Gespenster-Krimi Nr. 31: Sakuro, der Dämon
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"Wir alle, die wir hier versammelt sind, bedauern aus tiefstem Herzen den
Tod unseres allseits geschätzten Earl Brandon. Möge er in Frieden
ruhen." Der Redner steckte seinen Notizzettel ein, wischte sich mit einem
blütenweißen Taschentuch theatralisch über die Augen und
verließ das Pult, um in der ersten Reihe der Trauergäste Platz
zu nehmen. In der geschmückten Trauerhalle war's nach diesen Worten
fast totenstill. Nur eine ältere Frau schluchzte leise vor sich hin.
Gleich würde von einem Tonband Trauermusik aufklingen und der schwere,
mit Blumen und Kränzen geschmückte Sarg in die Verbrennungskammer
gleiten. Vorne in der ersten Reihe saß Kenneth Brandon, der Sohn des
verstorbenen. Sein sonst sonnengebräuntes Gesicht war nur noch eine
starre Maske. Er hatte seine Augen fest auf den Sarg gerichtet. Plötzlich
geschah das Unfaßbare. Ein Schrei zerschnitt die Stille. Jeder, der
ihn hörte, packte das kalte Entsetzen. Der Schrei war aus dem verschlossenen
Sarg gekommen.
von Jason Dark, erschienen am 16.04.1974
Rezension von
Easy:
Kurzbeschreibung:
Sakuro, ein ägyptischer Dämon, nimmt Rache an den Teilnehmern einer
Expedition. Unter ihnen ist auf Kenneth Brandon, der Verlobte von Sheila
Hopkins. Auch sie soll ein Opfer des Dämons werden, doch John und Bill
können sie retten. Dafür bleibt jedoch Sheilas Vater auf der Strecke,
bevor John des Dämon mit einem Amulett vernichten kann, das ihm eine
Wahrsagerin gegeben hat.
Meinung:
Die Story zieht sich ewig in die Länge. Das liegt hierbei weniger an
der Erzählweise, sondern daran, dass Jason Dark nie zu einem Ende kommt.
Erst spielt alles in London, und es kommt einfach zu keinem Höhepunkt.
Dann geht es ab nach Ägypten, wo es John auch nicht gelingt, den Dämon
endlich zu vernichten. Dann wieder zurück nach London, wo dann
plötzlich nach Wochen der Dämon wieder auftaucht. Es hätte
mich nicht gewundert, wenn es ihm diesmal auch wieder gelungen wäre
zu entkommen. Aber jetzt endlich hatte Jason Dark seine 64 Seiten voll und
konnte seinen Sakuro über die Klinge springen lassen. Auch wenn in diesem
Roman das erste Mal Sheila auftaucht, es war keine Glanzleistung von Jason
Dark. Bis zur Hälfte spannend, dann ist man immer wieder versucht, einfach
vorzublättern.
Besonderheiten:
Erster Roman mit Sheila Conolly (damals noch Hopkins)
Titelbild:
Der Zeichner konnte nicht mehr ermittelt werden
Erscheinungsdatum:
16.04.1974
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Keine blutenden Augen, noch nicht einmal annähernd ägyptischen
Aussehens und auch sonst nicht die Spur von Dämonischem - ein absoluter
Fehlgriff - was übrigens auch für das Bild der Zweitauflage gilt.
Coverbewertung:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Als auf der Beerdigung seines Vaters Dr. Earl Brandon Schreie aus dem Sarg
kommen, weiß sein Sohn Kenneth, dass der Fluch des Dämons Sakuro
wirksam geworden ist und dass es ihn auch erwischen wird, was dann auch passiert.
Er verschwindet einfach! Seine Verlobte Sheila Hopkins wendet sich - wie
schon ihr Vater - an Scotland Yard in Person von John Sinclair. Der findet
heraus, dass anscheinend die gesamten Expeditionsteilnehmer zu dem Grabe
Sakuros an dessem Fluch zu Leiden haben, denn Sakuro macht alle diese Menschen
zu seinen Dienern. Also machen sich John und Sheila zusammen mit Bill Conolly
auf den Weg nach Sakarrah/Ägypten um den Fluch in Sakuros Pyramide zu
beenden. Doch der Dämon schafft es, die Gruppe auseinander zu reißen
und so hat John als einzige Hoffnung nur ein Amulett, welches ihm vor dem
Pyramidenbesuch die Wahrsagerin Farah mit auf dem Weg gab. Und er rettet
damit tatsächlich Sheila, Bill und sich selbst. Doch Sakuro ist noch
nicht vernichtet und schlägt in London zurück! Erstes Opfer ist
Sir Gerald Hopkins - Sheilas Vater
Meinung:
Ein mal wieder rundum gelungener Gruselroman mit dem Helden John Sinclair
legt uns hier der Autor Jason Dark vor! Mit seinem Yard-Inspektor findet
er so langsam seinen festen Stil und baut hier schon mit der Verlobung von
Bill und Sheila am Ende des Romans das Sinclair-Universum aus. Bleibt eigentlich
nur zu sagen: Mehr davon!
Besonderheiten:
Erscheinungsdatum: 16.04.1974
- erster Auftritt von Shiela Conolly
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wer ist das? Mephisto? Der gute mit dem Schädel in der Hand scheint
die finsteren Mächte beschworen zu haben, so wie es im Hintergrund blitzt.
Wenig Ausssagekraft zum Roman, trotzdem nicht schlecht!
Coverbewertung:
Rezension von
René:
Kurzbeschreibung:
Ein wissenschaftliches Expeditions-Team dringt in eine ägyptische Pyramide
ein und zieht sich den Zorn des Magiers Sakuro zu. Der Dämon, permanent
mit einem blutenden Totenschädel unter dem Arm "bewaffnet", übt
Rache, findet jedoch in John seinen Meister. Der setzt ein Amulett ein, das
er zuvor von einer Wahrsagerin erhalten hat, und schickt Sakuro zurück
in die Hölle. Bill hingegen gleitet auf in den siebten Himmel - denn
er lernt Sheila Hopkins kennen und verlobt sich kurze Zeit später mit
ihr.
Meinung:
Noch nicht mal eine Woche ist vergangen, seit ich diesen Roman gelesen habe,
und ich kann mich schon kaum mehr an ihn erinnern. Vielleicht liegt es an
meinem Gedächtnis, vielleicht war es aber auch einfach nur ein schwacher
Roman. Ich tendiere zu Letzterem. Die Fehler und Unzulänglichkeiten
sind im Prinzip aus den vier anderen bisherigen Romanen bereits bekannt:
die Dialoge sind nicht das Gelbe vom Ei, die Charaktere verdienen eine solche
Bezeichnung kaum, sind sich in ihren Eigenschaften viel zu ähnlich und
beruhen scheinbar auf Grundschul-Psychologie. Aber okay - das haben die ersten
Romane eben gemein, deshalb muss man es nicht überdramatisieren. Bei
"Sakuro" fällt allerdings noch auf, dass die Handlung ziemlich konfus
ist und man nie so richtig den Zugang findet, anders als beispielsweise bei
"Lady L" (GK 25). Abgesehen von der
Einführung von Sheila also ein absolut bedeutungsloser Roman.
Besonderheit:
Bill lernt seine spätere Frau Sheila kennen.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Joa, trifft so einigermaßen den Inhalt, löst aber auch keine
große Begeisterung aus.
Coverbewertung:
Dieser Roman erschien in der zweiten Auflage von John Sinclair als Nr. 5
mit einem anderen Titelbild:
Das Titelbild zu dem Gespenster-Krimi Nr. 131 wurde ebenfalls für das
Cover des Tony Ballard Romanes Nr. 112 verwendet: