John Sinclair Nr. 1490: Das Rätsel der Leichenvögel

John Sinclair Nr. 1490: Das Rätsel der Leichenvögel


Der schwarze Vogel war Elliot Wells suspekt! Der Mann, der im Londoner Norden eine Gärtnerei betrieb, beobachtete die Saatkrähe bereits seit einigen Stunden. Er hatte im Gewächshaus zu tun. Immer, wenn er von seiner Arbeit aufschaute, hockte der Vogel in seiner Nähe. Wells konnte sich nicht daran erinnern, ihn in das Innere des Gewächshauses fliegen gesehen zu haben, aber er war da und das irritierte den Mann. Wells fühlte sich von den starren Augen der Krähe beobachtet und kontrolliert...


von Jason Dark, erschienen am 30.01.2007, Titelbild: E.J. Spoerr

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Ich erlaube mir dieses Mal die dürftige Handlung in Form einer Personenaufzählung zu gestalten, so wie der Pabel-Verlag es in den Reihen "Vampir-Horror-Roman" und "Dämonenkiller" handhabte, in denen auf Seite 2 in einem kleinen Kästchen die wichtigsten Charaktere kurz vorgestellt wurden.
Elliot Wells: Eigentlich wollte der Gärtner Feierabend machen als eine Saatkrähe mit den Augen seines verstorbenen Vaters erschien und ihn angriff
Simone Radmann: Seine Verlobte begleitet ihn zu dem Friedhof der Sekte "Erben der Natur" auf dem Elliots Vater begraben wurde, nachdem er mit seiner Sekte Selbstmord beging.
John Sinclair: Der Geisterjäger wird von seinem Freund Bill Conolly, der Besuch von einem Mann bekommt, der eine Krähe gefangen hat, die mit der Stimme seiner verstorbenen Frau spricht, auf den Fall aufmerksam gemacht.
Bill Conolly: Der Reporter begleitet John Sinclair zum Friedhof der Leichenvögel.
Mandragoro: Der Umwelt-Dämon ist verantwortlich dafür, dass die "Erben der Natur" als Leichenvögel zurückgekehrt sind.


Meinung:
Ein unheimliches, herbstliches Titelbild und ein mysteriöser Titel suggerieren dem Leser zunächst ein gruseliges Lesevergnügen und der Beginn der Geschichte scheint diesen Eindruck zu bestätigen. Doch bald verliert sich der Autor in seinen detaillierten, minutiösen Beschreibungen und schwachen Dialogen, welche die Handlung nur unwesentlich vorantreiben. So wichtig und lobenswert es auch sein mag, wenn man den Nebenfiguren einen Hintergrund gibt, so unwichtig und überflüssig ist es beispielsweise zu beschreiben, wer denn nun die Wohnung eingerichtet hat und wann welches Gebäude erbaut oder renoviert wurde. Im Laufe der Geschichte kommt die Handlung ebenso wenig in Gang und man wartet als Leser geradezu darauf, dass endlich was passieren möge. Die Ideen, die Jason Dark in diesem Roman verbrät sind alle schon einmal da gewesen. Angefangen bei den Vögeln mit Menschenaugen, über den kollektiven Selbstmord der Sekte, bis hin zu dem Finale, welches zwar den Auftritt von Mandragoro bereithält, dafür aber reichlich einfallslos und fad daher kommt. Allein, dass der Umwelt-Dämon den Friedhof umwühlt und die Leichen an die Oberfläche kommen könnte dem Leser einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Ansonsten gibt es kaum Dramatik oder Spannung, denn einmal mehr lässt sich Mandragoro von John mit herzensguten Argumenten überzeugen. Man darf allerdings bezweifeln, dass John mit denselben Argumenten die Investoren davon überzeugen kann, den Wald nicht abzuholzen.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Ein sehr gutes Cover von Spoerr, welches die Gruselstimmung des Totenackers hervorragend einfängt.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von The Fox:


Kurzbeschreibung:
Eine Sekte begeht im Namen Mandragoros kollektiven Selbstmord. Die Körper werden auf einem abgelegenen Waldfriedhof beerdigt, die Seelen der Verstorbenen wandeln sich zu Saatkrähen, die entweder menschliche Augen haben, oder mit der Stimme des Verstorbenen sprechen können. So tauchen einige der Vögel bei Verwandten auf, wo sie natürlich eine Panik auslösen. John und Bill werden auf den Fall aufmerksam gemacht und statten dem Friedhof einen Besuch ab. Dort erfahren sie, dass Mandragoro für das Erscheinen der Vögel verantwortlich ist, denn die Vögel sollen den Wald beschützen, da er einem Industriegebiet weichen soll. John kann Mandragoro jedoch überreden, die Vögel zu vernichten, da der Boden eh zu schlammig sei um dort gewinnbringend zu bauen.


Meinung:
Leider kann ich über diesen Roman nicht viel Gutes sagen, da JD einen Hauch von Story mit vielen nervtötenden gekünstelten Dialogen und ausufernd nichtssagenden Beschreibungen auf 64 Seiten gestreckt hat. Handlungen, die man in einer Spalte stimmungsvoll hätte erzählen können, wie ganz viele der Aktionen des Gärtnerpärchens, werden auf vielen Seiten ausgewalzt. Bei all der Phrasendrescherei gelingt es meines Erachtens ganz und gar nicht, den Figuren einen glaubwürdigen Background zu geben. Der Handlungsablauf mit Mandragoro kam so auch schon zig Mal vor, überhaupt sollte sich der gute Umweltdämon mal lieber um den Regenwald kümmern, als wegen so eines Miniwäldchens am Rande eines Industriegebiets so nen Aufstand zu machen.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein für Spoerr sehr gelungenes Cover.


Coverbewertung:
3 Kreuze