Gespenster-Krimi Nr. 215: Die Rache des Kreuzritters
Der Mann stand starr vor Entsetzen! Er konnte einfach nicht begreifen, was
er mit eigenen Augen sah. Vom nahen Waldrand her kam die Erscheinung auf
einem prächtigen Rappen geritten. Feuer schlug aus den Nüstern
des edlen Pferdes, als es den Kopf wild hin- und herwarf. Die gelbe Scheibe
des Vollmondes befand sich im Rücken des unheimlichen Reiters und zeichnete
die Konturen klar und deutlich nach. Es war ein Ritter! Die schwarze
Rüstung glänzte, das Kettenhemd klirrte, und in der Hand hielt
er ein blitzendes Schwert. Doch das war es nicht, was den Beobachte so entsetzte.
Unter der Rüstung befand sich kein Mensch, sondern ein Skelett. Es war
der mordende Kreuzritter! Der Ritter der seit tausend Jahren tot war...
von Jason Dark, erschienen am 25.10.1977, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Auf einer alten Burg irgendwo im Elsaß soll ein Geist sein Unwesen
treiben. Die vier Freunde Michael, Paulette, Rainer und Irene wollen auf
dieser Burg ihren Urlaub verbringen, doch vom Wirt eines Gasthauses erfahren
sie die Geschichte des Kreuzritters, der dort oben hausen soll. Die vier
Freunde lassen sich nicht davon abschrecken und fahren trotzdem zur Burg.
Zuvor aber entdeckt Paulette im Schuppen eine tote Frauenleiche, die aber
kurz darauf wieder verschwunden ist. Unterwegs kommt es zu einer unheimlichen
Begegnung mit dem Kreuzritter. Doch auch das schreckt die vier nicht ab.
Unterdessen erfährt John Sinclair von Will Mallmann von diesem Kreuzritter
und er macht sich ebenfalls auf den Weg zur Burg. Dort oben lernen sich John
und die vier Freunde kennen. Im Gewölbe der Burg trifft John auf den
Wirt, der die Leiche der toten Frau "entsorgen" will und erfährt so,
daß der Wirt ein Diener des Kreuzritters ist. Der Wirt erzählt
John die Geschichte des Ritters, die eine blutige Vergangenheit aufweist.
Kurz darauf wird Paulette und Michael vom Kreuzritter getötet. Auch
den Wirt erwischt es, aber davor kann er John noch erzählen, wie der
Kreuzritter zu besiegen ist. Man kann ihn nur durch sein eigenes Schwert
töten. Auf der Spitze des Burgturms kommt es dann zum alles entscheidenden
Kampf zwischen John und dem Kreuzritter, den aber John zum Glück gewinnen
kann.
Meinung:
Der Roman war nicht schlecht, trotz einiger Ungereimtheiten. Nur mich
persönlich nerven irgendwie schon langsam diese Burg-Geschichten. Die
Geschichte des Alexander von Rochas (der Kreuzritter mit bürgerlichem
Namen) war wirklich gut ausgedacht. Leider fehlt diesem Roman aber der besondere
Kick.
Besonderheiten:
Letzter "John Sinclair"-Roman in der "Gespenster-Krimi"-Reihe.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der Kreuzritter ist wirklich gut getroffen. Das Bild gefällt mir sehr,
auch wenn ich nicht weiß, wer der Mann ist, der scheinbar von der Mauer
springt. Aber scheinbar hat kaum ein "Gespenster-Krimi"-Titelbild sonderlich
gut zum Roman gepasst.
Coverbewertung:
Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
Die vier Studenten Paulette, Michael, Rainer und Irene wollen Urlaub
auf einer Burg im Elsaß machen. Ohne jeglichen Komfort. Vom Wirt des
Ortes Rochas werden sie gewarnt. Sie sollen von der Burg fernbleiben, denn
dort spukt der Kreuzritter. Wenig später entdeckt Paulette im Schuppen
hinter dem Wirtshaus eine Frauenleich, welche allerdings kurz danach
verschwindet. Auch eine unheimliche Begegnung mit dem Kreuzritter auf dem
Weg zur Burg kann die vier nicht abschrecken. Am nächsten Morgen streift
Rainer allein durch die Burg, als plötzlich ein Pfeil auf ihn abgeschossen
wird. Der geht aber daneben und dringt in einen Türrahmen, wo er sich
auflöst und statt dessen eine Schrift erscheint, die besagt, dass die
vier jungen Menschen noch in dieser Nacht sterben werden. Am Abend taucht
John Sinclair auf der Burg auf. Will Mallmann hatte ihm kurz zuvor von dem
Kreuzritter erzählt. Als der Geisterjäger sich im Burgverlies umschaut,
entdeckt er den Wirt, der sich als Diener des Kreuzritters entpuppt. Er steht
unter dem Schutz des Ritters, solange er ihm hilft. Er wollte die jungen
Leute warnen, doch wenn sie nicht hören, müssen sie halt die
Konsequenzen tragen. Der Wirt will John in der Folterkammer durch die eiserne
Jungfrau töten. Doch John kann den tödlichen Dornen knapp entrinnen.
Anschließend erzählt der Wirt unserem Geisterjäger die
Geschichten von Alexander Rochas, so der Name des Kreuzritters. Hier die
Kurzform: Der Kreuzritter fiel bei den Kreuzzügen, lebte aber weiter.
Er hat von einem Abt ein Serum bekommen, welches ewiges Leben verspricht.
Dieses hat Rochas vor seinem Tod eingenommen. Als er nun nach Hause kam,
erwischte er seine Frau mit einem Liebhaber. Er tötete alle und seitdem
lebt er ewig und hat einen Hass auf alle Frauen. John kann nicht verhindern,
dass Paulette ein weiteres Opfer des Kreuzritters wird. Auch der Wirt muss
sein Leben lassen. Kurz vor seinem Tod sagt er John allerdings, dass es nur
eine Möglichkeit gibt, den Kreuzritter zu vernichten. Mann muss ihn
mit seinem Schwert töten. Bevor es zum Finale kommt, findet Rochas noch
ein Opfer: Michael. Indem der Ritter Irene entführt, zwingt er John
auf die Spitze des Burgturms, wo es dem Geisterjäger gelingt, Rochas
zu vernichten.
Meinung:
Kein Spitzenroman, aber auf jeden Fall ein Vier-Kreuze-Kandidat. Was
mir vor allem gefallen hat, ist die Szene, als der Kreuzritter den vier Freunden
auf dem Weg zur Burg begegnet. Die Atmosphäre ist gut getroffen. Das
Gewitter und der Regen: Wie geschaffen für eine unheimliche Szene. Aber
immer noch schreibt JD nicht aus der Ich-Perspektive. Schade! Das hätte
dem Roman echt gutgetan.
Besonderheiten:
Letzter Sinclair-Roman in der Reihe
"Gespenster-Krimi"
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Rezension von
Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Vier junge Leute aus Deutschland möchten auf einer Burg in den Vogesen
(Elsaß) einen romantischen Urlaub verbringen. Die Warnungen des Wirts
aus dem Nachbarort Rochas, dass in dem alten Gemäuer der Geist eines
verfluchten Kreuzritters umgehen soll, schlagen die beiden Pärchen in
den Wind.
Dennoch sprechen einige unheimliche Zwischenfälle für die
Spukgeschichte. Zuerst behauptet Paulette steif und fest, eine Frauenleiche
in der Scheune hinter dem Gasthof entdeckt zu haben, dann werden die vier
auf ihrer Fahrt zur nahe gelegenen Burg von einer Gestalt in einer
Ritterrüstung angegriffen und schließlich prophezeit dieser
Unheimliche den baldigen Tod der ungewünschten Besucher. Glaubten sie
anfänglich noch an einen Scherz, spielen Rainer, Irene, Michael und
Paulette zunehmend mit dem Gedanken, den verfluchten Ort schnellstens wieder
zu verlassen. Doch dazu ist es mittlerweile zu spät, denn der Kreuzritter
hat seinen mörderischen Rachefeldzug bereits begonnen.
Kommissar Will Mallmann erfährt ebenfalls durch einen Kollegen von der
seltsamen Geistergeschichte und setzt umgehend seinen Freund John Sinclair
darüber in Kenntnis. Dieser zögert nicht lange und taucht auch
bald in der Burg des Kreuzritters Alexander von Rochas auf. Hier versucht
er mit allen Mitteln das Leben der vier Deutschen, aber auch sein eigenes
zu retten, denn der gnadenlose Ritter hat zu allem Überfluss
zusätzlich noch einen Handlanger aus dem Dorf rekrutiert.
Als es schließlich die ersten Toten gibt, wird John klar, dass dieser
Fall ein harter Brocken für ihn werden soll, denn der Kreuzritter
lässt sich nur mit einer ganz bestimmten Waffe vernichten
Meinung:
Der klassische Gruselrahmen hat hier wieder einmal überzeugt, denn er
verleiht dieser Geschichte die passende Atmosphäre: ein Dorf im romantischen
Elsaß, eine unheimliche verlassene Burg mit seiner eigenen
Geistergeschichte, umgeben von Wiesen, Wald und Bergen. Dazu gesellen sich
das regnerische Unwetter und eben dieser titelgebende mordende Kreuzritter.
Insgesamt die ideale Basis für ein paar nette Lesestunden an einem
trüben Herbstabend.
Stellenweise wirkt die Handlung leider etwas zu konstruiert und auch sprachlich
hapert es einigermaßen, was man natürlich auch gerne wieder als
Nostalgieelement betrachten könnte, nur sind hier dann doch ein paar
sehr alberne Sätze zusammengebaut worden. Aber wir schreiben
schließlich das Jahr 1977 - das merkt man alleine schon daran, was
hier an Kippen von allen Beteiligten weggequalmt wird.
Die gnadenlosen Morde an den jungen Leuten zeugen von einer beachtlichen
Brutalität, wenn man bedenkt wie die Bedauernswerten erfolglos um ihr
Leben flehen. Dazu kommt die Feststellung, dass John sich hier ein paar
folgenschwere Fehler leistet, indem er die jungen Leute einfach mal alleine
lässt und somit dem Ritter die Möglichkeit gibt, ungestört
seinem blutigen Handwerk nachzugehen.
Ein Sinclair-Abenteuer, was man gut und gerne im Mittelfeld ansetzen
darf
Besonderheiten:
Will Mallmann und John Sinclair trinken Brüderschaft.
Letztes John Sinclair-Abenteuer in der Reihe der Gespenster-Krimis.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Eine annehmbares Cover, denn der skelettierte Kreuzritter macht sich wirklich
ganz gut und passt bestens zur eigentlichen Geschichte, auch wenn ich diese
comichaften "Bewegungsbögen" des von der Mauer rutschenden Mannes etwas
störend finde
Coverbewertung:
Dieser Roman erschien in der vierten Auflage von John Sinclair als Nr. 50
mit einem anderen Titelbild: