John Sinclair Nr. 1506: Liliths böser Kosmos
Briefe von Unbekannten mochte Jane Collins nicht. Ihr Inhalt bedeutete in
der Regel nichts Gutes, und an diesem Morgen fand die Detektivin den Brief
im Hausflur. Jemand hatte ihn unter der Tür hindurch geschoben. Sie
zögerte noch, ihn aufzuheben. Zu viele negative Gedanken schossen ihr
durch den Kopf. Sie dachte an Briefbomben, die nicht wirklich viel dicker
sein mussten. Feinde hatte Jane Collins genug. Aber dann gab es da noch ein
anderes Gefühl in ihr. Es war so menschlich, und dafür gab es das
Wort Neugierde. Die konnte Jane Collins nicht unterdrücken, und so sagte
sie sich, dass dieser Briefschreiber vielleicht etwas von ihr wollte und
sich deshalb auf diese Weise bei ihr gemeldet hatte...
von Jason Dark, erschienen am 21.05.2007, Titelbild: Jarling
Rezension von
Delios:
Kurzbeschreibung:
Jane Collins entdeckt in Ihrer Wohnung einen Brief den Ihr jemand unter die
Tür durchgeschoben hat. Nach anfänglicher Skepsis und Angst vor
einem Anschlag gewinnt allerdings die Neugier und Sie öffnet diesen
Brief. Der Inhalt lautet: "Du gehörst noch immer zu uns!" Jane
kann sich keinen Reim daraus machen wer Ihr so eine Nachricht geschickt haben
könnte. Es folgt ein Bekenneranruf einer gewissen Leila. Völlig
durcheinander sucht Jane Collins seelischen Beistand am Grab von Sarah Goldwyn.
Dort wird sie jedoch von Leila gestellt die Jane Collins unbedingt in den
bösen Kosmos von Lilith bringen möchte mit dem Ziel das Jane Collins
wieder zu einer der Ihrigen (Hexen ?) wird. Jane gelingt es Leila zu
überwältigen und bittet John und Suko zu Hilfe. Als John und Suko
am Friedhof angekommen sind, werden Sie von weiteren sogenannten Hexen umstellt
und Suko sogar durch eine Wolke in eine andere Welt gezogen. Dort kommen
ihm Zweifel ob es sich wirklich um Liliths Welt handelt. Nachdem er dort
eine Statue mit der Dämonenpeitsche vernichtet hat vergehen auch die
Hexen in der realen Welt und zurück bleibt die Frage: Was Leila mit
Lilith zu tun hatte.
Meinung:
Der Roman schafft es gleich von Anfang an den Leser zu begeistern. Einzig
die Tatsache das Jane Collins nicht gleich auf die Idee kommt wer Sie wieder
in auf die böse Seite locken will und Sie völlig ratlos wirkt
trübt den Lesespaß etwas. Jason Dark schafft es sogar die Geschichte
zwischenzeitig vom aktuellen Geschehen durch Bemerkungen aufzulockern. Zwei
Beispiele: Suko wird in Lilith Welt gezogen und sein erster Gedanke ist die
Hoffnung seine alte Harley wiederzufinden die er bei einem anderen Abenteuer
bei der Flucht aus Liliths Welt zurücklassen mußte. Auch Jane
Collins Satz: "Ich habe ein Problem mit einer Frau. Der Kopf ist normal
den Rest kannst du vergessen!" ist nicht alltäglich bei JD zu lesen.
Er hatte anscheinend so viel Spaß mit der Geschichte, das man lieber
einen Zweiteilerdaraus gemacht hätte. Die Geschichte endet leider ohne
weitere Erkenntnisse für den Leser was Leila bzw. wer Leila und Ihre
`Schwestern` eigentlich waren. Auch Suko ist einfach so wieder in der realen
Welt gelandet und als John nachfragt wie er das denn geschafft hat (Was den
Leser ja auch interessiert) antwortet Suko nur: "Laß mal das ist
eine längere Geschichte." Schade, man hätte aus Liliths Welt
mehr machen können und es bleibt zu hoffen das aus der Richtung noch
etwas kommt. Das wäre mal ein guter roter Faden.
Besonderheiten:
Suko erinnert sich daran das er seine Harley Davidson in Lilith Welt
zurücklassen mußte
(Band
435 "Das Hexentor" und
Band
436 "Tanz auf dem Scheiterhaufen") und hofft nachdem er erneut in diese
Welt gezogen wurde diese wiederzufinden.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Häßlich aber so sollte es dem Roman nach auch sein. Daher passt
es genau und das alleine zählt.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Jane Collins erhält einen anonymen Brief mit der Botschaft DU GEHÖRST
NOCH IMMER ZU UNS! Kurz darauf meldet sich eine ebenfalls unbekannte Anruferin,
die Jane auf ihre Vergangenheit als Hexe aufmerksam macht. Als die Detektivin
das Grab der Lady Sarah besucht, gibt sich die Unbekannte als Leila zu erkennen,
eine Hexe mit einem bräunlichen, wie verfault wirkenden Körper.
Jane überwältigt die Hexe und informiert John und Suko. Doch ehe
die Geisterjäger eintreffen erscheinen fünf weitere Hexen, die
Jane mit in Liliths bösen Kosmos entführen wollen. Erst das Erscheinen
von John und Suko schlägt die Hexen in die Flucht. Nur die von Jane
bewusstlos geschlagene Leila bleibt zurück. Die Detektivin verhört
die Hexe, bekommt aber keine nennenswerten Informationen aus hier heraus.
Kurz darauf erscheint eine schwarze Wolke, die von Leila als Liliths Kosmos
bezeichnet wird. Suko wird von dem Dunst aufgesogen und in die fremde Dimension
entführt. Als Leila John angreift und dabei mit dem Kreuz in Berührung
gerät stirbt sie. Damit ist die letzte Verbindung zu Suko abgebrochen.
Bleibt der Chinese für immer in Liliths bösem Kosmos verschollen
...?
Meinung:
Nach Jahren endlich besinnt sich Jason Dark auf eine von Johns ältesten
und mächtigsten Feindinnen. Lilith, die Geliebte Luzifers ist zurück.
Leider nicht persönlich und anstatt eine spannende Geschichte zu schreiben
beschränkt sich Dark lieber auf das fabrizieren langweiliger, abgehackter
Dialoge voller Wortwiederholungen. Diese Mal schmeißt er nicht nur
mit dem obligatorischen "verdammt" (36 x) um sich sondern auch der titelgebende
"Kosmos" muss ziemlich häufig herhalten. Auch die allseits beliebten
Phrasen wie beispielsweise "alles andere kannst du vergessen" kommen nicht
zu kurz. Vergessen hat der Autor aber scheinbar seine eigenen Ideen von damals.
Jane ist sichtlich erstaunt, dass Lilith noch existiert und war der Ansicht
der Kult sei zerschlagen worden. John hingegen erinnert sich an eine
hässliche Frauengestalt mit borstigen Haaren aber nicht an die Urgestalt
eines riesigen schleimigen Kraken. Ein kurzer Anflug von Spannung und Dramatik
erwartet den Leser erstmals auf Seite 24/25 wo John den entsetzten Hilferuf
Janes auf seinem Handy empfängt und er mit Suko wie in alten Zeiten
loshetzt. Dafür ist der Beginn mit der schriftlichen Botschaft und dem
Anruf reine Zeilenschinderei, denn für die Handlung hätte es durchaus
genügt, wenn der Roman mit der Szene auf dem Friedhof begonnen hätte.
Ein wenig Atmosphäre kommt dann wieder auf als Suko in der fremden Dimension
auf die Dämonin trifft, welche sich als gefallener Engel entpuppt, aber
nicht als Lilith. Das wiederum entlarvt den Roman als dicke Mogelpackung,
denn viele Fans werden sich auf ein Wiederlesen mit der echten Lilith gefreut
haben. Derart an der Nase herumgeführt zu werden ist nicht nur für
die betrogenen Hexen ein Schlag ins Gesicht. Viele kleine Ungereimtheiten
sorgen darüber hinaus für einen schlechten Nachgeschmack. So behauptet
Jane allen Ernstes Leila würde mehr Vertrauen zu ihr haben als zu John
und Suko. Und das, obwohl die Detektivin sie kurz zuvor erst niedergeschlagen
hat. Alles in allem ein echter Reinfall. Einzig die fremde, archaische
Dämonin war interessant, aber leider durfte die ihre wahre Identität
nicht offenbaren und wurde am Ende wieder rasch abserviert. Einen kleinen
Pluspunkt erhält die Geschichte aber dann doch noch, denn John und Suko
erinnern sich an den Fall
JS
435 "Das Hexentor", wo Suko zusammen mit Shao und seiner Harley in Liliths
Hexenwelt gerät und dort sein geliebtes Motorrad verliert.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein Cover welches konträr zum Inhalt steht und eine bizarr-gruselige
Stimmung vermittelt. Die falsche Lilith, wie im Roman beschrieben. Der Stil
erinnert ein wenig an Royo. Auf jeden Fall eine Bereicherung für die
Serie, die zumindest in Sachen Titelbilder wieder auf dem Weg der Besserung
ist.
Coverbewertung: