John Sinclair Nr. 1583: Assungas tödlicher Liebling

John Sinclair Nr. 1583: Assungas tödlicher Liebling


Ob die Vampire ihr das Blut aussaugen würden, war nicht sicher. Es konnte sein, dass es ihnen nicht schmecken würde, aber es gab andere Methoden, um Rosalie, die Hexe, zu vernichten. Einfach nur den Kopf abschlagen! Rosalie wusste das. Sie wusste auch, dass ihr die Blutsauger auf den Fersen waren. Dabei hatte sie noch Glück gehabt. Ihren Auftrag hatte sie so gut wie erfüllt. Erst ganz zum Schluss war es zu einer Panne gekommen. Man hatte sie entdeckt,, und nun wurde sie gnadenlos gejagt ...


von Jason Dark, erschienen am 11.11.2008, Titelbild: Dos Santos
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Rosalie ist Assungas Liebling. Eine junge Hexe, die ihre Feuertaufe bestehen soll, indem sie in der Vampirwelt spioniert. Dort wird sie erwischt und von zwei Blutsaugern verfolgt. Rosalie gelangt durch ein Tor nach London. Assunga hat sie absichtlich nicht in ihre Hexenwelt geholt, da Rosalie sich allein behaupten soll. Allerdings darf sie sich Hilfe von außen holen, weshalb Assunga ihrem Liebling die Millionenstadt London als Fluchtpunkt ans Herz legt. Dort leben Menschen, die zu den Todfeinden der Vampire gehören: John Sinclair und Suko! Assunga avisiert ihren Schützling bei den Geisterjägern, die sich widerwillig dazu bereit erklären Rosalie zu schützen, die schließlich immer noch ein Mensch ist. Doch John und Suko müssen sich auf einen harten Kampf einstellen, denn Dracula II greift persönlich ein, um die Niederlage auszubügeln…


Meinung:
Ein weiterer Roman um die Auseinandersetzung zwischen Assunga und Dracula II. Jason Dark beschreibt rasant und ohne große Längen eine interessante Geschichte und Rosalie hätte sicher das Zeug dazu gehabt einige Romane länger an Johns Seite gegen die Blutsauger zu kämpfen. Einige Dialoge hätten sicherlich kürzer und prägnanter sein können. Gerade die Sätze, welche die Vampire und später der Vergewaltiger von sich geben sind alles andere als realistisch und wirken äußerst konstruiert. Assungas Telefonate sind im Prinzip auch Zeilenschinderei. Ein einziges Gespräch hätte ausgereicht John auf Rosalie aufmerksam zu machen. Da die Hexe sich allein behaupten sollte und schlussendlich den Kontakt zu John selbstständig herstellte, wird der Eindruck erweckt, dass Assungas Telefonate den einzigen Zweck hatten, damit die Oberhexe ebenfalls einen Auftritt hat. Ihr ehemaliges Bündnis mit Dracula II und ihr Dasein als Vampirhexe wird mit keiner Silbe erwähnt und scheint vom Autor komplett aus dem Gedächtnis gestrichen worden zu sein. Dafür stecken John und Suko am Ende eine herbe Niederlage ein, doch zugleich wundert man sich, wieso Dracula II zum einen nicht eine ganze Vampirarmee mitbringt und zum anderen sich die Mühe macht den jungen Mann im Stall erst zu fesseln, obwohl er ihn eigentlich gleich aussaugen wollte. Vermutlich war Jason Dark noch ein Toter zuviel des Guten, so dass er Gnade vor Realismus walten ließ.
Fazit: Rasanter Roman über den Zwist zwischen Dracula II und der Oberhexe Assunga. John und Suko stehen einmal mehr zwischen den Fronten. Stilistisch kein Meisterwerk aber durchaus unterhaltsam.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Rosalie, Assungas Liebling, wie sie im Roman beschrieben wird. Ein sehr schönes Titelbild, dessen Stil hervorragend zum Layout passt.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair bekommt einen Anruf der Hexe Assunga, dass er für die Sicherheit ihres Lieblings sorgen soll. Mehr verrät sie nicht - doch als am folgenden Tag zwei Vampire in einem Londoner Zoo gefunden werden, die von Tigern zerfleischt wurden und bei Tageslicht zu Staub zerfielen, liegt der Verdacht nahe, dass in London ein Kampf zwischen Assunga und Will Mallmann stattfindet.
Dann nimmt Assungas Liebling, eine Hexenanwärterin namens Rosalie mit John Kontakt auf, weil sie sich von ihm Schutz vor Draculas Vampiren erhofft. Rosalie kann sich zwar auch selbst wehren, da sie aus ihren Händen Flammen schießen lassen kann, doch sie fürchtet, damit nicht gegen eine Übermacht von Vampiren anzukommen.
Auf einer Farm, Rosalies ehemaligen Elternhaus, wollen sich John, Suko und die junge Hexe vorerst verstecken. Doch Mallmann macht das Versteck aus und tötet Rosalie, indem er sie aus großer Höhe auf die Erde fallen lässt. Dann verschwindet Dracula II.


Meinung:
Ein ziemlich durchschnittlicher Roman, bei dem die Szenen mal wieder zu lang gezogen und die Gespräche zu belanglos sind, um Spannung zu erzeugen. Erst gegen Ende, als Mallmann in das Farmhaus eingedrungen ist, kommt Spannung auf und einen großen Pluspunkt gibt es für das unerwartete Ende Rosalies.
Interessant zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass John sich darüber Gedanken macht, ob Asmodis es noch lange hinnimmt, dass Assunga als Hexe außerhalb der Höllenhierarchie steht. Ob sich daraus allerdings eine zukünftige Handlung ableiten lässt, bezweifele ich.


Besonderheiten:
John erwähnt noch einmal die Ruine seines Elternhauses, doch weitere Maßnahmen werden nicht angesprochen.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Rosalie so, wie sie im Roman beschrieben wird. Das Feuer im Hintergrund ist aber eher symbolisch zu sehen.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von neo09:


Kurzbeschreibung:
Verfolgt von zwei Vampiren gelingt Rosalie, ihres Zeichens Nachwuchshexe, die Flucht aus der Vampirwelt Draculas II, in welcher sie für Assunga spioniert hatte. Da es Rosalie gelingt, ihre Verfolger spektakulär in einem Londoner Tigergehege zu stellen, werden John Sinclair und Suko auf den Plan gerufen. Tatsächlich treibt aber Assunga ein hinterhältiges Doppelspiel mit dem Sinclair-Team: Da Dracula II ein eindeutiger Todfeind Sinclairs ist, unterstellt Assunga ihren Schützling Rosalie unter die Obhut Sinclairs, der sie vor weiteren Vampirattacken schützen soll.


Meinung:
Die Lektüre des Romans hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Das Heft kennzeichnet ein qualitatives Auf und Ab: Klasse sind die Anfangssequenzen um die Flucht Rosalies geschildert, die in einem tollen Showdown in einem Tigergehege und dem Ableben der Verfolger gipfeln. Was dann aber bis ca. Seite 40 im Großen und Ganzen folgt, ist eine uninspirierte Ansammlung von Trash-Gesprächen und unnützen Handlungsplots, garniert mit ermüdenden Wiederholungen, so dass selbst die betagteste Leserin ohne Probleme dem Inhalt folgen kann. Es ist wirklich ätzend; warum zum Beispiel schildert JD das Gespräch mit dem Tierpfleger, welches weder einen inhaltlichen noch atmosphärischen Sinn macht? Wieso wird immer und immer wieder pedantisch darauf geachtet, dass Sir James über die Ermittlungen informiert wird und wieso muss er immer seinen Senf dazugeben? Warum wird die Rolle des Chiefinspektor Brown so detailgetreu dargestellt, wenn er doch eh bereits nach drei Seiten von der Bildfläche verschwindet? Doch es gibt noch weitere inhaltliche Patzer: Warum informiert Assunga zunächst Sinclair am Telefon nur ganz nebulös über ihre Absichten, wohingegen sie später frei von der Leber weg munter drauflosplaudert, als sie Sinclair erneut kontaktiert? Noch ein Beispiel gefällig? Ok! Sinclair und Suko wird das Betreten eines Hotels von zwei Leibwächtern eines Gauners verwehrt. Doch anstatt einfach mal den Ausweis von Scotland Yard zu präsentieren, langt Suko gleich hin und schlägt einen Leibwächter nieder. Unsinnig! Nun denn, es gibt aber auch gute Momente. Das Doppelspiel Assungas ist nämlich grundsätzlich eine gute Idee. Sinclair wird im gewissen Sinne von der Schattenhexe ausgenutzt, ohne dass er sich dagegen wehren kann. Warum das Sinclair-Team Rosalie allerdings nicht über ihre Beobachtungen in der Vampirwelt ausfragt, bleibt Jason Darks Geheimnis. Das Ende des Romans wiederum ist eindeutig gelungen, es überrascht in seiner Konsequenz. Mehr sei hier nicht verraten.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Nettes Cover. Auf dem Titelbild ist Rosalie, Assungas Schützling, abgebildet.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das von Dan Dos Santos gemalte Motiv befand sich auch schon auf dem englischsprachigen Roman "The Shaktra" von Christopher Pike:

"The Shaktra" von Christopher Pike