Geister-Schocker Nr. 51: Das Monster aus dem Eis
Geister-Schocker Nr. 51: Das Monster aus dem Eis


Als die kleine Grönland-Expedition das riesige Raumschiff im ewigen Eis entdeckte, glaubten sie, die größte Sensation der Menschheit gefunden zu haben. Sie gruben das Schiff frei und fanden zwei menschenähnliche Körper. Einer, das weiblich Wesen war tot, doch das zweite, männliche Wesen, zeigte Anzeichen von Leben. Doch die Mitglieder der Expedition hätten dass, was sie im ewigen Eis gefunden hatten, besser dort gelassen, denn als das Monster zum Leben erwachte, bedrohte es mit seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten die ganze Welt ...


1. Teil der Drohvou-Trilogie von H.G. Francis, erschienen im April 2007, Titelbild: Ugurcan Yüce

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Grönland
Eine Gruppe Wissenschaftler finden im ewigen Eis ein außerirdisches Raumschiff mit zwei humanoiden, schuppenbewehrten Kreaturen. Die Forscher bringen die scheinbar toten Wesen in ihr Lager. Dort sezieren sie das Weibchen. Das Männchen erwacht unbemerkt und sieht sich mit einer ihm fremdartigen Welt konfrontiert. Doch Drohvou kommt nicht von einem anderen Planeten sondern stammt aus einer Zeit, die 200.000 Jahre in der Vergangenheit liegt. Dort herrschte das Monster über das Reich der Drothaer. Er stärkt sich mit dem Blut eines Hundes und nimmt die letzten beiden Eier an sich, die er im Eis versteckt, um irgendwann ein neues Volk zu erschaffen. Doch zuvor muss er die Welt in der er erwachte kennen lernen und die Menschen sich untertan machen. Drohvou verfügt über hypnotische Kräfte, die ihm dabei helfen sollen. Er gelangt nach Thule und hinterlässt dabei eine Spur aus Leichen. Die Forscher alarmieren die Behörden, die zunächst skeptisch reagieren, aber bald vor vollendete Tatsachen gestellt werden, als er ein Ehepaar auf die Polizei ansetzt. Über Umwegen gelangt das Monster aus dem Eis nach Amerika, wo es ein Atom-U-Boot kapert, mit dem es die USA erpressen will…


Meinung:
Der Roman erschien erstmals 1974 in der Reihe VAMPIR-HORROR-ROMAN und ist der Auftakt zu einer Trilogie um das Monster Drohvou. Verfasst wurde die Geschichte von der Hörspiellegende H.G. Francis, der mehr als 600 Hörspiele schrieb, unter anderem die legendäre Gruselserie von EUROPA. Sein schriftstellerisches Talent in Sachen Romane stellt er mit dem vorliegenden Roman leider nicht unter Beweis. Dabei beginnt "Das Monster aus dem Eis" sehr stimmungsvoll und erinnert zeitweise stark an den Science-Fiction-Klassiker "Das Ding aus einer anderen Welt". Leider ist der Stil sehr handlungsbetont und vermag kaum ein angemessene Atmosphäre zu erschaffen. Die farblosen, austauschbaren Charaktere agieren hölzern und vorhersehbar, reflektieren ihre Situation nur unzureichend und selbst als das Monster seine ersten Opfer findet kommt kaum Spannung auf. Drohvou wird allzu menschlich dargestellt, um sonderlich bedrohlich zu wirken, und wenn wiederholt erwähnt wird, dass es mit quietschender Stimme spricht, ist einem eher zum Schmunzeln als zum Gruseln zumute. Schlussendlich wurde zuviel Handlung in zu wenige Seiten gesteckt, als dass dieser Roman zu fesseln vermag. Auch in der Namensgebung erweist sich der Autor dieses Mal von seiner einfallslosen Seite. Wie anders ist der Name Major Alaska zu erklären?
Hinzu kommen haarsträubende Zufälle. So begegnen die beiden Forscher Sven Dirdal und Alice Brey, welche bei der Bergung Drohvous dabei waren, dem Monster bei einer Bootsfahrt mitten auf dem Meer, ohne dass die Bestie die Wissenschaftler gesucht hätte. Bedauerlicherweise kann dieser Geister-Schocker auch stilistisch nicht überzeugen, so dass sich selbst die knapp 100 Seiten stellenweise sehr zäh lesen. Der größte Patzer ist bereits auf dem Klappentext ersichtlich, wo zu lesen steht: 1. Teil der Drohvou-Triologie! Gemeint ist eindeutig eine Trilogie.
Fazit: Holpriger Gruselroman mit wenigen originellen Einfällen und einem Monster, dass nur halb so bedrohlich ist, wie auf dem Cover dargestellt.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Das Cover von Ugurcan Yüce ist sehr atmosphärisch gezeichnet worden, hat aber mit dem Inhalt des Romanheftes wenig gemeinsam. Drohvou ist ein etwas über zwei Meter großes humanoides Reptil, und kein sechs Meter hoher Yeti. Im Vergleich zum Original-Cover ein deutlicher Fortschritt, obwohl dieses das Monster treffender darstellte.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Geister-Schocker Romans Nr. 51 wurde auch schon auf dem Cover des GESPENSTER GESCHICHTEN Comics Nr. 923 verwendet:

Gespenster-Geschichten Nr. 923: Der Fluch des Schneemenschen