Geister-Schocker Nr. 25: Atoll der Zombies
Geister-Schocker Nr. 25: Atoll der Zombies


Auf einem kleinen Atoll im Pazifik gehen die Toten um. Als Janet Rice und ihre Freunde dort Urlaub machen wollen, ahnen sie nichts von der tödlichen Gefahr und geraten in die "Hölle der Lebenden Toten". Mit letzter Not senden sie einen Notruf. Ihr Hilferuf erreicht Janets Vater, Commander Rice auf der Korvette USS "Tigerhai", der sich aufmacht seine Tochter zu retten und die Zombie-Brut zu vernichten. Kann er es schaffen? Wer ist für die Zombie-Plage verantwortlich? Die Lösung des Rätsels ist grauenvoller als angenommen...


von Earl Warren, erschienen im Februar 2005 (Erstveröffentlichung), Titelbild: R.S. Lonati

Rezension von Holger:


Kurzbeschreibung:
Der Frachter 'Coral Queen' legt nachts an einer kleinen Insel im Arawake Atoll an. Die 15-köpfige Besatzung ist sehr verwundert, denn der Kai scheint wie ausgestorben zu sein. Doch dann erblicken sie ein kleines Mädchen im Lichtschein.  Die Coral Queen legt an. Der Kapitän will vom Mädchen zu erfahren, was hier geschehen ist. Doch statt einer Antwort beißt sie ihn, denn sie ist ein Zombie. Und plötzlich tauchen noch mehr Untote aus dem Dunkel auf. Sie stürmen das Schiff. Die Besatzung hat keine Chance. Ein grausames Gemetzel beginnt. Nur drei Matrosen können sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Einer davon wird allerdings von ein paar Haien erwischt, die ihn sogleich genüsslich zerreißen. Nur die beiden Matrosen, Toku und Riva, schaffen es zum Strand. Dort beobachten sie, wie einer der Zombies durch das Wasser watet und von einem Hai angegriffen wird. Ein Unterwasser-Kampf beginnt. Der Hai beißt dem 'Wasser-Zombie' gekonnt einen Arm ab, doch das stört diesen nicht im geringsten. Der Zombie geht stattdessen zum Gegenangriff über und verbeißt sich in dem Hai, was schließlich zu dessem Tod führt, denn der Hai verträgt den Zombiekeim nicht. Einige Zeit später taucht der 'einarmige Wasser-Zombie' wieder auf und watet zum Strand. Er wittert die beiden erschöpften Matrosen und überrascht diese. Riva greift sich noch rechtzeitig eine große Kokosnuss und zertrümmert damit dem Zombie den Schädel. Bei Tagesanbruch machen sich die beiden Überlebenden sich auf den Weg. Sie finden nützlichere Waffen, als eine Kokosnuss: Hacke und Beil. Und dann sehen sie eine Bunkertür mit der Aufschrift 'Es lebe der Tod'. Vergeblich versuchen sie hinein zu gelangen. Plötzlich geht die Bunkertür von selbst auf. Ein zwergenhafter Professor und zwei Marines kommen heraus. Der Professor erklärt den Matrosen die Lage auf der Insel. Er hat einen Z-Virus entwickelt, der Menschen zu Z-Typen bzw. Zombies macht. Seine beiden Begleiter, die Marines Hank und Charlie, sind auch Z-Typen und ideale Zombie-Kampfmaschinen. Sie sind nur schwer zu töten und gehorchen dem Professor aufs Wort.  Der Professor hat auch sogleich eine Aufgabe für die beiden Matrosen. Sie sollen eine Chip überbringen, an einen gewissen Dr. de Nasta. Eine Flucht ist zwecklos, denn der Zombie-Marine Charlie begleitet Toku und Riva. Und falls diese fliehen sollten, hat Charlie den Befehl die beiden zu erschießen und dann zu beißen. Zum Schutz trägt der Zombie-Marine einen Ultraschall-Sender. Die Ultraschallwellen sollen die nicht kontrollierbaren Zombies auf Distanz halten. Die drei laufen also zum Camp Arawake. Dort treffen sie auf eine große Anzahl von Zombies, die aber nicht angreifen können. Und sie finden Dr. de Nasta. Riva übergibt den Chip. Doch de Nasta, auch ein Zombie, nimmt diesen in den Mund und zerbeißt ihn einfach. Dann greift der Zombie-Doktor den Zombie-Marine Charlie an. Das Ultraschallsignal hält ihn plötzlich nicht mehr auf. Der überraschte Zombie-Charlie wird von mehreren Zombies überwältigt, in Stücke gerissen und sogar aufgefressen. Sein Ultraschallsender geht zu Bruch und nun sind alle Zombies wie von Sinnen. Sie stürzen sich gierig auf die beiden Matrosen. Toku schnappt sich eine am Boden liegende Pistole und erledigt ein paar Zombies. Um Patronen zu sparen wechselt er aber die Waffe. Die beiden Matrosen schlagen mit Hacke und Beil eine blutige Bresche in die Zombies und fliehen. Am Camp-Tor wird ihre Flucht aber gestoppt, denn das hat ein grinsender Zombie zwischenzeitlich zugesperrt. Toku und Riva sitzen in der Mausefalle und die schreckliche Zombiehorde kommt immer näher... (mehr verrate ich nicht) Etwa zur gleichen Zeit nähert sich die Yacht 'Ladybird' der Insel. An Bord befinden sich die hübsche Blondine Janet Rice, ihr farbiger Freund Gil Takome und der Computerfreak und Yachteigner Rod Parrick. Verwundert legen die drei an dem menschenleeren Kai an. Dann entdecken sie Blutflecke an dem, ebenfalls am Kai liegenden, verwaisten Frachter Coral Queen. Gil und Janet wollen nach dem Rechten sehen. Schwerbewaffnet, mit einem Bootshaken und einer Beretta, gehen die beiden an Bord der Coral Queen. Sie werden auch sogleich von der Zombie-Köchin empfangen, die ihre Fragen natürlich nicht beantwortet. Die untote Frau nimmt sich lieber einen leckeren Bissen von Gils Schulter. Erschrocken kann dieser sich von der Zombie-Frau befreien und sie mit dem Bootshaken töten. Aber dann tauchen weitere Zombie-Matrosen auf, die natürlich auch Hunger haben. Sie verschleppen Janet ins Bootsinnere. Gil folgt den Zombies und befreit seine Freundin wieder. Gemeinsam kämpfen die beiden im Frachtraum gegen die Zombieschar. Der Rückweg ist ihnen versperrt. Und ihr Freund Rod Parrick ist ihnen auch keine große Hilfe. Denn der muss sich auf der Yacht selbst gegen eine Horde fressgieriger Zombies erwehren... (mehr verrate ich nicht) Überleben Toku und Riva den Zombiehorden-Angriff? Kann der verrückte Professor gestoppt werden? Was befindet sich in dem Bunker des Professors? Werden alle Insel-Zombies vernichtet? Und darf Janet in den Armen von Gil den Sonnenuntergang erleben? Auf alle diese Fragen gebe ich keine Antwort, denn ein bisschen Spannung muss schließlich noch bleiben.


Meinung:
Wer erinnert sich noch an die guten alten Zombiefilme der 70er und 80er Jahre? Ich liebe viele dieser alten Klassiker, und scheinbar tut dies auch Earl Warren. Denn in seinem "Atoll der Zombies" holt er diese wunderbare Zeit wieder zurück in die Gegenwart. Viel Story braucht Warren nicht dazu, um einen genialen Zombie-Splatter-Roman vom Allerfeinsten zu schreiben. Eine absolut sinnfreie Handlung, Spannung und Action von der ersten bis zur letzten Seite (zwei Tote pro Seite sind Minimum), und eine feine Prise schwarzer Humor garantieren vollstes Lesevergnügen. Dabei kommt Warren ganz ohne SF-mäßige Übertreibungen aus, so wie es in den heutigen Zombiefilmen leider üblich ist. Der Roman steht ganz in dem klassischen Stil der guten alten Kinofilme. Unverkennbar sind deshalb auch die Anspielungen auf einen der besten Zombiestreifen aller Zeiten "Woodoo - Schreckensinsel der Zombies" von Lucio Fulci. Die Insel, die Yacht, der Professor, die medizinisch erweckten Zombies, die Vorliebe der Hauptdarstellerin sich an Deck oben ohne zu zeigen, und natürlich den (in der Filmgeschichte einmaligen) Unterwasserkampf Hai gegen Zombie, alles eine Hommage an diesen Filmklassiker. Warren schafft es sogar, das Kino-Original noch zu toppen. So wird seinem Unterwasser-Zombie nach dem legendärem Kampf mit dem Hai der Schädel mit einer 'Kokosnuss' eingeschlagen. Was für ein Ende für den einarmigen Untoten! Und Warrens Hauptdarstellerin zeigt sich, im Gegensatz zum Film, noch ein zweites Mal oben ohne. Diesmal allerdings ganz unfreiwillig. Sie verliert ihr Bikinioberteil an einen Untoten, der allerdings nicht an ihren weiblichen Reizen interessiert ist, sondern eher an ihrem frischen Fleisch. Dieser Anblick wäre bestimmt herrlich, vor allem weil Janet dieses 'Outfit' fast bis zum Romanende beibehält. Dazu kommen noch viele weitere schöne Einfälle, wie z.B. die Zombie-Soldatin, die es sich im Mastkorb auf der Yacht gemütlich machen will. Oder der Doktor-Zombie, der den für ihn bestimmten Chip einfach zerkaut. Und nicht zu vergessen den grinsenden Zombie, der Toku und Riva einfach das Tor vor der Nase zuschließt. Bei soviel genialem schwarzen Humor kann wirklich kein Auge mehr trocken bleiben. Splattermäßig wird natürlich auch ordentlich zugelangt. Abgefressene tote Leichenteile und zerschmetterte Schädel gibt es en Masse. Ein wahres Fest für Gore-Fans. Eine Verfilmung des Stoffes würde in Deutschland wohl keine Indizierung überstehen. Abschließend kann ich deshalb sagen, dass "Atoll der Zombies" für mich zu den zehn besten Heftromanen gehört, die ich in meinem Leben gelesen habe. Und das waren schon ein paar, so etwa 800-1000 Stück.


Besonderheiten:
1) Neuer Roman von Earl Warren in der Geister-Schocker-Reihe.
2) Ein klassischer Zombie-Splatter-Roman (gewürzt mit schwarzen Humor) ist, für sich genommen, schon etwas Besonderes. Ich kenne zumindest keinen weiteren Heftroman in dieser Art.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist erstklassig, hat nur leider überhaupt nichts mit dem Roman zu tun, deswegen auch nur 4, statt 5 Kreuze.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Als der Frachter Coral Queen das Arawake-Atoll bei den Marshall-Inseln anfährt, begegnet der Mannschaft das Grauen: alle Einwohner des Atolls sind zu Zombies geworden und fallen über die Seeleute her. Nur die beiden Matrosen Toku und Riva können entkommen und sich in den Dschungel durchschlagen, wo sie auf einen Bunker stoßen. Hier treffen sie auf den zwergwüchsigen Wissenschaftler Professor McCauley, der über die Zombies gebietet und die beiden Matrosen beauftragt, einen Computer-Chip ins Dorf der Untoten zu einem gewissen Dr. De Nasta zu bringen. Ein Zombie-Soldat, der kein tumber Untoter, sondern auch zu einfacheren Denkaufgaben fähig ist, begleitet die beiden; ausgestattet mit einem Gerät, das Ultraschalltöne aussenden und die lebenden Leichen im Zaum halten kann. Doch De Nasta wurde inzwischen selbst zum Zombie und zerstört den Chip und das Ultraschallgerät. Nun sind alle Zombies außer Kontrolle und töten Riva, während Toku erneut entkommen kann. Zur gleichen Zeit ist die Yacht Ladybird mit den drei Studenten Janet Rice, Gil Takome und Rod Parrik am Atoll angekommen, um während einer Kreuzfahrt einen Zwischenstopp zu machen. Auch die drei jungen Leute werden von den Zombies attackiert und Janet und Gil sogar auf die Coral Queen entführt, von der sie aber wieder entkommen können. Die US-Regierung beordert unterdessen die Korvette Tigerhai zum Atoll, um dort nach dem rechten zu sehen, nachdem der Funkkontakt zum dortigen Stützpunkt ausgefallen ist. Der Kapitän der Korvette ist Commander Kenneth Rice, Janets Vater. Er erfährt schließlich das ganze Ausmaß der Katastrophe: die US-Regierung hat Experimente mit einer Zombie-Droge durchgeführt, um unbesiegbare Soldaten zu schaffen, die auch nach ihrem Tod noch weiterkämpfen. Doch der wahnsinnige Professor McCauley will eine Rasse von Z-Menschen, Zombies, schaffen und damit die gesamte Erde bevölkern. Dazu hat er den Computerchip entwickelt, der höherwertige Zombies ermöglicht, die auch nach ihrem Tod noch denken können. Janet Rice musste inzwischen auch gegen ihre Freunde Gil und Rod kämpfen, die von Zombies verletzt wurden und dann ebenfalls zu Untoten mutierten. Mit Kopfschüssen kann Janet ihre ehemaligen Freunde vernichten. Commander Rice hat den Auftrag bekommen, alle Zombies zu vernichten und macht sich mit seinen Soldaten daran, die Insel zu säubern. Der Matrose Toku hat sich währenddessen wieder zum Bunker durchgeschlagen und kann Professor McCauley mit einem Stich ins Herz töten, bevor er selbst von dessen Zombie-Soldaten erschossen wird…


Meinung:
Ich muss gestehen, dass ein kleiner Hinweis, es hier mit einem Roman zu tun zu haben, den man nicht ganz ernst nehmen kann, meine erste Verwirrung etwas gemildert hätte… ;o)) Aber wenn man sich erst mal auf die Geschichte eingelassen hat, in der die wirkliche Hintergrundstory zur Nebensächlichkeit verkommt und in wenigen Absätzen (bzw. erst im nächsten Teil) geschildert wird, dann kann man durchaus seinen Spaß mit diesem Roman haben. Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt und wenn bei anderen Autoren eine Gruppe von Zombies aus fünf oder sechs Untoten besteht, haben die Helden dieses Romans es gleich mit gut 200 der wandelnden Leichen zu tun. Dementsprechend wird auch gemeuchelt und geschlachtet, untote Zähne in lebendes Fleisch geschlagen und Köpfe abgehackt, dass es nur so spritzt. ;o) Dabei muss ich gestehen, dass mir die Hauptpersonen gar nicht mal sympathisch sind. Ken Rice ist mir zu arrogant und Janet einfach nur eine Göre. Ein Plus des Romans ist, dass Janets Freunde Gil und Rod nicht überleben und es kein zuckersüßes Happy End gibt. Dabei wirkt das Ende irgendwie halbherzig, wenn man bedenkt, dass die Leser bei der Erstveröffentlichung noch nicht wussten, dass es eine Fortsetzung gibt.


Besonderheiten:
Dies ist ein neuer Roman.
Erster Teil der Zombie-Trilogie. Die weiteren Bände erschienen als Geister-Schocker Nr. 35 ‚Zombies in New York' und Geister-Schocker Nr. 40 ‚Attila und das Zombie-Heer'.
Mit diesem Band wurde der Preis der Reihe auf 4,95 € angehoben.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Tja, Zombies sind diese Algenkerle auf dem Cover ja nicht gerade - und irgendwie finde ich sie auch etwas lächerlich…


Coverbewertung:
1 Kreuz

Das Titelbild wurde ebenfalls für den Larry Brent Roman Nr. 105 verwendet.

Larry Brent Nr. 105: Atoll des Schreckens


sowie für den Silber-Grusel-Krimi Nr. 319 von Roger Damon

Silber Grusel-Krimi Nr. 319: Mississippi-Monster