Gespenster-Krimi Nr. 24: El Gordo, der Schreckliche
Sie nannten in El Gordo. Alberto Pastia brachte zweieinhalb Zentner Lebendgewicht
auf die Waage. Wenn der Pferdeknecht sich auf seinem Lager wälzte, so
wie jetzt, dann krachte das hölzerne Bettgestell unter seinen Bewegungen.
Alberto Pastia streckte die ARme aus. Er gähnte ausgiebig. Morgensonne
drang gefiltert durch die Vorhänge und kitzelte seine Lider. Der Dicke
blinzelte schwermütig, seufzte und war einen Blick auf den Wecker. Sechs
Uhr. Sein Schädel schmerzte. Teufel auch, hatte er wieder zu tief ins
Glas geschaut? Er erinnerte sich nicht. Die Augen des Dicken wanderten über
die weiße Bettdecke. Plötzlich erstarrte er. Große rote
Flecken starrten ihn an. Blut? Was hatte er im Suff bloß wieder angestellt?
Alberto Pastia murmelte etwas und schlug die Decke zurück, um nachzusehen,
ob er irgendwo verletzt war. Der Schrei blieb ihm im Halse stecken. Er brachte
keinen Laut heraus, so heftig war der Schock.
von Frank deLorca, erschienen am 26.02.1974, Titelbild: Vilanova
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Der dümmliche Pferdeknechte Alberto Pastia wird durch ein kleines
Intrigenspiel Opfer des gescheiterten Studenten Ferdinand Chactras. Dieser
Glatzkopf versucht nämlich mit teuflischen Seren Menschen unter seinen
Bann zu schlagen. Alberto jedoch verunstaltet er total, und macht ihn zu
seinem leibeigenen Monster. Unterstützung hat Ferdinand auch durch den
Gummifetischisten Paco, welcher ihm hörig ist. Mit beider Hilfe lässt
er den Grundbesitzer Don Narciso Gaetano töten und übernimmt etwas
später durch Kauf dessen Hof in Ratirio/Mexiko. Von dort aus versucht
er mit schwachen und depressiven Menschen durch seine drogenähnlichen
Seren eine Horde aufzubauen, die ihm dient. Doch Micaela Gaentano, die Witwe
des Haziendabesitzers will wissen, was genau ihrem Mann zugestoßen
ist und setzt ihre alte Liebe, den Waffenverkäufer Odon Saboro auf die
Spur des Möchtegern- Wissenschaftlers. Schnell findet er Beweise für
dessen Schuld und findet außerdem heraus, dass Ferdinand in einer alten
Ruine Menschen opfert. Ein Schlagabtausch zwischen den Beiden entsteht, bis
Ferdinand Chactras die Witwe in seine Fänge bekommt. Nun holt sich Odon
Hilfe bei seinem alten Freund Lando Zampa für das Endduell
Meinung:
Hmmm, langsam reicht es aber mit irgendwelchen Professoren, Wissenschaftlern
oder Möchtegerne, die die ahnungslosen Bewohner dieser Welt durch ihre
Seren, Drogen oder ähnlichen Sachen sich untertan machen wollen! Das
war nun schon zu oft in der GESPENSTER KRIMI Reihe. So gibt es in der Story
nicht viel Anreiz, einzig das Ende ist interessant. Warum Chactras allerdings
Menschen opfert, ist irgendwie überhaupt nicht der Geschichte zu entnehmen.
Unterm Strich aber nur Ausreichend bis Mangelhaft sprich nicht ganz 2
Kreuze!
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wenn auch in dem Roman anders beschrieben, könnte man sich schon vorstellen,
daß El Gordo genau wie das affenähnliche Wesen mit den mächtigen
Hauern aussieht. Dazu noch die obligatorische ängstliche, leichtbekleidete
Dame und fertig ist das Gruselcover, oder? Eher nicht!
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild dieses Romans war auch schon auf dem Cover des spanischen
Comic-Magazins HORUS Nr. 3 verwendet worden: