John Sinclair Nr. 1564: Wenn die Toten sprechen
Eric Todd stand unter der Dusche, als die drei Männer der Sondereinheit
mit einer Ramme die Tür der Wohnung aufbrachen. So laut, dass dieses
Geräusch das Rauschen der Dusche übertönte. Für Todd
wurde es eng. Er warf sich aus der Kabine. Die Finger seiner rechten Hand
zielten dabei auf den Hocker, auf dem die Schnellfeuerpistole lag. Er nahm
sie überall mit hin, auch ins Bad, aber nicht bis unter die Dusche.
Die Männer kannten sich aus. Sie hatten die Wohnung durchstürmt
und die Tür zum Bad aufgestoßen. Todd bekam seine Waffe nicht
mehr richtig hoch, denn einer der Männer schoss sofort und traf auch.
Todd brach blutüberströmt zusammen ...
von Jason Dark, erschienen am 01.07.2008, Titelbild: Korj
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko erfahren von Sir Powell, dass bei einem Polizeieinsatz
ein Kidnapper getötet wurde, ohne vorher das Versteck seiner Geisel
preisgegeben zu haben. Daraufhin ist ein junges Mädchen erschienen,
das den Polizisten den Aufenthaltsort der Geisel, einem 7jährigen
Mädchen, nannte und dann wieder verschwunden ist - als hätte es
sich aufgelöst. Doch noch haben die beiden Geisterjäger keine Spur,
um dieses mysteriöse Mädchen ausfindig zu machen. Da geschieht
ein Mord an Edith Butler, der Geschäftsführerin eines kirchlich
geleiteten Hotels, und zwei Zeugen, Deutsche auf Hochzeitsreise, erzählen
von eben diesem Mädchen, das auch in dem Hotel wohnt.
John und Suko sehen sich dort um und treffen auf das Mädchen, das Maria
Conti heißt. Durch das Silberkreuz fasst die junge Frau Vertrauen zu
John und erzählt ihm ihre Geschichte: Maria stammt aus Italien, wurde
als Baby von ihren Eltern verstoßen und kam in ein Kloster. Aus diesem
wurde sie allerdings wieder von Satansdienern geraubt, die sie dem Teufel
opfern wollte. Eine fremde Macht, die Maria nicht genau beschreiben kann,
hat sie allerdings gerettet und in eine andere Welt gebracht, die das
Mädchen einfach nur als "Himmel" beschreibt. Als Maria aus dieser Welt
zurückkehrte, hatte sie zwei Gaben bekommen. Zum einen kann sie sich
für einen kurzen Moment auflösen und so von einem Ort zu einem
anderen kommen - ähnlich der Beamfähigkeit von Glenda Perkins.
Zum anderen kann sie die letzten Gedanken eines Sterbenden wahrnehmen, die
sie in Gegenwart der Leiche immer wieder hört. Dafür muss Maria
auch mit einem Fluch leben; denn die Teufelsdiener haben noch nicht
aufgehört, das Mädchen zu verfolgen.
Sie waren es auch, die Edith Butler getötet haben und nun haben sie
auch die beiden deutschen Touristen entführt, um als Endziel Maria in
ihre Gewalt zu bringen. Auf dem Friedhof, Marias Lieblingsplatz, kommt es
dann zum Treffen mit den Satansdienern, die normale Menschen und keine
Dämonen sind. Als sie Maria mit Messern angreifen, überwältigt
John sie mit der Beretta. Und dann offenbart Maria ihr größtes
Geheimnis
Meinung:
An dieser Stelle möchte ich einmal Homer Simpson zitieren: "Laaaangweilig!"
Selten habe ich mich so geärgert, Zeit mit einem Roman verschwendet
zu haben wie bei dieser Geschichte. Es wird endlos geredet, die Gespräche
drehen sich im Kreis, Tatsachen werden ständig wiederholt oder
dümmliche Fragen gestellt. Z.B. sagt Mike Hartman auf Seite 19: "Ich
habe es tun müssen, Maria. So heißt du doch, oder?" nachdem
er sie auf Seite 17 mit den Worten begrüßt hat: "Du, Maria?".
Oder John fragt Maria, wie ihre Verfolger aussehen, nachdem sie ihm kurz
zuvor erzählt hat, dass sie diese immer nur als Schatten wahrgenommen
hat. Auch der Rest der Geschichte ist konfus. Erst scheint es, dass Maria
die Stimmen der Toten nur wahrnehmen kann, wenn sie an deren Gräbern
bzw. Leichen steht. Dann hört sie auf dem Friedhof die Stimme von Edith
Butler, die noch in der Gerichtsmedizin liegt. Zuerst werden die einzelnen
Sätze geschildert, die die Toten auf dem Friedhof geben, dann heißt
es, dass Maria sie nicht versteht, weil sie alle durcheinander sprechen.
Und woher das Mädchen wusste, dass sie im Badezimmer des Kidnappers
Eric Todd erscheinen muss, wird auch nicht deutlich.
Ebenso stellt sich mir die Frage, wieso die Satansdiener erst Edith Butler
und dann die beiden Deutschen töten müssen. Immerhin kennen sie
den Friedhof, auf dem Maria sich so wohl fühlt und hätten ihr jederzeit
auflauern können. Aber nein, stattdessen entführen sie Zeugen,
die in einem Polizeibewachten Hotel untergebracht sind
Bis Seite 63 war ich mir sicher, dass dies einer der schlechtesten Romane
der Serie ist und ich ihm 0 Kreuze gebe. Doch dann hat mich Jason Dark noch
wirklich überrascht mit Marias Geheimnis, so dass ich ein Gnadenkreuz
vergebe
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Im Gegensatz zum Roman gefällt mir das Cover sehr gut. Es wirkt mystisch
und ist gut gezeichnet. Man sieht Maria in ihrem roten Mantel auf dem alten
Friedhof.
Coverbewertung: