John Sinclair Nr. 1374: Zombies im Mediapark
In allen großen Sälen des Cinedoms erlosch das Notlicht zur gleichen
Zeit. Jeder Film wurde unterbrochen. Egal, ob Komödie, Action-Reißer
oder Thriller. Sekundenlang herrschte Totenstille. Auch dann noch, als auf
den Leinwänden eine zittrige Botschaft in blutroter Farbe erschien.
DIE ZEIT IST REIF - WIR KOMMEN WIEDER
von Jason Dark, erschienen am 08.11.2004, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von seinem Freund Harry Stahl nach Köln gerufen,
da dort drei bestialische Morde geschehen sind. Stahl, der zur Zeit mit seiner
Freundin Dagmar Hansen Urlaub in Neuseeland macht, vermutet einen
dämonischen Hintergrund. Schon bald stellt sich heraus, das die Toten
auf das Konto von Zombies gehen, die im Mediapark Köln ihr Unwesen treiben.
In der folgenden Nacht fällt ihnen ein Polizist zum Opfer. Zwei der
Untoten überfallen danach ein nahe gelegenes Kino, um dort ein Blutbad
anzurichten. Doch John Sinclair ist rechtzeitig zur Stelle und vernichtet
die beiden Zombies mit Silberkugeln, bevor jemand getötet wird. Kommissar
Stefan Goethel, ein deutscher Kollege des Geisterjägers, ruft den Verleger
Alfons Firn zu Hilfe, der einiges über die Vergangenheit des Mediaparks
weiss. Er berichtet John, dass dort während der Nazizeit ein Bahnhof
existierte, auf dem drei Voodoo-Jünger ihren unheiligen Praktiken
durchführten. Nach dem Krieg blieben die drei verschwunden. Ihr
Anführer war ein gewisser Simon Böhm, dessen Enkel Thomas der
Geschäftsführer des Literaturhauses Köln ist. John vermutet,
das es sich bei den Zombies um die damaligen Voodoo-Anhänger handelt.
Thomas Böhms Spur führt John Sinclair, Stefan Goethel und Alfons
Firn zum Kölner Turm (oder auch 'Köln Turm', wie er im Roman heisst).
Dort will Böhm mit seinem Großvater Simon, der ebenfalls als Zombie
zurückgekehrt ist, seine Arbeitskollegin Bettina Fischer töten.
Dies kann John jedoch verhindern, indem er den letzten Untoten mit einer
Silberkugel vernichtet. Thomas Böhm stürzt sich daraufhin aus einem
Fenster und kommt dabei zu Tode.
Meinung:
Das war mal wieder ein Roman, der mir recht gut gefallen hat, wobei ich nicht
genau weiss, warum. Die Story ist so dünn, dass man sie glatt als Zahnseide
benutzen könnte. Voodoo-Zombies nehmen Rache, das ist wahrlich nichts
neues. Teilweise kommt mir der Roman etwas zu episodenhaft vor, damit ja
alle zehn 'Charakterköpfe' ihren Auftritt bekommen. Ich gebe jedoch
zu, dass es halt ein besonderer Band ist. Schließlich ist es nicht
so einfach, zehn 'Spender-Akteure' auf 64 Seiten unterzubringen. Aber wie
gesagt, irgendwie hat er mich gut unterhalten. Vielleicht lag es ja an der
unheimlichen Atmosphäre, an den Kämpfen gegen die Zombies oder
daran, dass mal ein Mensch hinter den Untoten steht. Es könnte aber
auch an meinem ersten (und wohl auch letzten) Auftritt in der Serie liegen.
Wer mich nicht schon an der E-Mail Adresse erkannt hat: Ich war der Polizist,
der auf Seite 40 von den Zombies getötet wurde. So kommt der Roman doch
noch in den Genuss einer 3-Kreuze-Wertung. Nächste Woche erwartet uns
dann das erste Johnny-Conolly-Soloabenteuer. Ich ahne böses...
Besonderheiten:
Die Gewinner der Aktion 'John Sinclair sucht Charakterköpfe' erhalten
in diesem Roman einen Auftritt.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild stellt Thomas Böhm, Bettina Fischer und zwei der Zombies da.
Die beiden Menschen sind, wie ich aus persönlicher Erfahrung weiss,
sehr gut getroffen (bis auf die verhunzten Pupillen). Die Zombies, naja,
sind eben typisch Ballestar. Der Rest ist auch in Ordnung, die Bäume
allerdings bestehen nur aus zusammen hängenden Farbtupfern. Das
gibt...
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von seinem Freund und Kollegen Harry Stahl gebeten, nach
Köln zu fliegen und sich dort um eine Mordserie zu kümmern, die
einen schwarzmagischen Hintergrund zu haben scheint. Da Harry und Dagmar
sich gerade im Urlaub in Neuseeland befinden, können sie sich nicht
selbst darum kümmern. Im Kölner MediaPark sind bereits drei Morde
geschehen. Bei seiner Ankunft lernt John Thomas Böhm kennen, den Manager
des Literaturhauses, das ebenfalls im MediaPark ansässig ist. Eine Warnung
des Kreuzes weist darauf hin, dass das Grauen im künstlich angelegten
See des MediaParks lauert. Und tatsächlich entsteigen dem See in der
folgenden Nacht drei Zombies, die über die Besucher eines Kinopalastes
herfallen. John Sinclair und der deutsche Kommissar Goethel können zwei
der Zombies vernichten. Der dritte ist in den Köln Turm geflohen, wo
Thomas Böhm schon auf ihn wartet, zusammen mit seiner Geisel Bettina
Fischer. Thomas Böhm ist der Enkel des dritten Zombies, Simon Böhm,
der vor 60 Jahren Anführer einer Teufelssekte war und auf dem Gelände,
wo jetzt der MediaPark steht, Voodoo-Praktiken durchführte, bis er
plötzlich verschwand. John erschießt den Zombie mit einer Silberkugel,
kann aber nicht verhindern, dass sich Thomas Böhm vom Köln Turm
in den Tod stürzt.
Meinung:
Dieser Roman war zwar nicht so hanebüchen wie der letzte, aber dafür
leider einfach nur langweilig. Zuerst passiert seitenlang gar nichts, dann
ein paar Möchtegern-Schockmomente und zum Schluss steigen die Zombies
aus dem See und werden sofort von John erledigt. Dass Thomas Böhm hinter
den Zombies stand, war zwar eine gute Idee, mit der ich nicht gerechnet hatte,
aber das reißt den Roman dann auch nur noch auf ein zweites Kreuz hoch.
Dass man den Roman mit anderen Augen liest, wenn man selbst als Figur mit
eingebaut wurde, kann ich mir gut vorstellen, aber für den "Otto
Normalleser" ist diese Geschichte nicht berauschend.
Besonderheiten:
In diesem Roman konnte man für eine Spende für das Kölner
Literaturhaus eine Rolle erwerben.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Inwieweit Bettina Fischer und Thomas Böhm getroffen wurden, kann ich
natürlich nicht beurteilen, aber ansonsten hat Vicente Ballestar diesmal
sehr gute Arbeit abgeliefert. Die Zombies sehen bedrohlich aus und die Umgebung
wirkt düster, aber realistisch.
Coverbewertung:
Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
Innerhalb einer kurzen Zeit geschehen im Kölner Mediapark 3 grausame
Morde. Da Harry Stahl zur Zeit verhindert ist, bittet er seinen Freund John
Sinclair sich des Falles anzunehmen. Was zunächst nach einer normalen
Mordserie und einem Serienkiller aussieht, entpuppt sich als purer Zombie-Horror
und Voodoozauber, denn der Mediapark wurde auf dem Gebiet einer ehemaligen
Sekte erbaut und drei ihrer Mitglieder kehren als Zombies zurück, um
das Grauen im Mediapark zu verbreiten. Noch während John auf der Suche
nach den Mittätern ist, spitzt sich die Situation zu, denn die Zombies
greifen das Kölner Cinedom an. Kann John die Zombies stellen? Und was
hat der eigentlich unscheinbar erscheinende Thomas Böhm mit der Sache
zu tun?
Meinung:
Der Titel dieser Geschichte hat mich ja schon ein wenig zusammenzucken lassen,
da ich ja nicht grade der größte Fan von Zombie-Geschichten bin.
Deshalb konnte ich natürlich ohne große Erwartungen an die Geschichte
herangehen. Klar merkt man auch, dass es sich bei diesem Roman mehr um einen
kurzfristig dazwischen geschobenen handelt, denn dafür spricht, dass
es keine Rückblicke auf die letzte Geschichte gibt. Aber dennoch wurde
ich recht positiv von dem Roman überrascht, denn da es sich ja um einen
Spezial-Roman handelt, der einem guten Zweck dient, hat sich Jason Dark
bemüht eine Actionreiche und spannende Geschichte zu schreiben. Besonders
am Schluß zieht die Spannung und das Tempo besonders an und dass sich
Thomas Böhm als Bösewicht entpuppt, erkannte man als Leser auch
erst, als man erfuhr, dass einer der Zombies sein Großvater war. Da
sich dieser Roman zum größten Teil aus Sponsoring finanzierte,
gibt es hier und da ein wenig Productplacement. So wird z. B. mehrfach das
Literaturhaus erwähnt und der Angriff der Zombies erfolgt im Cinedom.
Am Ende der Geschichte war ich jedenfalls sehr zufrieden und kann guten Gewissens
4 Kreuze verteilen. Ein Kreuz ziehe ich dafür ab, dass es sich bei diesem
Roman um eine Zombie-Geschichte handelt.
Besonderheiten:
Alle Personen in diesem Roman gibt es auch im wirklichen Leben, sie haben
sich für einen Preis von 50,- in diesen Roman hereingekauft. Der Erlös
wird für den Erhalt des Kölner Literaturhauses verwendet.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Normalerweise muss ich sagen, dass mir das Titelbild nicht sehr zusagt,
allerdings sollen lt. Dämonengeist die Personen auf dem Cover den echten
sehr ähnlich sehen, da denke ich, kann man ruhig 3 Kreuze geben.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Im Kölner Mediapark geht das Grauen um. Ein unbekannter Killer tötet
auf bestialische Art und Weise drei Menschen. Da Harry Stahl und Dagmar Hansen
Urlaub in Neuseeland machen bitten sie John sich um die Angelegenheit zu
kümmern. Der Geisterjäger möchte zunächst inkognito ermitteln
und schließt auch schnell Bekanntschaft mit Bettina Fischer und Thomas
Böhm, die beide im Literaturhaus arbeiten. Als John an den künstlichen
See des Geländes kommt meldet sich plötzlich sein Kreuz.
Kurzentschlossen mietet er sich ein Boot und schippert auf den See. Dort
wird er Zeuge, wie eine Frau mit ihren beiden Kindern von einem unbekannten
angegriffen wird. John kommt den Bedrängten zu Hilfe, kann aber nicht
verhindern, dass die Frau in das Wasser stürzt. Doch es gelingt ihm
sie aus den Fluten zu retten, wobei er merkt, dass etwas an der Frau zerrt.
John beschließt in der Nacht noch einmal den See genauer unter die
Lupe zu nehmen. Doch er kann nicht verhindern, dass die Untoten aus dem Wasser
kommen und das Cinedom überfallen, um sich dort ihre Opfer zu
holen.....
Meinung:
An dieser Stelle möchte ich die Kurzbeschreibung abbrechen, da auf den
Leser eine nicht unbeträchtliche Überraschung wartet, die ich
denjenigen, die diesen Roman noch nicht kennen, nicht vorwegnehmen möchte.
Entgegen meinen Erwartungen, wurde ich durch dieses Heft spannend und sehr
kurzweilig unterhalten. Auch wenn ich im Normalfall kein Freund solcher
Zombiegeschichten bin hat mir das Heft sehr gefallen. Die Anzahl der mitwirkenden
Personen, die sich ihren Auftritt ja durch eine Spende für das Literaturhaus
ergattert haben, wirkt auch keineswegs übertrieben oder störend,
sondern bietet mal eine erfrischende Abwechslung zu den anderen Einzelabenteuern,
die ja bisweilen zu regelrechten Kammerstücken mutieren. Manchmal kam
ich mir vor, als ob das Heft noch aus den Anfängen der Serie stammte,
denn die Handlung geht flott voran. Bis auf einige kleine Ausnahmen, wie
z. B. die Befragung der Frau, die in das Wasser stürzte, sind die Dialoge
auch sehr angenehm zu lesen. Zwei kleine Minuspunkte muss ich leider aber
doch noch vergeben. Zum einen kam mir John einmal zu viel zur rechten Zeit,
da hätte ruhig noch ein Opfer für die Zombies abfallen können,
zumal noch auf der Leserseite in einem Artikel der Aachener Nachrichten zu
lesen steht: "Sein Held muss nicht immer am Ende das bedrohte Mädchen
gerettet haben. Ich setze mich über eherne Heftromanregeln weg."
Na ja, das lassen wir mal so im Raum stehen. Der zweite negative Aspekt,
ist die geringe Anzahl der Gegner. Drei Zombies, sind ja geradezu
lächerliche Feinde. Ich verstehe nicht, wieso sich Jason Dark so vehement
dagegen sträubt, mal wieder eine richtig schöne Zombie-Armee
aufmarschieren zu lassen. Immerhin ist er doch ein Fan des Regisseurs George
A. Romero. Aber ansonsten ist dieser Roman so wie ein echter Sinclair sein
sollte.
Besonderheiten:
In diesem Roman werden zehn Leser innerhalb der Handlung verewigt, die Geld
für das Literaturhaus gespendet haben.
Wie oben schon erwähnt ist auf der Leserseite ein Artikel aus den Aachener
Nachrichten zu lesen. Ein sehr interessanter Artikel wie ich finde. So steht
z.B. geschrieben: "Was ich einmal getippt habe, lese ich nicht Korrektur.
Das soll der Redakteur im Verlag machen - ich finde das langweilig."
Aha!!! Vielleicht sollte mal jemand Jason Dark stecken, dass es im Verlag
gar keinen Redakteur mehr gibt, der seine Hefte Korrektur liest. Kein Wunder,
dass die Dinger vor Logikfehlern nur so strotzen. Andererseits muss man Jason
schon etwas Respekt zollen, dass es nur so wenige sind, wenn er nicht einmal
selber rüberliest und auch sonst sich keiner um die Qualität schert.
Auf jene Logikfehler wird ebenfalls eingegangen: "So ist auch schon mal
ein Charakter in einem Heft ums Leben gekommen und im nächsten Heft
wieder aufgetaucht." Schön, dass es außer den Lesern, doch
noch jemandem auffällt.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ehrlich gesagt, haut mich das Cover nicht gerade vom Hocker, auch wenn Bettina
Fische rund Thomas Böhm angeblich sehr gut getroffen wurden. Aber zum
einen sind die beiden keine Zombies gewesen und zum anderen finde ich den
Rest des Bildes zu comichaft. Die Zombies sind alles andere als bedrohlich.
Dem Bild fehlt einfach der alte Stil der siebziger und achtziger Jahre.
Coverbewertung: