John Sinclair Nr. 1588: Das Horror-Grab
"Versprich mir, dass du mich nie verlassen wirst, Victor." "Versprochen."
"Ehrlich?" "Ja, Klara." "Gut. Und jetzt schalte das Licht ein." Victor Fleming
gehorchte. die kleine Lampe auf dem Nachttisch wurde hell. Lächelnd
drehte er sich zu seiner Geliebten um, sah sie an - und schrie!
von Jason Dark, erschienen am 16.12.2008, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko bekommen den Auftrag, sich mit Victor Fleming zu treffen.
Der junge Mann hatte sich an Scotland Yard gewandt, nachdem seine deutsche
Freundin Klara Wellmann plötzlich eine Zombiefratze bekommen hat und
nach eigenen Angaben "zu ihrem Grab gehen" wollte.
Dieses Grab konnte Fleming ausfindig machen und zeigt es den beiden
Geisterjägern. Auch Klara Wellmann erscheint kurzzeitig auf dem Friedhof,
kann aber wieder verschwinden, ohne dass John und Suko mit ihr reden
können. Fleming erzählt, dass er die Zombiefratze auch auf dem
Grabstein, auf dem einfach nur "Klara" steht, gesehen hat.
Bei den weiteren Recherchen stellt sich heraus, dass Klara Wellmann eine
Profikillerin ist, die sich vor einigen Monaten von Deutschland nach
Großbritannien abgesetzt hat. Der nächste Auftrag der Zombie-Killerin
ist die Eliminierung des albanischen Kriminellen Diego Abramovic, der in
London das Bordell "Club Fantasy" betreibt.
Im Club kommt es zur Begegnung zwischen den Geisterjägern und Klara
Wellmann. Suko kann die Zombie-Killerin zuerst mit dem Stab Buddhas aus dem
Konzept bringen und dann mit der Dämonenpeitsche töten, ohne weitere
Hintergründe über Klara zu erfahren. Diese bestand nämlich
aus zwei Personen, Klara Wellmann selbst und ihrer Schwester Angelika, deren
Geist nach ihrem Tod in Klara aufgegangen ist und sich als die Zombiefratze
manifestiert hat.
Meinung:
Dieser Roman hat mir in der ersten Hälfte sehr gut gefallen, weil er
hier noch unheimlich, spannend und rätselhaft ist. Dabei werden auch
die Gefühle von Victor Fleming gut beschrieben, der plötzlich gar
nicht mehr begreifen kann, warum er Klara, die er so gut wie gar nicht kannte,
so sehr vertraut hat.
Der zweite Teil lässt all die vorher erwähnten Attribute vermissen,
stattdessen wirkt die Geschichte hier eher unausgegoren. Dass Klara die
Telefonnummer des Bordells in Flemings Wohnung vergisst, kann man ja noch
hinnehmen. Aber wie John gleich darauf kommt, dass Klara Abramovic umbringen
will, ist mir nicht klar geworden, denn immerhin hätte sie ja auch in
seinem Auftrag arbeiten können. Auf jeden Fall wird während der
Club-Handlung die Spannung des ersten Teils durch Massaker-Aktion der
Zombie-Killerin ersetzt, was dem Roman in meinen Augen nicht gut getan
hat.
Auch das titelgebende Horror-Grab spielt im Grunde keine Rolle und wurde
wohl nur des Bildes wegen in die Handlung mit eingebaut. Dabei handelt es
sich übrigens um das Grab von Angelika, deren Name auf dem Stein auf
magische Weise in Klara umgewandelt wurde, nachdem ihr Geist im Körper
ihrer Schwester aufgegangen ist...
Besonderheiten:
Harry Stahl recherchiert für John in Deutschland.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
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