Gespenster-Krimi Nr. 509: Amok

Gespenster-Krimi Nr. 509: Amok


Vor einer Sekunde war Randolph Clarke noch ein ganz normaler, unauffälliger Angestellter gewesen; einer von fast zweihundert Männern und Frauen, die in dem modernen Großraumbüro direkt unter der Chefetage der King-Verwaltungszentrale arbeiteten. Eigentlich war er schon eher unterdurchschnittlich - er war klein, nicht ganz einen Meter sechzig groß, mit seinen knapp fünfzig Kilo schon mehr dürr als schlank, mit schütterem grauem Haar und einem Gesicht, das aussah, als hätte jemand einen schmutzigen Scheuerlappen genommen und so lange daran herumgeknetet, bis er eine annähernd menschliche Form angenommen hatte. Auch seine Leistungen entsprachen nicht dem, was man von einem Mann seines Alters und seiner Position erwarten konnte, und im Grunde hatte er es nur dem Wohlwollen seiner Vorgesetzten und dem sprichwörtlichen sozialen Engagement des King-Konzerns zu verdanken, daß er nicht längst gefeuert worden war. Aber das war jetzt plötzlich vorbei.


von Henry Wolf, erschienen am 14.06.1983