John Sinclair TB Nr. 151: Cigams Sündenfall

John Sinclair TB Nr. 151: Cigams Sündenfall


Sie war perfekt. Sie war genau die Frau, von der jeder Mann träumte. Es gab nichts an ihr auszusetzen - aber sie war nicht echt. Kein Mensch, sondern der Teufel hatte sie geschaffen. Sie war sein Kunstgeschöpf, denn unter der glatten Haut verbarg sich ein durch Magie angetriebenes Räderwerk der Hölle. Schon einmal hatte der Teufel ein Kunstgeschöpf erschaffen, Cigam. Nun hatte er in Altea eine Schwester bekommen, und gemeinsam gingen sie nach Prag. Sie wollten die Stadt des Golam zu einer Hochburg der von Satan abhängigen Menschen machen ...


von Jason Dark, erschienen am 26.10.1993, Titelbild: Joe und Vito de Vito

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko werden von Chiefinspektor Tanner zu einem bizarren und grauenerregenden Mordfall gerufen. Einer tschechischen Frau wurde in einem Schwimmbad die Haut abgezogen. Nach einigen Recherchen kristallisiert sich heraus, dass diese Frau eine Agentin war, die von der tschechischen Regierung auf Logan Costello angesetzt wurde, der seinen Einfluss bis in den ehemaligen Ostblock ausdehnen will. Heiß wird die Spur aber erst als ein Barkeeper aus einem Etablissement, das dem Mafiaboss gehört von einer Frau erzählt, die ohne weiteres als perfekte Schönheit beschrieben werden kann, aber zugleich kalt und gefühllos wirkt. Als er sie nicht zu Costello durchlassen wollte, zog sie ihre Gesichtshaut ein Stück beiseite und präsentierte dem entsetzen Mann eine komplexe Mechanik. John und Suko sind der festen Ansicht, dass der Showdown in Prag stattfindet. Der ganz große Schock erwartet die Geisterjäger in Form einer schriftlichen Nachricht, die in der tschechischen Hauptstadt für sie hinterlegt wurde. Denn die künstliche Frau ist nicht allein, ihr zur Seite steht Cigam, das Kunstgeschöpf des Teufels…


Meinung:
Die perfekte Frau, das Sinnbild für Schönheit - ein echter Männertraum, der zum Alptraum wird. Das ist die Geschichte von Altea, der Schwester Cigams. Das Kunstgeschöpf des Teufels gehörte zu Sinclairs interessantesten und unheimlichsten Gegnern. Allein das Aussehen, seine ungestüme Kraft und seine magischen Kräfte machten das dämonische Wesen zu einem mächtigen und unberechenbaren Feind. In diesem Roman erhält er eine Schwester, ein nicht minder gefährliches Geschöpf, dass allerdings nicht über die magischen Fertigkeiten ihres Bruders verfügt. Die Szene in der Bar zu Beginn und auch der unheimliche Leichenfund wurden plastisch beschrieben, wohingegen John und Sukos Gedankengänge oftmals sehr naiv und einfach strukturiert geschildert wurden. Das Opfer stammt aus Tschechien - gut. Logan Costello will in Prag Geschäfte machen - soweit in Ordnung. Altea ist ein künstliches Geschöpf und auch der Golem des Rabbi Löw ist ein künstliches Wesen. Allein aus diesen vagen Anhaltspunkten aber gleich nach Prag zu reisen, ist doch etwas weit hergeholt. Zumal Altea in London gesichtet wurde und dort insgesamt drei Leichen gefunden wurden, die mit ihr in ursächlichem Zusammenhang stehen. Aber natürlich behalten die Geisterjäger recht und treffen in der tschechischen Hauptstadt wirklich schnell auf ihre Gegner. Cigams Besuch bei Costello ist wirklich brutal und das Lokalkolorit der Stadt an der Moldau wurde von Jason Dark gekonnt in Szene gesetzt. Das Finale hingegen glänzt durch Einfallslosigkeit, auch wenn Logan Costello dieses Mal eine Menge abkriegt und innerhalb der Serie der erste große Bruch bei der Figur zu verzeichnen ist. Allerdings sollten selbst medizinische Laien, wie die Geisterjäger John und Suko wissen, dass man einen Menschen, mit Verdacht auf Wirbelsäulenbruch nicht tragen soll.
Fazit: Cigam und sein Sündenfall sorgen in Prag für eine Menge Aufruhr und Logan Costello muss seinen Pakt mit den Mächten der Finsternis büßen. John und Suko lösen den Fall hingegen mit mehr Glück als Verstand.


Besonderheiten:
Cigam bricht Logan Costello die Wirbelsäule, indem er ihn gegen einen Grabstein schmettert.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
So wird Altea im Roman selbst zig mal beschrieben. Eine schönes Cover, das in seiner Schlichtheit gut zum Coverlayout passt.


Coverbewertung:
3 Kreuze