Gespenster-Krimi Nr. 500: Ihr Mann, der Zombie
Das Mädchen erlebte eine nie gekannte Todesangst! 18 Jahre war Jill
jung, und nun sollte sie sterben, denn der Mann , in dessen Gewalt sie sich
befand, kannte kein Pardon. Er war ein Irrer. Den Weg über hatte er
nur gekichert und geseibert. Jill hatte auf der Ladefläche seines Station
Car gelegen, gefesselt, geknebelt, verdammt zur Bewegungsunfähigkeit
und ein grausames Schicksal vor Augen. Er würde ihr keine Chance lassen.
von Jason Dark, erschienen am 11.04.1983, Titelbild: Ugurcan Yüce
Rezension von
Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Der Massenmörder Kiro Mason hat in Los Angeles bereits dreizehn
Mädchen umgebracht, die er alle dem Satan als Opfer dargeboten hat.
Als er in einer entweihten Kirche das vierzehnte Mädchen opfern will,
wird er von Inspektor Steve Kelly überwältigt. Mason tötet
sich dabei selbst mit seinem Dämonendolch, der danach verschwunden scheint.
Nachdem der Mörder begraben wurde, geschieht etwas Unheimliches: Der
Teufel persönlich erscheint auf dem Friedhof und lässt Mason aus
dem Grab auferstehen. 13 Jahre später: Kiro Mason führte jahrelang
ein bürgerliches Leben und ist sogar verheiratet. Arminia Mason, seine
Frau, ist allem Anschein nach glücklich mit ihm verheiratet. Als sie
eines Tages jedoch bemerkt, dass der schwarze Dolch, den Kiro Mason in einer
Werkzeugschublade aufbewahrt hat, verschwunden ist, beginnt für sie
die Zeit, zu handeln. Sie informiert Steve Kelly, der inzwischen Captain
ist, dass Kiro Mason, der Massenmörder, wieder auf Beutezug gehen wird,
um dem Satan zu huldigen. Das erste Opfer wird diesmal Kellys Frau, da Mason
sich an ihm rächen will. Susan, die Tochter der Kellys entführt
Mason auf den Friedhof, auf dem die dreizehn anderen Mädchen begraben
liegen. Hier soll sie ein Grab schaufeln, in dem sie lebendig begraben werden
soll. Im Haus der Kellys klärt Arminia Mason den Captain auf, dass sie
die Schwester eines der Opfer ist und Kiro Mason geheiratet hat, um weitere
Morde zu verhindern. Sie hat sich in die Geheimnisse des Voodoo eingearbeitet
und lässt die dreizehn Mädchen aus ihren Gräbern auferstehen.
Sie fallen über den untoten Kiro Mason her, der zuletzt Steve Kelly
getötet hat, als dieser seine Tochter retten wollte, und zerreißen
ihn. Susan Kelly überlebt, begeht aber nach den schrecklichen Ereignissen
Selbstmord.
Meinung:
Dieser Roman hat mich wirklich gefesselt. Allein die ungewöhnliche Idee,
einen Zombie zu schaffen, der im wirklichen Leben bestehen kann - wenn man
da an die Zombies denkt, die sonst Jason Darks Welt bevölkern... ;-))
- fand ich grandios. Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum Arminia 13
Jahre mit dem Zombie verheiratet war und ihn nicht vernichtet hat.
Besonderheiten:
Dieser Roman erschien auch in der Serie Dämonen-Land mit der
Nr. 101
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Steve Kelly konnte vor 13 Jahren den Frauenmörder Kiro Mason stellen,
der sich selbst mit einem magischen Dolch tötete. Die Mordwaffe wurde
nie gefunden und Kiro wurde auf einem abgelegene Friedhof verscharrt. In
der Gegenwart erhält, der zum Captain beförderte, Kelly den Anruf
einer geheimnisvollen Frau namens Armina, die ihn vor ihrem Mann, Kiro, warnt.
Dieser sei zurückgekehrt und will Rache nehmen an Steve Kelly und seiner
Familie. Sein erstes Opfer soll Kellys Frau Rita werden, die allein zu Hause
auf ihren Mann wartet. Der Zombie ist bereits auf dem Weg, um sich sein Opfer
zu holen
Meinung:
Jason Darks zweiter Gruselroman für den Gespenster-Krimi ohne John Sinclair
verblüfft durch ein düsteres Finale, das leider zugleich auch den
einzigen Glanzpunkt dieses Machwerks darstellt. Eigentlich eine nette Idee,
den Jubiläumsband des GESPENSTER-KRIMIS von Jason Dark schreiben zu
lassen, der ja immerhin auch Band 1
verfasste und darüber hinaus den erfolgreichsten Serienhelden der deutschen
Horror-Heftroman-Fraktion erschuf. Bedauerlicherweise ist die Geschichte
weder sonderlich gut durchdacht, noch ansatzweise fesselnd geschrieben worden.
Der Satzbau bewegt sich stellenweise auf Grundschulniveau, beispielsweise
wenn innerhalb einer halben Seite drei Sätze mit "Jill
" beginnen,
so als ob es keine Alternativbezeichnungen, für die junge Frau gäbe.
Wenigstens hat Jason Dark auf die Heftroman-Unart verzichtet das Mädchen
"Girl" zu nennen. Dafür wird der Mörder Kiro Mason alle Nase lang
als Unhold tituliert, und das derart exzessiv, dass es den Lesefluss erheblich
stört. Einzelne Szenen werden ausgewalzt und mit Füllsätzen
künstlich aufgebauscht. Die Charaktere agieren hölzern und
unrealistisch, ein Paradebeispiel ist Steve Kelly, der die gerettete Jill
ständig mit "Baby" anspricht. So kann er gerne seine Tochter, oder auch
seine Frau nennen, aber keinen Teenager, den er gerade vor einem grausamen
Mord bewahrt hat. Die gesamte Story wirkt konstruiert und unmotiviert, wie
ein typischer Jason-Dark-Schnellschuss, um für die Nummer 500 einen
Roman abzuliefern, der die Leser schocken soll. Doch bereits die seltsame
Ehe des Kiro Mason mit Armina entbehrt jeglicher Logik. Weshalb wartet Kiro
13 Jahre auf seine Rache und heiratet? Nur damit seine Frau ihm ins Handwerk
pfuschen kann? Ständig wird erwähnt, dass er ein Zombie ist, nicht
atmet und sogar eine Abscheu gegen christliche Symbole hegt. Trotzdem soll
in 13 Jahren niemand auf die Idee gekommen sein, das mit dem Kerl etwas nicht
stimmt? Nette Idee, Herr Dark, aber in der Umsetzung schlicht ungenügend.
Just an dem Abend, als der Zombie loszieht, um seiner Rache zu frönen,
kommt Armina auf den Trichter Kelly anzurufen. Angeblich hätte er vorher
der Frau nicht geglaubt, obwohl Kiro so brillant ist, unter seinem richtigen
Namen weiterzuleben. Allein dieser Umstand hätte Kelly sicherlich veranlasst
nachzuforschen. Unverständlich bleibt auch, wieso Armina ebenfalls 13
Jahre gewartet hat, um Kiro unschädlich zu machen? So skrupellos wie
der Untote geschildert wird, so unlogisch sind seine Handlungen. Um einen
fahrbaren Untersatz zu bekommen, überfällt er ein Pärchen
und schlägt es nieder. Eigentlich will er die beiden töten, wegen
Zeugen beseitigen und überhaupt, aber er lässt von seinem Vorhaben
ab, weil ihm das zu viel Zeit kosten würde. Zuvor wird aber immer
erzählt, dass er für seine Morde nur einen gezielten Stich
benötigt. Da wäre es einerlei ob er eben mal kurz zusticht, oder
die Zeugen mit einem weiteren Fausthieb neiderstreckt und umständlich
von der Ladefläche des Wagens wirft. Eine vollkommen unsinnige Szene
ist jene, in der der Pathologe Kelly zu sich zitiert und konsterniert dem
Polizisten gesteht, dass sie trotz intensiver Untersuchung den Dolch des
Killers nicht gefunden haben. Diese Eröffnung überrascht Steve
Kelly über die Maßen, denn er hat die Waffe am Tatort ebenfalls
nicht mehr gefunden. Was hat er eigentlich erwartet? Dass sich Kiro die komplette
Waffe in den Brustkorb geschoben hat? Das einzige was diesen Roman vor dem
Totalausfall bewahrt ist das zugegebenermaßen, überraschende Ende.
Fazit: Nette Idee, grauenhafte Umsetzung. Ein miserabler Stil und eine unlogische
Geschichte sind der Beweis, dass der Autor auch 1983 schon Romane versaut
hat.
Besonderheiten:
Der Roman wurde 1993 in der Reihe DÄMONEN-LAND als
Nr. 101 und 2007 in dem
Taschenbuch
"Eiskaltes Grauen", aus dem Weltbild-Verlag, neu aufgelegt.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Hat mit dem Inhalt überhaupt nichts zu tun. Lediglich der Stil ist recht
atmosphärisch und stimmig.
Coverbewertung: