John Sinclair Nr. 1398: Tänzer, Tod und Teufel

John Sinclair Nr. 1398: Tänzer, Tod und Teufel


Angst! Diese wahnsinnige Angst war wie ein Druck, der sich in Burnas Innern ausgebreitet hatte.Er würde sich irgendwann freie Bahn verschaffen, am besten durch einen Schrei, den aber hielt die Frau zurück, denn hätte sie geschrieen, wäre sie womöglich noch früher gestorben. Das wollte sie nicht, trotz ihrer Angst hing sie am Leben. Zudem hoffte sie auf eine winzige Chance...


von Jason Dark, erschienen am 24.02.2005, Titelbild: Luserke

Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko werden von ihrem alten Freund Tanner in eine Wäscherei gerufen. Dort ist eine Wäscherin ermordet worden, wobei die Todesart rituell zu sein scheint. Obwohl sie nicht sicher sind, dass der Fall wirklich in ihr Gebiet fällt, versprechen sie dem Chief Inspector, sich darum zu kümmern. Zunächst befragen sie einige andere Wäscherinnen, die in der Nähe wohnen. Dabei begegnet ihnen auch die Drogenfahnderin Sema Mayek. Sie erfahren, dass Burna, die Ermordete, mit Heroin gedealt hat. Dabei soll sie eine Lieferung unterschlagen haben. Nun hat Chiram, der Boss einer türkischen Mafia, zwei Schläger zu den Wäscherinnen geschickt. Doch John, Suko und Sema können diese ausschalten. Danach besuchen sie ein Cafe und beratschlagen sich. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Killer um Azer Akasa, einem Liebling der Götter, handeln könnte. Gemeinsam wollen sie dem Wäschereibesitzer Gürük aufsuchen. Doch Akasa, der selbst im Auftrag von Chiram handelt, kommt ihnen zuvor und tötet Gürük sowie seinen Leibwächter mit einem Säbel. Zuvor konnte er noch in Erfahrung bringen, dass sich die verschwundenen Drogen in einem Urnengrab auf dem Highgate Cementery, einem Friedhof in London, befinden. Gleiches erfahren auch John und Suko von Glenda Perkins, die eine vierstellige Zahl, die John auf einem Zettel in den Sachen von Burna gefunden hat, überprüft hatte. Sogleich fahren John, Suko und Sema dorthin, doch Azer Akasa und vier Gangster sind ihnen zuvor gekommen. Die Mafiosi werden von einem Sondereinsatzkommando überwältigt. Schließlich können John und Suko Azer Akasa mit Silberkugeln so weit schwächen, dass ihn die Götter verlassen. Dadurch stirbt er auch.


Meinung:
Ein spannender Einzelroman, in dem John und Suko dem Killer bis zum Schluss hinterher laufen müssen, ohne die Morde verhindern zu können. Mit Azer Akasa und den nicht näher beschriebenen türkischen Göttern könnte der Autor einen neuen Themenkomplex in die Serie einführen, der bisher viel zu kurz gekommen ist. Auch sind Sema Mayek und Chiram zwei interessante Charaktere, die ruhig öfters mitspielen könnten. Allerdings musste ich bei den Namen im Roman ständig an Selma Hayek und Cigam denken. Die Geschichte ist diesmal vergleichsweise recht blutig, vor allem die abgeschlagene Hand von Rassun ist schon recht deftig. Aber schließlich ist 'John Sinclair' ja auch eine Gruselserie, wo so etwas dazu gehört. Bis auf Akasa ist dieser Band eigentlich ein reiner Krimi, aber das sorgt immerhin für etwas Abwechslung. So hätte er schlussendlich sicherlich vier Kreuze bekommen, wäre da nicht das unsägliche Ende. Der Auftritt der Sondereinsatztruppe kommt absolut überraschend und wird nicht wirklich erklärt. Denn nur wenige Seiten zuvor sagte John, auf die Frage, ob er Hilfe braucht, folgendes: "Nein, nicht wirklich. Du kannst die Kollegen aus dem Spiel lassen. Das schaffen wir schon." Aha! Und woher bitte kommen dann diese seltsamen Typen? Auch der Showdown ist nicht das Wahre: Azer Akasa, die ganze Zeit als superstarker Möchtegerngott dargestellt, wird mal eben mit ein paar Silberkugeln erledigt und die armseligen Götter, mit denen er sich eingelassen hat, ziehen sich ganz schnell mal zurück. Ansonsten hat mir der Roman aber gut gefallen, daher gibt es 3 Kreuze.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Chiram.
Erster Auftritt von Sema Mayek.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover ist im Vergleich zu denen der letzten Wochen sehr ansehnlich. Es stellt Azer Akasa dar, so wie er im Roman beschrieben wird. Der Oberkörper erscheint mir aber etwas verschwommen. Und auch bei genauestem Hinsehen kann ich noch immer keine Ähnlichkeit mit Robbie Williams (s. Bastei-Forum) erkennen...


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In einer türkischen Wäscherei wird eine Frau brutal ermordet. Tanner holt sich bei John und Suko Unterstützung. Als sie die Wohnung des Opfers durchsuchen finden sie einen Zettel mit vier Zahlen und treffen auf Sema Mayek, eine Polizistin, welche die türkische Mafia bekämpft. Gemeinsam wollen sie dem Besitzer der Wäscherei einen Besuch abstatten, doch als sie dort ankommen ist er bereits tot. Glenda aber hat inzwischen herausgefunden, dass die vier Zahlen zu einem Urnengrab gehören. Dort treffen die Geisterjäger auf Azer Akasa, einen Mensch-Dämon der für den türkischen Mafia-Boss Chiram arbeitet. Die Frau, welche Azer in der Wäscherei ermordete, hatte Chiram eine Ladung Heroin gestohlen und in dem Grab versteckt. Jetzt will Azer den Stoff wieder abholen, doch John und Suko kommen ihm zuvor und vernichten den Killer mit Silberkugeln.


Meinung:
Die Story ist besser, als die kurze Beschreibung vermuten lässt, auch wenn es kein Solo-Abenteuer von Suko geworden ist. Aber dafür ist Tanner wieder mit von der Partie, wenn auch leider nicht so aktiv, sondern wieder einmal nur als Vermittler eines Jobs. Die Morde von Azer sind ziemlich brutal geschildert worden, auch wenn das Meiste der Fantasie überlassen bleibt. Interessant waren dafür die Infos über die Verhältnisse der türkischen Gastarbeiter in London und den Menschenhandel. Mit Chiram betritt ein geheimnisvoller Charakter die Bühne, der durchaus die Rolle des verstorbenen Logan Costello einnehmen könnte, der in einem Nebensatz ebenfalls erwähnt wird. Zwar werden die Gangster wieder einmal sehr klischeehaft dargestellt, aber zumindest der Boss ist da noch ausbaufähig. Bin gespannt, ob Jason den noch im Hinterkopf behält. Jedenfalls merkt man diesem Roman die Lieben des Autors zum Krimi an. Azer Akasa hat mich allerdings enttäuscht, denn außer seinen Knubbel-Hörnern und der Widerstandskraft gegen die Silberkugel, die ja auch nicht von Dauer war, hatte er nichts Dämonisches zu bieten. Würde man die Handlung nach New York verlegen aus John und Suko, Jerry und Phil machen und dem Mörder seine Hörnchen abnehmen hätten wir schon den nächsten Cotton-Roman. Immerhin ein sehr unterhaltsamer Einschub zwischen den Heften mit Dracula II und zugleich ein Roman der neue Wege beschreitet, in denen sich der Autor vielleicht vermehrt der orientalischen Mystik widmet.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Vom Zeichenstil her okay, das Motiv ist eher gewöhnungsbedürftig.


Coverbewertung:
2 Kreuze