man sich aber auch keine Sorgen machen muss. Ansonsten strotzt die Geschichte vor unsäglichen, niveaulosen Dialogen und harmlosen Fledermausattacken. Die Tiere werden außerdem oft als Flattermänner bezeichnet, was nicht nur äußerst albern klingt sondern auch im Kontext einfach unangemessen ist. Dass die Fledermäuse sofort mit Vampiren assoziiert werden wird natürlich durch den Umstand entschuldigt, dass John und seine Freunde dahingehend vorbelastet sind. Warum sich Brad Ellis aber in den Kopf gesetzt hat sich an der Familie Conolly zu rächen, nur weil Bill nicht mit nach Mexico fliegen wollte ist nicht wirklich logisch nachvollziehbar. Ebenso wenig wie der Titel des Romans, der nur dann einen Sinn ergeben hätte, wenn die Geschichte tatsächlich im Dschungel gespielt hätte. So lässt der Autor eine Chance nach der anderen vorbeistreichen der Serie frischen Wind einzuhauchen. Was bleibt ist ein absolut langweiliger 08/15-Titel, der selbst für eingefleischte Fans eine Zumutung darstellt.
Fazit: Langweiliger Pseudo-Vampirroman, der frei von Spannung und Dramatik ist. Finger weg.


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Kommentare zum Cover:

Das Cover, insbesondere in Verbindung mit dem Mann links im Vordergrund und dem weißen Vogelschwarm hat den Autor wohl zu dieser Geschichte inspiriert. Leider vergebens. Dabei ist das Bild wirklich ein Blickfang, suggeriert allerdings eine gänzlich andere Story, als die, die dem Leser letztendlich aufgetischt wird.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Delios:


Kurzbeschreibung:
Der Abenteurer Brad Ellis ist auf der Suche nach den sogenannten WEIßEN Fledermäusen. Im Dschungel von Yucatan findet entdeckt er in einer Waldschneide eine alte Ruine. Als er diese erreicht, wird er von den weißen Fledermäusen angegriffen und verletzt jedoch nicht getötet. Brad Ellis verbündet sich mit Ihnen und reist zu Bill Conolly. Der Reporter hat ihm nicht glauben wollen das es die weißen Fledermäuse gibt und will sich nun an Ihm rächen.  
Die Fledermäuse greifen Bill, Sheila und auch Jonny an ohne jedoch wirklich Schaden anzurichten. Als Ellis persönlich einschreitet fällt er beim Kampf mit Bill Conolly in das Messer der Reportes und stirbt. Mit dem Tod des Abenteurers sterben auch die weißen Fledermäuse.


Meinung:
Der ganze Roman paßt irgendwie nicht zusammen. Nachdem Ellis wieder zurück will steht auf Seite 9: "Bestimmt fand er in Bill Conolly einen Verbündeten......" Dann bekämpft er ihn nur??? Warum genau - Was mit Ellis passiert ist durch den Angriff der weißen Fledermäuse - Was wollte er in Weißen Gebäude ??? Zack und dann Tod durch den Fall in Bills Messer - Ende.
Nee, der hat mir nicht gefallen. Ich hatte gerade Operation Amazonas von James Rollins durch der auch im tiefsten Amazonas Dschungel spielte und so richtig Lust anschließend einen Dschungel Roman von John Sinclair zu lesen. Das Titelbild hat mich regelrecht dazu eingeladen. Was folgte war allerdings ein nicht wirklich guter Roman, z.B. Seite 4 "...stellte er fest, das die Mauer der Ruine nicht mehr golden schimmerte". 5 Sätze später: "Es schimmerte auch nicht mehr golden ...."
Wiederholungen pflastern diesen Roman. John beschwert sich immer noch über den Ausdruck PARTNER von Justine Es gibt nichts Neues oder Aufregendes. Ich bin etwas geschockt von diesem Roman, da ich John Sinclair unheimlich gerne lese, aber bitte nicht so ...


Besonderheiten:
Weiße Fledermäuse existieren im Dschungel


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Kommentare zum Cover:
Das Cover hingegen ist perfekt. Echt klasse.


Coverbewertung:
5 Kreuze

Rezension von VoXpOpZ:


Kurzbeschreibung:
Der Forscher Brad Ellis stößt im Dschungel von Yucatan auf weiße Vampire. Zurück in London hat er es auf Bill Conolly und dessen Familie abgesehen. Sheila, Bill und Johnny werden von weißen Fledermäusen verfolgt, bis Ellis in Bills Messer stürzt und stirbt, woraufhin auch die biestigen Flattermänner vergehen.


Meinung:
Wenn es darum ginge, die schwächsten Sinclair-Romane des Jahres 2010 auszuzeichnen, hätte "Dschungel-Vampire" sicher gute Chancen, es auf einen der vordersten Plätze zu schaffen. Der Roman ist dünnflüssig, darin zähflüssig, darüber hinaus völlig überflüssig. Ähnlich wie bei der Jenseits-Kutsche (JS 1676), die ein paar Mal vom Verfasser erwähnt wird (und ganz sicher auch vom gleichen Schreiber stammt, der nicht Helmut Rellergerd heißt) handelt es sich hier um ein inhaltsarmes Machwerk, das allenfalls als Paradebeispiel herhalten kann, wenn es darum geht zu erklären, wie man einen Roman NICHT schreiben sollte.
Allein der Auftakt widerspricht den gängigen Regeln, eine spannende Geschichte ins Rollen zu bringen: Zunächst kämpft sich Brad Ellis zehn Seiten lang allein durch den Dschungel, dann folgen noch einmal sieben Seiten Soloeinsatz für Sheila im Heim der Conollys. Wie, bitteschön, kann dabei Spannung aufkommen? Brad Ellis und Sheila können mit niemandem agieren, ihre Gedankengänge sind langweilig und ermüdend, es passiert kaum etwas. Siebzehn Seiten Leere, auf denen der Autor Spannung mit Schwafelei verwechselt, siebzehn Seiten Leserfrust.
Doch auch im weiteren Verlauf des Hefts wird es nicht besser. Nichtssagende und unmotivierte Dialoge, eine verdammt lasche Handlung und Flattermänner, die ungefähr so gruselig sind wie der Abo-Bestellschein auf S.66, töten den letzten Rest Interesse des desillusionierten Lesers. Gut denkbar, dass der eine oder andere das Heft nicht bis zum Ende ertragen hat.
Eine weitere herbe Enttäuschung dann für die, die bis zum Ende durchhalten: wesentlichste Fragen bleiben unbeantwortet. Was haben die Fledermäuse mit Brad Ellis im Dschungel angestellt? Warum kommen sie am Ende (lächerlicherweise) aus seinem Mund geströmt? Und: Wie erklärt sich Ellis krasser Sinneswandel? Sah er Bill Conolly während seines Dschungeltrips noch als potenziellen Verbündeten ("Zum Glück kannte er einen vertrauenswürdigen Menschen, mit dem er über dieses Thema reden konnte.", S.9), wird der Reporter nach Ellis' Rückkehr samt Family zum erklärten Hassobjekt des Forschers ("Wer mich enttäuscht, der muss dafür zahlen.", S.39). Eine schlüssige Begründung, die diesen Sinneswandel rechtfertigen würde, fehlt - was fatal ist, weil Ellis' gesamtes Handeln so aus einer nicht nachvollziehbaren Motivation heraus erfolgt.
Auch die anderen Figuren gelingen nur bedingt. Sind Bill und Sheila wenigstens oberflächlich nachvollziehbar, wirkt Johnny Conolly, seines Zeichens eine der jüngsten Figuren, der man Spontaneität und Ungezwungenheit unterstellen mag, wie ein alter, unflexibler Mann. Die Dialoge der Jugendlichen befinden sich jenseits von Gut und Böse - und wenn es wirklich Teens oder Twens gibt, die so reden, sollte John sich ernsthaft Gedanken um seine Rente machen. Bastei übrigens auch um seine jüngeren Leser, denn es dürfte wohl kaum jemanden in diesem Alter geben (ich schließe mich da ein), der sich in einer dieser jungen Figuren wiedererkennt. Der Autor jedenfalls schreibt sich um Kopf und Kragen. Glücklicherweise endet sein Erguss nach 64 Seiten, und es bleibt die Hoffnung, dass er die Finger von der Tastatur lässt. Wir sollten ihm eine Spontanreise in den Dschungel schenken, wo er nach den weißen Vampiren suchen kann. In dieser Zeit wenigstens blieben wir von weiteren Heften aus der Feder dieses Ghostwriters verschont.
Fazit: "Die Hölle lag hinter Brad Ellis, doch was vor ihm lag, das konnte schlimmer werden, viel schlimmer", lautet der erste Satz des Romans. Was an dieser Stelle noch vor dem Leser liegt, wird auch schlimmer, viel schlimmer, sogar richtig schlimm. Finger weg.


Besonderheiten:
Johnny geht mit seiner Kommilitonin Mandy Harris ins Kino und guckt "Duell der Magier ". Ja, ne, is klar ;-) Aber vermutlich meinte der Autor das sogar so, wie er es aufschrieb.


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Kommentare zum Cover:

Klasse Cover, zwischen ihm und dem Roman liegen jedoch Welten. Titelbild abreißen und aufheben, den Rest getrost dem Altpapier übergeben.


Coverbewertung:
5 Kreuze