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Im Würgegriff des Zyklopen
(von A.F. Morland, erstmals erschienen als
GK
40)
Der Mann sah aus, als hätte ihn die Hölle ausgespien. Seit dem
Unfall, den er als Kind gehabt hatte, war sein Gesicht kein Gesicht mehr.
Schwefelsäure hatte es zerfressen. Tiefe Narben lagen über den
Knochen. Ein ewiges Grinsen verzerrte den Mund. Über den Augen wuchsen
seit jenem schrecklichen Tag keine Brauen mehr.Der Mann stieß vorsichtig
und vollkommen lautlos das Fenster auf und glitt dann wie ein körperloser
Schatten in die finstere Leichenhalle, die sich an das Holy-Cross-Krankenhaus
anschloss. Er drückte das Fenster hinter sich behutsam zu. Er bewegte
sich so vorsichtig, als fürchte er, die Toten in ihrer ewigen Ruhe zu
stören.Langsam holte der Mann eine kleine Stablampe hervor. Er knipste
sie an. Der weiße Lichtfinger glitt durch die Halle. Auf kalten
Marmorpritschen lagen sieben Leichen. Abholbereit für die Pathologie.
Zugedeckt mit einem weißen Laken.
Im Palazzo des Schreckens
(von Bryan Danger, erstmals erschienen als
SGK
440)
Hjalmar Ekholm zitterte. Er setzte den Fotoapparat ab und wischte sich mit
dem Handrücken über die Stirn. Verdammte Hitze! Verdammter Fusel,
den sie ihm in der Taverne eingeschenkt hatten. Davon mußte man ja
krank werden. Alles verschwamm vor seinen Augen. Auch der prächtige
Balkon des Palazzos Villacandore, der von sieben steinernen Fabelwesen getragen
wurde. Ekholm hatte den Eindruck, als bewegten sich die Biester. Aber das
war natürlich unmöglich. Es lag nur an dem Wein. Der Schwede blickte
sich um. Wo zum Teufel waren denn die anderen? Nie konnten sie warten, wenn
er fotografieren wollte. Wozu waren sie schließlich nach Sizilien gereist?
Er starrte die Steinbestien an, die seinen Blick erwiderten.
Tückisch, böse. Als würden sie leben. Ihm war sogar, als
hätten sie die Mäuler weiter aufgerissen als zuvor. Der Mann mit
den strohblonden Haaren klappte seinen Fotoapparat zu und drehte sich um.
Es gab noch andere Motive auf der Insel, die er im Bild festhalten konnte.
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