Grusel-Schocker Nr. 9: Der Turm des Grauens
Ein gurgelnder Schrei zerfetzte die Stille der Nacht, so markerschütternd
und unmenschlich, daß dem Buckligen das Blut in den Adern gefror. Das
kalkige Gesicht - wie vom Galgen geschnitten - verzerrte sich zu einer
angstgepeitschten Fratze. Trotzdem schlich sich der Bucklige näher.
Er schob sich keuchend durch taunasse Büsche. Der alte Leuchtturm stand
auf der Klippe hoch über dem gischtsprühenden Atlantik. Zögernd
setzte der Mißgestaltete einen Fuß vor den anderen. Knarrend
schwang die eisenbeschlagene Tür zurück. Sie führte in das
Innere des Turmes. Ein Geruch von Moder und Schimmel schlug dem Eindringling
entgegen, legte sich beklemmend auf die Atemwege, raubte ihm für Sekunden
die Luft. Der Bucklige knipste das Licht der Taschenlampe an. Sein bizarres
Schattenbild fiel riesengroß auf die Wände des Gewölbes.
von Frank deLorca, erschienen am 14.12.1999, Titelbild: Nikolai
Lutohin
Dieser Roman erschien erstmals am 14.08.1973 als GK
Band 3
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Der polnische Wissenschaftler Marek Stalicki hat sich zu seinen Experimenten
an Übertragung von Erfahrungen ins menschliche Gehirn nach Wetstone
auf die Insel Rona der äußeren Hebriden verzogen. Niemanden wäre
ihm vielleicht auf die Schliche gekommen, wenn nicht sein Diener, der ehemalige
Sträfling Nat Butcher, der sich in Wetstone als Gastwirt versucht, Stalickis
größte Schöpfung freilässt: Nefastus; ein verkommener
Körper, der das Hirn und somit die Erfahrungen des Frauenmörders
Jack Finnigan innehat! Zeitgleich ist Sheila Martin auf der Insel, die die
Hintergründe des Mordes an ihrer gleichnahmigen Urur-Großmutter
aufklären will. Dabei entkommt sie Nefastus nur knapp und das Team von
Inspektor Joe Burger und seinem Assistenten Sergeant Earl Bumper aus Edinburgh
startet die Ermittlungen, da außerdem Kleidungsstücke von einem
der vor Jahren verschwundenen sechs Männern auftauchen! Die Kriminalisten
kommen schnell dem Wissenschaftler auf die Spur, benötigen allerdings
Beweise. Da greift Nefastus ein zweites Mal Sheila an und eine Hetzjagd auf
den Unmenschen beginnt! Doch niemand denkt an Stalicki, der seine Schöpfung
unterstützt und Earl Bumper und Sheila gefangen nimmt!
Meinung:
Hier sind also die symphatischen zwei Earl Bumper und Joe Burger. Man
schließt die beiden Beamten von Scotland Yard sofort ins Herz! Der
Roman hat ein bißchen was von einem Krimi und kommt wie schon der zweite
Band der GK-Reihe ohne Magie oder ähnlichem aus und ist trotzdem mit
einem gruseligen Flair behaftet. Flott zu Lesen mit einem spannenden Ende,
was will man mehr...
Besonderheiten:
Erster Roman um das Kriminalisten-Duo Bumper/Burger.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover mit dem durch den Boden brechenden Monster ist ein klassisches
Bild aus der Hand des Künstlers Nikolai Lutohin und passt mit diesem
Part relativ gut zum Roman - wenn auch das Monster etwas anders beschrieben
wurde. Dieses eigenartige Fledermaus-Viech im Hintergrund ist allerdings
fehlt am Platze. Ansonsten ganz in Ordnung.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Cover wurde bereits für den Professor Zamorra Roman Nr. 444
verwendet