Gespenster-Krimi Nr. 125: Der Hexenclub

Gespenster-Krimi Nr. 125: Der Hexenclub


Der Seemann war stockbetrunken! Wie ein Rohr im Wind, so schwankte er in die enge Sackgasse, die im düstersten Viertel von Soho lag. "Rolling home ... Rolling home ... Rol ..." Ein krächzendes Husten unterbrach den nicht gerade schönen Gesang des Seelords. "Teufel" murmelte der Skipper, "ich bin wohl nicht mehr so in Form, Ja, ja, man wird alt, und auch die Stimme läßt nach." Mit einer fahrigen Bewegung wischte er sich über die schweißnasse Stirn und setze seinen Weg fort. Der Seelord kam genau drei Meter weit, bis zur nächsten Laterne. Er wollte sich noch an dem Pfahl festhalten, als er die Füße sah. Sie pendelten direkt vor seinen Augen ...


von Jason Dark, erschienen am 03.02.1976, Titelbild: Pujolar

Rezension von Easy:


Kurzbeschreibung:
In einem Ministerium sind einige Anhänger eines Hexenclubs unter der Hexe Lukretia. John will den Treffpunkt ausfindig machen, gerät jedoch in eine Falle. Lukretia will John zwingen einen Trank zu trinken. John jedoch schüttet den Trank in ein magisches Feuer. Lukretia wird auf Grund ihres Versagens in das Schattenreich geholt.


Meinung:
Nein, nicht schon wieder ein Sektenroman. Okay, die Story klingt ja anfangs nicht so doof, aber irgendwie bekommt Jason Dark nicht ganz die Kurve. Besonders das Ende wirkt mehr als holprig. Und der Pathos bei dem scheinbaren Triumph von Lukretia ist auch nicht mehr schön. Aus diesem Roman hätte man mehr heraus holen können.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Mir ist zwar ungegreiflich, welche komischen Verrenkungen die Frauen im Hintergrund machen, aber zumindest sieht es so merkwürdig aus, dass man tatsächlich an einen Hexenclub glauben mag, wenn man das Titelbild sieht.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von "Das Phantom":


Kurzbeschreibung:
Ein alter Seemann, der auf Landgang in Soho war, entdeckt in einer abgelegenen Gasse einen Mann, der an einer Laterne aufgehängt war. Die von dem Seemann alarmierte Polizei fand bei der Leiche einen Ausweis des Secret Service, so stellte sich heraus, dass der Ermordete ein Agent namens Jack Tanner war, der an einem Fall arbeitete, wobei es um hohe Staatsbeamte ging, die sich wohl den Okkultismus als neues Hobby ausgesucht hatten. Sir J.Powell erfuhr auch von dem ermordeten Agenten, und da es um Okkultismus ging, schaltete er auch John ein und informierte ihn über die Ereignisse. Im Wirtschaftsministerium arbeitete der junge Dean Jagger der gerade sein Studium beendet hatte und nun in der Berufswelt Fuß fassen wollte. Als sein Chef Paul Robinson ins Büro kam und ihn zu einem Abend in seinem mysteriösen Club einladen wollte, konnte Dean nicht ablehnen, obwohl er gar keine Lust hatte. Aber was tut man nicht alles für seine Karriere. Gegen Abend fuhren Dean und sein Chef Paul Robinson zu dem geheimen Treffpunkt des Clubs der in einem verlassenen U-Bahntunnel lag. Dort angekommen wurde Dean von der Hexe Lukretia und seinem Chef überwältigt. Er fand sich als er aus der Ohnmacht wieder erwacht war in einem Verlies wieder. John hat währenddessen schon die Spur aufgenommen und versucht, den verdächtigen Slicky in seiner Wohnung zu verhören, was aber nicht klappt und so veranlasst John, ihn mit zum Yard zu nehmen. Vor der Tür jedoch wird Slicky von 2 Libanesen niedergeschossen und schwer verletzt. John gelingt es, die beiden Libanesen zu töten; bekommt aber keine weiteren Informationen! Dean Jagger wird von 4 Mitgliedern des Hexenclubs zu einem magischen Feuer gebracht. Dort trifft er die Hexe Lukretia und Paul Robinson wieder, die ihn zwingen einen Trank zu sich zu nehmen... durch den er dann wieder das Bewusstsein verliert. Als Dean Jagger erneut aus seiner Ohnmacht erwachte, befand er sich auf einem Baustellengelände. Es war noch früh morgens und er fuhr mit einem Taxi in seine Wohnung. In seiner Wohnung hatte er beim frisch machen im Badezimmer eine Erscheinung der Hexe Lukretia in seinem Spiegel. Obwohl er sich mies und völlig fertig fühlte, entschloss er sich, zu seinem Büro im Wirtschaftsministerium zu fahren und seinen Chef Paul Robinson zur Rede zu stellen. Dieser erpresste Dean aber mit einer Tonbandaufnahme, die während der Hexenclubsitzung von ihm gemacht wurde, wo Dean über Top Secrets aus dem Ministerium sprach, was er auf keinem Fall durfte und ihn schwer belastete. Der Secret Service hat währenddessen Sir Powell darüber unterrichtet das der Fall für seine Abteilung für beendet erklärt werden soll. John ist damit nicht einverstanden und ermittelt weiter. Im Zuge seiner Ermittlungen kam John auf Paul Robinson und besuchte diesen im Wirtschaftsministerium. Während dieses Besuches platze plötzlich Dean Jagger in das Büro, denn er hatte in den vergangenen Stunden immer wieder Erscheinungen der Hexe Lukretia gehabt und hatte sogar versucht, im Bann der Hexe_seine Freundin Ruth Foster mit einem Rasiermesser zu töten! Dean war außer sich und schlug auf Paul Robinson ein, was John Sinclair natürlich nicht zulassen konnte und sich Dean Jagger annahm. Von ihm erfuhr John dann in der Abgeschiedenheit von Jaggers Büros was ihm wiederfahren war. Mit der Hilfe von Dean macht sich John auf die Suche nach dem Versteck des Hexenclubs. In dem verlassenen U-Bahntunnel gerät Dean wieder in den Bann der Hexe Lukretia und John wird so von ihren Dienern überwältigt! In einem Ritual während einer Sitzung des Hexenclubs soll John den Hexentrank trinken und dann mit einem weißmagischen Schwert Dean Jagger ins Herz stoßen, um das Schwert zu entweihen. John gelingt es aber, die Hexe zu täuschen und sich aus der Situation zu befreien. Die Hexe Lukretia wird für ihr Versagen von Asmodis bestraft und vergeht in einer Rauchwolke, in deren Schlieren John die Gestalten von zahlreichen Dämonen erkennen kann, die er bereits in früheren Zeiten vernichtet hat. Paul Robinson kam während der Kampfhandlungen auch ums Leben, was aber für die Öffentlichkeit ganz anders ausgelegt wurde. Da er ein hoher Staatsbeamter war sagte man, er starb zuhause an Herzversagen! Dean Jagger heiratete wenige Wochen später seine Freundin Ruth Foster und John war auch dabei... er war nämlich der Trauzeuge !


Meinung:
Nicht schlecht gemacht, (habe in letzter Zeit schlechtere Romane gelesen) doch kommt John am Anfang des Romans nur selten vor, die Hauptrolle spielt eigentlich Dean Jagger. Bill Conolly kam auch vor, wurde in meiner Zusammenfassung allerdings nicht erwähnt, weil er nur ein Telefongespräch geführt hat und weiter nicht mehr vorkam. Der Sieg für John aus einer ausweglosen Lage wurde ihm viel zu leicht gemacht !


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Der unscheinbare Dean Jagger arbeitet erst seit drei Monaten im Wirtschaftsministerium, als ihm sein Vorgesetzter Paul Robinson einen seltsamen Vorschlag unterbreitet. Er möchte seinen Mitarbeiter in einen ominösen okkulten Club einführen. Um sich die Sympathien seines Bosses nicht zu verbauen, willigt Jagger in die Einladung ein, so dass er sich am nächsten Abend zusammen mit Robinson auf einem verwirrenden Trip durch den Londoner Untergrund wieder findet. In einer still gelegten U-Bahn-Station wird er auf einmal nieder geschlagen und erwacht inmitten einer satanischen Zeremonie. Hier macht er auch die Bekanntschaft mit der faszinierenden Hexe Lukretia; deren Antlitz ihm bereits vor seinem nächtlichen Ausflug mehrmals erschienen ist, wobei er die Person aber nicht einsortieren konnte; und verfällt sofort dieser wunderschönen Frau. Dieser Bann geht so weit, dass er sogar versucht, seine Freundin Ruth Foster zu ermorden. Das entsetzte Mädchen kann dem Wahnsinnigen glücklicherweise entkommen und Oberinspektor John Sinclair vom Scotland Yard informieren. Der Zufall will es, dass John gerade den Mord an einem Secret Service-Agenten untersucht, dessen Spur ebenfalls zum Wirtschaftsministerium führt. Paul Robinson gerät zunehmend ins Fadenkreuz, insbesondere nachdem sich der Oberinspektor mit dem wieder klar denkenden Dean Jagger unterhalten konnte. Zusammen begeben sich die beiden Männer in den Untergrund, um dort nach dem berüchtigten Hexenclub zu suchen und um Lukretia das Handwerk zu legen…


Meinung:
Und wieder einmal gibt sich eine Teufelssekte ihr Stelldichein, und diesmal wird es auch wieder gähnend langweilig. Die kurze Einleitungsszene am Hafen mit dem erhängten Agenten fand ich noch recht ansprechend, doch mit der Einführung von Lukretia geht es steil abwärts - und nicht nur, weil die Handlung in einen Londoner U-Bahn-Tunnel verlegt wird. Abgesehen von diesem abgedroschenen Sektengehabe werden auch einfach zu viele 0815-Krimi-Elemente eingebaut, welche die Handlung einfach nicht voran bringen, sondern eben nur Seiten füllen. Von mir aus mag es eine nette Idee gewesen sein, dass Robinson den Hexenclub dazu benutzt, um sein mieses Spionage-Spiel voran zu treiben, aber irgendwie schafft es diese ganze Geschichte selbst sprachlich einfach nicht aus den Puschen.
Lukretia kommt eben so unmotiviert rüber, wie die gesamte Story. Daher erscheint auch die Schluss-Sequenz etwas albern, als sich das Hexenweib dermaßen übermächtig und als Nr.1-Liebling von Asmodis sieht. Prompt geht ihr schöner Plan auch in Rauch auf - so wie die Punkte für diese Sinclair-Geschichte…


Besonderheiten:
John ist noch im Besitz einer Webster-Pistole, statt der legendären Beretta.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Ja, keine Ahnung, wer diese Damen und das düstere Haus dort im Hintergrund sind. Im Vordergrund könnte man Lukretia vermuten, doch sie macht dafür einen recht ängstlichen Eindruck. Von der eigentlichen Geschichte entdecke ich hier jedenfalls nichts…


Coverbewertung:
2 Kreuze
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Dieser Roman erschien in der vierten Auflage von John Sinclair als Nr. 28 mit einem anderen Titelbild:

John Sinclair (4. Auflage) Nr. 28


Im selben Jahr in welchem dieser Gespenster-Krimi herauskam, wurde die Frau vom Titelbild des Gespenster-Krimi Romans auch noch auf dem Cover des spanischen Comic-Magazins "SELECCION TERROR" Nr. 168 abgedruckt:

"SELECCION TERROR" Nr. 168