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Der Sturm riß die dunklen Wolken auseinander. Die volle, bleiche Scheibe
des Mondes zeigte sich. Seine silbernen Lichtfinger griffen suchend durch
die Nacht - und fanden ihr Ziel: uralte, zyklopische Mauern. Die Männer
in dem Innenhof der Kultstätte stießen laute Jubelrufe aus. Ihr
Gott hatte ihnen ein Zeichen gegeben. Er wartete. Das Ritual konnte beginnen.
Mathaw, der Oberpriester, würdees mit einem Beschwörungstanz
eröffnen. Und dann begann die finstere Zeremonie. Dumpf dröhnte
das Tomtom der Trommeln von der Bergspitze hinab ins Tal. Die Menschen dort
unten erschraken und verkrochen sich zitternd vor Angst unter ihre Felle.
Nur einmal während drei Sonnenumläufen geschah es. Dann öffneten
sich die dunklen Schlünde und Klüfte der Unterwelt. Dämonische
Geister entstiegen ihnen, um auf dem Berg ihren schaurigen Gottesdienst
abzuhalten. Die Menschen hielten sich krampfhaft die Ohren zu. Am besten
war es, nichts zu sehen und nichts zu hören. Der Spuk dauerte nur eine
Nacht, dann war wieder für eine lange Zeit Ruhe.