Gespenster-Krimi Nr. 30: Die Teufelshexe
Als die unheimliche Frau die Finger spreizte, wurde Rudolf Robell
unwillkürlich an die Beine einer Riesenspinne erinnert. Rot wie Blut
glitzerte der Lack auf ihren Fingernägeln. Robell wich zurück.
Seine müden Augen, rot unterlaufen und tränend, zuckten. "Nein,
nein...", ächzte er. "Den ganzen Klub", höhnte das Weib. "Alle
bring' ich um..." Robell wagte einen Ausbruch. Er warf sich herum und lief,
so schnell seine alten Beine ihn tragen konnten, den Weg entlang. Sein Atem
ging schneller und schneller. Er drehte sich um. Da kam sie heran. Er hörte
sie hinter sich lachen. Nur fort, hämmerte es in Robells Schädel.
Diese Hexe ist imstande und bringt mich um! Die Angst saß Robell im
Nacken. Er bemerkte gar nicht, wie er sich von der Stadt entfernte. Jetzt
jagte er auf den kleinen Friedhof zu. Gerade verschwand der Sichelmond hinter
einer Wolke.
von Rebecca LaRoche, erschienen am 09.04.1974, Titelbild: Sebastia Boada
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
In einer deutschsprachigen Stadt kommt es zu einigen mysteriösen
Todesfällen, welche die beiden Elevinnen Kitty Dobson und Martha Flanders
in Verbindung bringen, als sie einem Notruf von Elsa Robeli nachgehen. Diese
findet nämlich den Arm ihres verschwundenen Ehemannes in ihrem Bett!
Alle bisherigen Opfer waren nämlich vor vierzig Jahren Teilnehmer einer
Expedition ins Betschuanaland, auf der der Teilnehmer Josse Dominique ums
Leben kam. Die Beiden finden heraus, daß nun nur noch Professor Veit
Bernhardi als einziger verschont wurde und sie bemühen sich um seinen
Schutz, sowie den seiner Tochter Diana. Gleichzeitig sucht die Polizei
verzweifelt nach Gundel Stanek, die Nichte des Expeditionsmitglieds Paul
Stanek, die sehr wahrscheinlich Zeugin des Mordes an ihrem Onkel war. Und
auch den Hinweisen nach einer in Schwarz gekleideten Frau wird nachgegangen,
welche immer in der Nähe der Angriffe gesehen wurde. Hierbei handelt
es sich um Yola Dominique, die Mutter des Expeditionsopfers, die allen anderen
Teilnehmern die Schuld am Tod ihres Sohnes gibt und Rache verüben will!
Und sie findet auch einen Weg in das Haus von Professor Bernhardi!
Meinung:
Einen tollen Roman legt Rebecca LaRoche hier vor. Recht mordlustig, allerdings
ohne mysterischen Hintergrund - so etwas wie diese Geschichte könnte
jeden Tag passieren. Was mich allerdings stört, sind die Namen! Wenn
der Roman tatsächlich in einem deutschsprachigen Land spielt, wo kommen
dann all die Namen her: Dobson, Robeli, Ecktal und Baltram - gibt es diese
Nachnamen wirklich? Nie gehört! Das Verblüffendste an dieser spannenden
Geschichte ist aber bestimmt der Epilog, der eine Woche nach dem Geschehen
des Romans spielt! War das Ganze für die Katz ? Also: schön von
vorne Lesen!
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Also, wenn die Blondine eine Teufelshexe ist, dann bin ich Asmodi
persönlich! Das Cover ist schon recht klischeebeladen. Der Sensenmann,
ein paar Gruselfratzen und die Blondine - für jeden Geschmack etwas.
So wurde wohl 1974 gedacht. Anno 2007 wirkt das nicht mehr so... wenn die
Blondine nicht wäre... (grins)!
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Gespenster-Krimi Romans war auch schon auf dem spanischen
Comic-Magazin HORUS Nr. 1 verwendet worden: