Gordon Black Nr. 2: Die Augen des Dämonen
Gordon Black Nr. 2: Die Augen des Dämonen


Sie nahmen fürchterliche Rache an ihm - sie brannten ihm die Augen aus, bevor sie ihn langsam umgebrachten. Dann vergaß man ihn. Aber er vergaß sie nicht - nicht die Welt, von der sie ihn ausgetilgt hatten, und nicht seine Peiniger. Als seine Stunde gekommen war, nahm er auf seine Art die Abrechnung vor. Angst und Entsetzen waren seine Begleiter, und leere Augenhöhlen markierten seinen Weg ...


von Wolfgang Rahn, erschienen 1982

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In Las Vegas werden mehreren Leichen die Augen gestohlen und eine junge Frau ermordet scheinbar im Wahn und ohne erkennbares Motiv einen Mann, den sie vor kurzem erst im Spielcasino kennen gelernt hat. Gordon Black nimmt sich der Fälle an und ahnt bereits schnell, dass es einen Zusammenhang zwischen den scheinbar unabhängigen Vorfällen geben muss. Die Mörderin Marietta Hammond ist scheinbar von einem Dämon beeinflusst worden. Einem Dämon der sich selbst nur in der diesseitigen Sphäre aufhalten kann, wenn er die Augen frisch verstorbener stiehlt und sich selbst einverleibt. Als der Dämon erkennt wer sein Gegner ist, beginnt er einen erbitterten Feldzug gegen Gordon Black. Immerhin sind die Augen lebender Menschen noch wertvoller…


Meinung:
Der zweite GB-Roman beginnt recht unspektakulär, und gerade die Handlung um den magischen Jeton erweist sich im Nachhinein als vollkommen überflüssig, was umso ärgerlicher ist, da diese Passage sich wirklich langweilig liest. Dafür hat sich der Autor Bryan Danger, alias Wolfgang Rahn, einen originellen Plot einfallen lassen und stellt Gordon Black einen mächtigen Gegner, der dem wackeren Geisterjäger so einiges abverlangt. Dessen Partnerin Hanako Kamara spielt zwar nur eine sehr kleine Rolle, die aber recht dramatisch ausgefallen ist. Abermals wird betont, dass Hanako nicht nur Gordons Assistentin und Sekretärin geworden ist, weil sie nett lächeln kann und ein apartes Äußeres hat, sondern weil sie vor allem Kenntnisse des Übernatürlichen besitzt und im Ernstfall eine vollwertige Partnerin ist. Für derzeitige Verhältnisse eine sehr fortschrittliche Einstellung zur Rolle der Frau im Horror-Heftroman. Bemerkenswert ist auch die Detektivarbeit die Gordon Black in diesem Roman leisten muss. Der Untertitel "Gruselkrimi aus der Geisterwelt" ist durchaus wörtlich zu nehmen. Stilistisch wirkt der Roman weitaus gefestigter und flüssiger als die Nummer 1 von Horst W. Hübner. Vor allem der Humor kommt hier ideal zur Geltung als Gordon Black einen Taxifahrer anraunzt, dass dieser ihn in Ruhe lassen und im Schritttempo nach seinen Anweisungen fahren soll, während er, mit aus dem Fenster gestreckten Arm und einem Pentagramm, der Spur des Dämons folgt. Die Handlungen des Unholds sind allerdings nicht immer logisch nachvollziehbar. Davon einmal abgesehen erfüllt der Roman seine Aufgabe, für kurze Zeit spannend zu unterhalten, erstklassig.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Titelbild hat nun überhaupt nichts mit dem Roman zu tun und wirkt allein durch die düstere Farbgebung und den unheilvollen Mond im Hintergrund schaurig und stimmungsvoll.


Coverbewertung:
2 Kreuze