Geister-Schocker Hörspiel Nr. 5: Highway zur Hölle
Leroy Menton fuhr auf dem Highway 666 in Richtung Safford. Nur Wenige Meilen
zuvor hatte er die junge Anhalterin Janice mitgenommen - ein dunkelblondes
Mädchen in Parker, Jeans und einem engen, blauen T-Shirt, unter dem
sich pikant der Busen abzeichnete. Doch gerade, als sich der vierzigjährige
Handelsvertreter zu ihr rüberbeugen wollte, schrie sie auf! Die unheimliche
Nebelbank, die wie aus dem Nichts vor dem Wagen aufgetaucht war, und in die
Menton geradewegs hineinsteuerte, war nicht von dieser Welt...!
Ein Hörspiel nach einem
Roman
von Earl Warren, Titelbild: Ugurcan Yüce
ISBN 978-3-940812-24-7
Erscheinungsdatum 08.01.2010
Länge (18 Tracks): 59.21 Min
Hörprobe als MP3 downloaden
(3,17 Minuten, 2,92 Mb)
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der Highway 666, in den USA, ist nicht umsonst als Geister-Highway verschrien,
denn auf dieser Strecke sind bereits mehrere Menschen spurlos verschwunden.
Letztendlich fand man nur noch die leerstehenden Autos der Vermissten. Der
Reporter Paul Farnsworth soll Licht in das Dunkel bringen. Bereits im Bus
macht er die Bekanntschaft mit der reizenden Joan Allerton, die hofft ihren
verschwundenen Bruder wiederzufinden, der ebenfalls zum Opfer des Highways
wurde. Doch bereits am nächsten Tag machen die beiden eine erschreckende
Erfahrung. Paul wird aus dem Unsichtbaren attackiert und Joan hört nicht
nur die Stimme ihres Bruders, sondern sieht auch die Geisterstadt Jerome
im Hintergrund. Glücklicherweise tun der Sheriff und sein Deputy Fuzzy
Dobbs die Berichte nicht als Hirngespinste ab. Gemeinsam nehmen sie den Kampf
gegen den Dämon von Highway 666 auf
Meinung:
"Highway zur Hölle" ist das Hörspiel zu einem "Gespenster-Krimi"
des Vielschreibers Walter Appel, der den Roman "Das Ungeheuer auf Highway
666" nannte. Mit diesem Hörspiel endet die Partnerschaft der Romantruhe
mit Thomas Tippner, denn die Produktion wird ab sofort von dem Studio TonInTon
in Berlin übernommen. Das Skript schrieben John Poulsen und Chris Alleander,
die ein unterhaltsames Hörspiel zauberten. Thematisch grenzt sich "Highway
zur Hölle" stark von den ersten vier Folgen ab, was etwas Abwechslung
in die Reihe bringt. Diese Abwechslung bezieht sich allerdings in erster
Linie auf den Schauplatz und die Hintergründe des Dämons, weniger
auf den dramaturgischen Handlungsablauf, denn letztendlich bietet die Geschichte
den üblichen Heftroman-Trash der 70er und 80er Jahre. Allein das Verhalten
der Joan Allerton, immerhin bezaubernd dargestellt von Uschi Hugo, ist
äußerst klischeebehaftet. Eben noch verlobt, kündigt sie
die Verbindung zu ihrem Freund, als dieser nicht zu ihr fahren will und schon
in der nächsten Nacht haucht sie verliebt den Namen von Paul Farnsworth.
Es spricht nicht gerade für den Helden der Geschichte, dass er darauf
anspringt. In der Besetzung wurde ebenfalls auf Abwechslung geachtet, denn
die Hauptrolle spricht Torsten "Caine" Michaelis, der einfach genial in seinem
Job ist. Positiv sind auch die Rollen des Sheriffs (Detlef Bierstedt) und
seines Deputys (Santiago Ziesmer) zu bewerten, denn gerade letzterer ist
für den augenzwinkernden Humor in der Folge verantwortlich. Geräusche,
Sound und Musik sind von allerfeinster Qualität und überzeugen
auf ganzer Linie. Wie nahe die Vertonung am Roman liegt, kann an dieser Stelle
nicht beurteilt werden, doch die Umsetzung ist eher zeitlos gehalten, denn
auf moderne Hilfsmittel wie Handys und Computer müssen die Protagonisten
augenscheinlich verzichten. Nichtsdestotrotz klingt "Highway zur Hölle"
genau so, wie ein Old-School-Hörspiel heutzutage sein muss.
Trashig buntes Hörspielvergnügen für alle Fans von H.G. Francis
"Gruselserie" oder den Romanheften der 70er und 80er Jahre. Produktionstechnisch
überzeugt das Hörspiel durch exorbitante Sprecher und einen
großartigen Soundtrack.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Titelillustration hat nur entfernt mit der Geschichte zu tun, birgt aber,
vor allem in Zusammenhang mit dem Layout, eine wunderbar trashige
Atmosphäre. Im Innenteil des Booklets gibt es nicht nur das bekannte
Personenglossar, sondern auch Infos zum Roman. So erfährt der Hörer
beispielsweise, dass die Figur des Fuzzy Dobbs an die Slapstick-Western der
50er Jahre angelehnt ist. "Fuzzy - Der Schrecken des Wilden Westens", was
im übrigen auch den schlappen Schlussgag des Hörspiels in einem
anderen Licht erscheinen lässt.
Coverbewertung:
Paul Farnsworth |
Torsten Michaelis |
Joan Allerton |
Uschi Hugo |
Dämon / Lester Warriner |
Bruno Apitz |
Dave Allerton |
Simon Jäger |
Sheriff |
Detlef Bierstedt |
Fuzzy Dobbs |
Santiago Ziesmer |
Tob Wilder |
Eckart Schönbeck |
Mr. Leach |
Peter Groeger |
Janice |
Karen Schulz-Vobach |
Leroy Menton |
Martin Schubert |
Pfarrer |
Andreas W. Schmidt |
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Motiv stammt ursprünglich vom Gespenster-Geschichten Comic Nr.
1026 "Im Bann des schwarzen Dämons" von Bastei: