John Sinclair Nr. 1446: Der Eis-Schamane

John Sinclair Nr. 1446: Der Eis-Schamane


Der Vogel war plötzlich da! Wirklich ein Vogel oder ein fliegendes Monster? Der Mann, der durch den Schnee stapfte, um die einsame Blockhütte zu erreichen, wusste es nicht. Er bekam nur das seltsame Geräusch mit - ein lauter Windstoß - und spürte danach den heftigen Schlag, der seinen Rücken traf. Er wurde auch am Kopf erwischt, verlor die Übersicht und wusste nur, dass er nach vorn getrieben wurde. Danach prallte er mit seinem vollen Körpergewicht gegen die Tür. Der Stoß war so heftig, dass sich Schnee von der Dachkante löste, der auf ihn herabfiel...


von Jason Dark, erschienen am 28.03.2006, Titelbild: Boros & Szikszai

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Die Tierärztin Maxim Wells bittet John Sinclair nach Dundee/Schottland. Dort geschehen eigenartige Dinge: auf einem vereisten See etwas ausserhalb der Stadt liegen etliche Tierkadaver. Ausserdem finden sie und der Förster Mike Todd dessen Kollegen Owen McMillan zerhackt vor seiner einsamen Hütte auf. Kurz darauf sieht Maxim eine eigenartige Gestalt an ihrem Haus vorbeifliegen, die sie aber nicht richtig erkennt! Ist es ein 'Vogelmensch'; so wie ihre Ziehtocher Carlotta? Und hat diese Gestalt etwas mit den Tierkadavern zu tun? Nur John kann diese Rätsel scheinbar lösen


Meinung:
Ein weiterer Versuch meinerseits mit meiner einstigen 'Einstiegsdroge' nochmal warm zu werden. Leider entpuppt er sich als nicht geglückt. Zuviele Dinge sind störend und stoßen mir echt auf: Jasons' Schreibstil ist im Gegensatz zu früher nicht mehr derselbe. Er zieht Dialoge unnötig mit unwichtigen Aussagen in die Länge. Dazu dehnt er manche Absätze ebenfalls unnötig aus und verzettelt sich dabei mehrfach in Wiederholungen. Schon nach ca. 15 Seiten hatte ich eigentlich nur noch einen Hals, wenn ich las, daß Schnee gefallen war! Dieses war ja nun schon ein Dutzend Mal erwähnt worden! Außerdem sind viele Dinge recht unlogisch und nicht nachvollziehbar. Leider werden sie auch bis zum Schluß nicht aufgeklärt! Die Leiche des Försterkollegen liegt wohl heute noch in dessen Haus! Wie kann ein Yard-Inspektor nur dulden, daß eine entdeckte Leiche nicht gemeldet wird? Oder was hat dieser "Eis-Schamane" eigentlich bei Maxim und Carlotta gewollt? Und was ist mit diesem tentakelarmigen Viech im See? Müßte ja auch noch dort umhertauchen! Und die Action, die einen früher so mitriß? Fehlanzeige! John begnügt sich lediglich damit, von der rissigen Eisschicht auf dem See zu spurten und am Schluß drei Schüsse auf den Gegner abzufeuern! Ein sehr schwacher Roman; hätte nie gedacht das Schild mit der 'Null' zücken zu müssen!


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das einzige Highlight dieses Gruselromans! Dieser Rabenschädel-Schatten im Mond - wirklich gelungen. Lediglich die Landschaft ist etwas karg!


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Maxine Wells wird von dem Förster Mike Todd zu einem Eissee in der Nähe von Dundee gerufen, auf dem er mehrere getötete Tiere entdeckt hat. Auch sein Mitarbeiter Owen McMillan fällt einem unbekannten Wesen zum Opfer. Allerdings kann Maxine in der Nähe kurz ein fliegendes Monster ausmachen. Daraufhin ruft sie ihren Bekannten John Sinclair zu Hilfe, der sofort anreist. Als die beiden sich noch einmal die toten Tiere ansehen wollen, werden sie von aus dem Wasser schießenden Lianen angegriffen, die die Kadaver in den See ziehen und wieder verschwinden. Inzwischen wird Mike Todd, der zu Maxines Praxis gefahren ist, von dem Vogel-Monstrum, dass die Tiere und McMillan getötet hat, schwer verletzt. Bei dem Wesen handelt es sich um den Schamanen Elias, der von dem Umwelt-Dämon Mandragoro in eine Mischung aus Mensch und Vogel verwandelt wurde. Zwar kann das Vogelmädchen Carlotta Todd noch in Sicherheit bringen und John und Maxine zu Hilfe rufen, der Schamane allerdings hat sich nun sie als Opfer ausgesucht. Doch John kommt mit der Tierärztin im letzten Moment an der Praxis an und vernichtet Elias mit Silberkugeln.


Meinung:
Tja, hier hätten wir also wieder den alljährlichen Mandragoro-Roman. War der letzte Band zu dieser Thematik (JS 1419 'Mandragoros Mörderfee') noch recht gelungen, ist dieser hier doch arg durchschnittlich geraten. Die Geschichte um den Eis-Schamanen, der seinem Namen nur der Jahreszeit verdankt, ist zwar eine ganz gute Idee, aber viel zu unspannend geschildert. Dass dem Vogelmädchen, einem meiner absoluten Hass-Charaktere, nichts passieren würde, ist auch vollkommen klar. Was ich aber absolut nicht verstehe, ist, warum John angeblich noch einen Burgfrieden mit Mandragoro hat. Immerhin hätte der Umwelt-Dämon ihn bei ihrem letzten Aufeinandertreffen noch beinahe umgebracht. Genauso unverständlich, wenn auch eine nette Einlage, ist der Kurzauftritt der Unterwasser-Pflanze. Warum zieht sie die Tier-Kadaver in den See? Was ist aus ihr danach geworden? Eigentlich müsste sie noch immer unter Wasser existieren und auf Opfer warten. Das erinnert mich mal wieder an die Klauenhände aus JS 1424, die wahrscheinlich noch immer unter dem Flirt-Club verstauben, obwohl in ihnen noch dämonisches Leben sein müsste. Ein wenig habe ich auch einen Hinweis auf die Vogelmenschen des Eisernen Engels vermisst, mit denen der Schamane ja eine große Ähnlichkeit hat. So gibt es diesmal auch nur zwei Kreuze, aber auch nicht weniger, denn ein Totalausfall war der Roman meiner Meinung nach dann doch nicht.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Auch wenn die gezeigte Szene so nicht im Roman vorkommt, ist dieses Bild doch einfach spitze. Besonders der Vogelumriss im Mond und die einsame winterliche Landschaft vermitteln eine tolle Atmosphäre, die leider nicht in der Geschichte zu finden ist. Daher gibt es endlich mal wieder...


Coverbewertung:
5 Kreuze