John Sinclair Nr. 1513: Gier nach Templerblut
Abbe Laroche bekreuzigte sich und hatte dabei das Gefühl, eine
Todsünde zu begehen. Er hatte seine Bewegung im Spiegel verfolgt und
schaute sich jetzt sein Gesicht genauer an. Furcht und schlechtes Gewissen.
Beides vereinigte sich dort. Dazu passte auch der flackernde Blick. Er hasste
sich dafür. Er hätte längst etwas dagegen unternehmen
müssen, aber das schaffte er nicht. Er konnte einfach nicht über
den eigenen Schatten springen. Er stand in der kleinen Sakristei. Sie kam
ihm wie ein Gefängnis ohne Gitter vor. Laroche hatte den Beruf als Pfarrer
gewählt. In seiner Gemeinde war er auch anerkannt. Nur wusste niemand,
welches Geheimnis er vor aller Welt verbarg...
von Jason Dark, erschienen am 10.07.2007, Titelbild: Anna Stoke
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der ehemalige Templer Fernand Bullet verschwindet spurlos, seine Frau Corinna
wird ertrunken im Gartenteich gefunden. Inspektor Salinger befragt Godwin
de Salier nach dem Vermissten, doch der Templerführer kann sich beim
besten Willen nicht vorstellen, dass Fernand die Frau, die er liebte töten
würde. Godwin beschließt selber in dem Fall zu ermitteln. Bevor
er richtig loslegen kann ruft Fernand ihn an und bestellt ihn zu der Kirche
seines Heimatortes. Dort trifft der Templerführer auf den Pfarrer Laroche,
der ihn zu sich ins Haus bittet. Dort wartet Bullet bereits auf seinen ehemaligen
Chef. Doch Bullet ist kein Mensch mehr sondern ein Vampir. Die Blutsaugerin
Verka hat ihn zu einem Untoten gemacht und seine Frau Corinna getötet.
Bevor Godwin reagieren kann schlägt Laroche, der von den Vampiren unter
Druck gesetzt wurde, den Templer nieder, der nun wehrlos der Blutgier Fernands
ausgeliefert ist. In der Zwischenzeit hat sich Verka Godwins Frau Sophie
Blanc genähert und ebenfalls niedergeschlagen. Mit ihr zusammen verschafft
sich die Untote Zugang zum Kloster, um aus dem Hort des Guten eine
Brutstätte der Vampire zu machen ...
Meinung:
Ein sehr kurzweiliger und gut strukturierter Vampirroman, dem vor allem ein
Umstand zu Gute kommt: Dieses Mal müssen die Templer nämlich allein
agieren, ohne die Hilfe von John Sinclair. Verka ist eine ernstzunehmende
Gegnerin, geschult und ausgebildet in Will Mallmanns Vampirwelt. Scheinbar
hat sich Dracula II wieder an seine alten Ziele erinnert und will einmal
mehr das Templerkloster mit Vampiren besetzen, wie er es schon einmal versuchte,
beim Comeback des Grusel-Stars. Überraschend kommt am Beginn des Romans
der perfide Mord an Corinna Bullet daher und auch das Eindringen der Blutsaugerin
in das Kloster wurde schlüssig erklärt. Leider hat der Roman auch
seine Schwächen, so wirken einige Dialoge wieder reichlich
überflüssig und gestelzt. Allerdings hat sich Jason Dark scheinbar
besonnen und das Wörtchen "verdammt" dieses Mal recht sparsam eingesetzt.
Zum Ende hin, so auf den letzten zehn Seiten, beginnt sich die Handlung ein
wenig zu ziehen, dort hätte beispielsweise noch ein weiterer Templer
zum Opfer der Vampirin werden können. Bedauerlicherweise erfährt
der Leser immer noch nicht wie viele Templer denn nun im Kloster mit Godwin
und Sophie zusammen leben und auch die Bibel des Baphomet wurde nicht weiter
erwähnt. Nichtsdestotrotz ist "Gier nach Templerblut" ein absolut
empfehlenswerter Roman, der auch ohne John Sinclair eine hervorragende Figur
macht. Zudem tritt mit Inspektor Salinger ein sehr sympathischer Polizist
auf, der auch in weiteren Abenteuern mit den Templern willkommen ist.
Besonderheiten:
Roman ohne John Sinclair.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Verka während einer gediegeneren Blutmahlzeit. Die Szene kommt so im
Roman nicht vor und Verka besitzt auch kein Zeichen aus Blut auf der Stirn.
Dennoch gehört das Cover sowohl zeichnerisch, als auch vom Motiv her,
zu den düstersten und atmosphärischsten Titelbildern der letzten
Zeit.
Coverbewertung:
Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Die Vampirin Verka hat es nur auf Templerblut abgesehen. Sie macht einen
ehemaligen Templer namens Fernand zu einem Vampir und tötet dessen Ehefrau.
Gemeinsam planen sie, Godwin de Salier und seine Frau Sophie zu Blutsaugern
zu machen und dann das ganze Templerkloster zu infiltrieren...
Meinung:
Der Roman beginnt recht spannend und außergewöhnlich konsequent.
Sowie auf S. 13 Godwin ins Spiel kommt, kann das Niveau leider schon nicht
mehr gehalten werden, da viele überflüssige Dialoge und Aktionen
wie die Befragung des Würfels die Handlung in die Länge ziehen.
Insgesamt fand ich den weiteren Verlauf der Story dann auch eher schleppend,
da man um Godwin und Sophie sowieso nicht zittern musste. Letzten Endes bietet
der Roman also mal wieder Durchschnittskost.
Besonderheiten:
Einzelabenteuer von Godwin de Salier und Sophie Blanc
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Stimmiges Cover, das Verka mit ihrem Lieblingsdrink zeigt.
Coverbewertung: