Gespenster-Krimi Nr. 52: Die Moorhexen
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Ambush Lane, ein winziges Dorf in Schottland. Kaum zehn Meilen von den
Städten Glasgow und Paisley entfernt. Und doch nur durch eine Art Weltreise
zu erreichen. Wer in die Städte will, muß fast sechs Meilen zu
Fuß zurücklegen, dann einen alten, klapperigen Bus nehmen und
das letzte Stück in einem alten, stinkenden Eisenbahnwagen hinter sich
bringen. Wer Ambush Lane kennt, würde es nicht einmal ein Dorf nennen.
So auch der Konstabler Sean O'Faolain. Nein, diese kleine Ansammlung von
rund zwanzig Häusern war ein ekelhaftes Nest. Ein Kaff, wie es im Buche
steht. Und der Fluß trennte es von den weltoffenen Städten. Der
Fluß, über dem jetzt schon die Abendnebel hingen. Der River Clyde,
der von den frühen Herbstnebeln verschluckt wurde wie das ganze Dorf
und die ganze Landschaft. Berge und Moor, Straßen und Häuser.
Wie die baufälligen Hütten von Ambush Lane. Wie das kleine Office
des Konstablers Sean O'Faolain. Warum hatte man ihn auch hier herausgeschickt,
in diese Gegend, wo die Füchse sich mit dem Schwanz gute Nacht sagen?
Nicht einmal elektrisches Licht gab es hier draußen in der Moorgegend.
Eine dünne Gasfunzel brannte in O'Faolains Büroraum, der mit einem
Stall mehr Verwandtschaft hatte als mit einem Office der Polizei.
von Frank deLorca, erschienen am 10.09.1974
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Als im September des Jahres 1897 mehrere Mitglieder des Gerichtes von Glasgow
und Paisley, sowie Bewohner des Örtchens Ambush Lane in Schottland
grauenvoll hingerichtet werden, besinnen sich die Menschen einer ihrer Legenden:
vor genau 200 Jahren wurden nämlich die drei Schwestern Gwyneth, Barbara
und Maud Hennick der Hexerei bezichtigt und verurteilt. Allerdings konnten
sie nicht getötet werden, sie verschwanden vorher in den umliegenden
Mooren - nicht ohne vorher alle Beteiligten zu verfluchen. Besonders betraf
dieser Fluch alle Familienmitglieder der O Faolains. Der Earl Ludwyll O Faolain
hatte die Schwestern erst verführt und dann, als eine der Schwestern
schwanger wurde, überhaupt in diese missliche Lage gebracht. Kommissar
Gilbert Hobson interessieren aber nur Tatsachen, und obwohl die ersten Toten
alle Nachfahren der damaligen Richter waren, ist er erst geneigt sich mit
der 200 Jahre alten Geschichte zu beschäftigen, als fast die komplette
O Faolain Familie nach einem gemeinsamen Jagdausflug niedergemetzelt wird.
Nun gilt es die Mordserie zu stoppen und das Versteck der Hexen zu finden,
auch wenn weder Kommissar Hobson noch irgend jemand Anderes eine Ahnung hat,
wie man den Hexen den Garaus machen soll!
Meinung:
Eine sehr interessante Geschichte liefert hier Stammautor Frank deLorca ab,
vor allem, weil sie im 19.Jahrhundert spielt. Da werden plötzlich einfache
Wegstrecken zu längeren Anreisen und in der Nacht wird nicht überall
von elektrischem Licht in den Ortschaften erhellt. Und so ist man selber
am Grübeln, wie man nun den Hexen Einhalt gebieten kann, wenn nun wirklich
keinerlei magische Hilfsmittel zur Hand sind. Und das Ende ist wirklich mit
überraschenden Entwicklungen versehen; also ran an das Heft!
Besonderheiten:
Erscheinungsdatum: 10.09.1974
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Grün - das ist hier die Hauptfarbe auf diesem Cover, dass schon recht
gut zu dem Roman passt. Leider färbt das Grün ab - dem Gesicht
des im Moor versinkenden Mannes steht die Farbe nämlich weniger!
Coverbewertung: