Gespenster-Krimi Nr. 7: Der Satansorden von Chalderon

Gespenster-Krimi Nr. 7: Der Satansorden von Chalderon


Die Wolken hingen tief am Himmel. Bald würde das Unwetter losbrechen. Die See kräuselte sich unter einem leichten Wind, und schaumgekrönte Wellen schlugen gegen den Bug des schnittigen Motorbootes. Der Himmel und die düsteren Wolken flammten in einem schwefeligen Abendrot. Drohend und dunkel ragten die Mauern der alten Kreuzritterburg Chalderon gegen den düster glühenden Himmel auf. Das Motorboot lief in die kleine natürliche Bucht der Insel ein, die von einer Landzunge geschützt wurde. Frank Simms stellte den Motor ab. Er wandte sich zu Luise um und grinste freundlich. "Endlich allein", sagte er, "du bist das komplizierteste Mädchen an der ganzen jugoslawischen Küste. Kein Ort, der dir sicher genug ist. Man könnte glauben, dein Verlobter könnte durch die Wände hindurchsehen." Das grazile schwarzhaarige Mädchen mit den weißen HotPants und der grellroten Bluse zuckte die Achseln. "Tonio ist sehr eifersüchtig", sagte sie, "und sein Vater, Professor Salvarin, ist einer der Dons der Mafia. Es wäre dein Tod, wenn Tonio von unserer Beziehung unterrichtet würde, Frank." Frank Simms griff nach dem schlanken Mädchen, küßte ihren gebräunten Hals, ihre Wangen und ihren Mund. Voller Leidenschaft erwiderte sie seinen Kuß.


von Brian Elliot, erschienen am 09.10.1973

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Das heimliche Liebespaar Frank Simms und Luisa Giglia wollen eine Liebesnacht auf der Insel Chalderon nahe des Ortes Ragusa/Jugoslawien verbringen. Tags darauf findet man allerdings nur noch ihre grausam entstellten Leichen! Als diese auch noch anfangen durch die Gegend zu wandern und Menschen zu attackieren, glauben Harvey Saundra ehemaliger Arbeitskollege und Freund von Frank sowie der ehemalige Verlobte von Luisa, der Sohn des Professors Salvarin namens Tonio, an die Sagen um den Mönchsorden, der einst auf der Insel gelebt hat. Dieser soll sich einst durch den Mönch Stjepan dem Satan zugewandt haben. Ein Besuch von Harvey und Tonio auf der Insel beweist sogar, dass die grausamen Mönche existieren. Als die Mönche auch noch ein Passagierschiff angreifen und ein Massaker anrichten, glaubt auch die Polizei um Inspektor Ferenc Duvlek allmählich die Geschichte und sie attackieren die Mönche erfolgreich. Den Anführer Stjepan bringt Tonios Vater allerdings in seine Gewalt und überzieht diesen mit einer Kunststoffschicht, um ihn nahezu unzerstörbar zu machen. Mit diesem Helfer will er sich den Weg freimachen, um zuerst König der Unterwelt und später gar noch mehr zu werden. Die ersten gelungenen Angriffe gegen seine Widersacher scheinen das zu bestätigen, wäre da nicht eben dieser Mönch Stjepan, der mit jedem Schluck Blut mehr und mehr an Eigenbewusstsein entwickelt!


Meinung:
Diese zweiteilige Geschichte ist der erste Roman aus der Feder von Brian Elliot, der direkt seine typische Duftmarke versprüht: ausgedehnte Geschichten, die meist dazu neigen, dass es eigentlich nur um die Weltherrschaft geht. Sehr interessant splittet er seine Geschichte hier in zwei Teile der erste handelt vom geheimnisvollen Mönchsorden; der zweite von dem Aufstieg des Professor Salvarin durch seinen unbesiegbaren Mörder Stjepan -, die beide überzeugend spannend geschrieben sind und so einen guten Eindruck des Neulings in der Gruselserie abgeben!


Besonderheiten:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien im Juni 2009 als Geisterschocker Nr. 77 bei der Romantruhe


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Der böse dreinschauende Mann ist mit seinem roten Umhang, dem Stab mit dem Tierschädel und den fast versteckt auf dem Bart liegenden, langen Eckzähnen eine Mischung aus Vampir und Magier. Passt nur bedingt zum Roman, aber so könnte der Ordensführer Stjepan einst ausgesehen haben.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Titelbild des Gespenster-Krimis Band 7 wurde auch schon auf dem Cover des CREEPY Magazins Nr. 58 verwendet.

Creepy Nr. 58


Auch auf dem Cover des spanischen Comic-Magazines Vampus Nr. 19 war es zu finden.

Vampus Nr. 19


Und auf dem holländischen Comic-Magazin MACABRE Nr. 9 war es ebenfalls schon abgebildet.

MACABRE Nr. 9