Geister-Schocker Nr. 37: Die Todeshand
Alain Decousse war bester Laune, als er auf der Nationalstraße 13 in
Richtung Saint Germain fuhr. Paris lag hinter, das Wochenende vor ihm. Ein
herrliches Wochenende mit der bezaubernden Madeleine Fleury allein in der
alten Mühle im Forst von Saint Germain. Der schwarzhaarige Alain bog
nun mit seinem Roadstar von der Hauptstraße ab. Es dämmerte schon;
er hatte das Licht eingeschaltet. Über die Chaussee waren es nur noch
wenige Minuten bis zur Mühle. Da schrie Madeleine plötzlich auf.
Aus dem Asphalt wuchs sie plötzlich auf, die riesige Hand, bedrohlich
und erdrückend. Das Scheinwerferlicht beleuchtete sie grell. Bleich
erschien die Hand, wie die eines Toten ...
von Earl Warren, erschienen im Februar 2006, Titelbild: Ugurcan
Yüce
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
In Paris taucht eine riesige bleiche Hand auf, die zuerst den Playboy Alain
Decousse tötet, in einem Park einen Baum entwurzelt und einen immensen
Geldbetrag in der Nationalbank stiehlt. Gleichzeitig erscheinen aber auch
zwei normal große Geisterhände, die in der Metro eine Passagierin
würgen und ein Juweliergeschäft ausrauben.
Inspektor Pierre Loudin, der zuerst eine Übernatürliche Erklärung
für die Geschehnisse ausgeschlossen hat, wird durch die Häufung
der Zeugenaussagen eines besseren belehrt und zieht den Okkultisten Professor
Morgand hinzu, um den Fall zu lösen.
Es stellt sich heraus, dass der Schwarzmagier Rapatol Giscard, der 1890
hingerichtet wurde, seine Rückkehr aus dem Grab vorbereitet. Dazu bedient
er sich seiner Urenkelin Nadine Giscart, die Mitglied in einem Hexenzirkel
war. Aus diesem Zirkel wurde sie verstoßen, nachdem sie versucht hatte,
die Leitung als Oberhexe an sich zu reißen. Die Hände ihres Urahns,
die nach seinem Tod nicht verwest waren, konnte sie dabei als Werkzeug benutzen,
um sich an ihrem Ex-Geliebten Alain Decousse, der sie unter dem Einfluss
der Oberhexe Sarah Abardie verlassen hatte, und an Abardie selbst zu
rächen.
Nachdem die Todeshand die Leiche Rapatols aus seinem Sarg geholt hat, will
Nadine den Schwarzmagier nun wieder zu neuem Leben erwecken. Dazu benötigt
sie die Lebenskraft eines Menschen und entführt zu diesem Zweck die
Freundin von Inspektor Loudin, Anette Bernier. Pierre Loudin lässt den
Beschwörungsraum stürmen und Professor Morgand mithilfe eines
Meteoriten ein magisches Ritual aufführen, mit dem Rapatol Giscard
endgültig getötet wird. Auch die Hände vergehen nun, nachdem
sie als letzte Tat Nadine Giscard erwürgt haben.
Meinung:
Mit diesem Roman legt Earl Warren eine Geschichte vor, die sehr spannend
und gruselig beginnt, als Alain Decousse von der aus der Straße brechenden
Hand getötet wird. Auch im weiteren Verlauf gibt es spannende Szenen,
wie z.B. die würgenden Hände in der Metro. Doch leider verliert
sich dann die Spannung in einer reinen Krimihandlung in der zu viel Wert
auf die Ermittlungsarbeit der Polizei gelegt wird. Das ist zwar auch interessant
zu lesen, kann aber keine Gruselstimmung vermitteln.
Das Ende zieht dann wieder an, auch wenn das wirkliche Finale leider nur
über drei Seiten geht. 3 Kreuze sind für diesen Roman aber auf
jeden Fall drin, weil er angenehm zu lesen war und es durchaus auch gruselige
Passagen gab.
Besonderheit:
Dieser Roman erschien erstmals am 01.06.1976 als Gespenster-Krimi
Band 142
unter dem Pseudonym Brian Elliot und dem Titel Die Geisterhand'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Titelbild zeigt zwar keine Szene aus dem Roman, passt aber gut zum Titel
und den Geschehnissen an sich. Das Leiden des Mannes wird gut zum Ausdruck
gebracht und auch der Schrecken der Frau auf der Treppe.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Geister-Schocker Nr. 37 wurde zuvor auch schon auf dem
Cover des Gespenster-Geschichten Comics Nr. 523 verwendet: