John Sinclair Nr. 1343: Manons Feuerhölle
Feuer, Sinclair, Feuer ist schlimmer als ein Götze oder ein
Dämon. Das lassen Sie sich gesagt sein. Es ist das Schlimmste, was man
sich vorstellen kann." An diese Sätze eines alten Feuerwehrmannes und
Brandmeisters musste ich denken, als ich die Flammen sah, die aus dem Haus
schlugen. Bill Conolly, der neben mir saß und die Feuerwehr anrief,
war blass geworden. Schneller, John, bitte!" Klar, wir waren nervös.
Die Befürchtung, zu spät einzutreffen, schien sich zu bewahrheiten,
und ich konnte wirklich nicht mehr Gas geben. Ich hatte meinem Freund Bill
eigentlich nur einen Gefallen tun wollen. Er, der Reporter, war jemand, der
die Augen und Ohren offen hielt und sich immer für Fälle interessierte,
die außerhalb des Normalen lagen. Diesmal ging es um eine junge Frau.
Sie hieß Manon, und Bill hatte gehört, dass sie übersinnliche
Kräfte haben sollte ...
Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 05.04.2004, Titelbild: Timo Würz
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Bill Conolly will seinen Freund John Sinclair mit Manon Lacre bekannt machen,
die in einer Fernsehshow über übersinnliche Phänomene aufgetreten
ist. Als die beiden das Haus erreichen, steht es in Flammen. Manon befindet
sich noch im Haus, doch ein Rettungsversuch schlägt fehl, obwohl John
die junge Frau unversehrt in den Flammen gesehen hat. Später kann nur
noch ihre verkohlte Leiche geborgen werden. In der Pathologie ist der
Körper plötzlich wieder verheilt und Manon flieht aus dem
Leichenschauhaus. Sie setzt sich mit John in Verbindung, weil sie spürt,
dass er ihr helfen kann. Alles, was Manon weiß ist, dass sie in der
Vergangenheit als Hexe verbrannt wurde. Jetzt, in ihrem neuen Leben, spürt
sie auch das Feuer in sich, und sie fühlt, dass zwei Mächte - eine
gute und eine böse - um ihre Seele ringen. Als sie mit John zusammentrifft,
erkennt sie mithilfe seines Kreuzes, dass die gute Macht, die sie in der
Vergangenheit auch vor dem Verbrennen schützte, der Erzengel Uriel ist.
Das ist für John keine allzu große Überraschung, denn auch
er hat Uriel ja schon einmal als Flammenengel kennen gelernt (s.
Taschenbuch 49
Der Flammenengel'). Zusammen mit Bill will John Manon in ein kleines
Hotel außerhalb Londons bringen, in dem sie öfter gewohnt hat
und in dem sie sich sicher fühlt. Es wird von zwei alten Damen geleitet,
die schon immer für Manon Verständnis hatten. Die drei besteigen
eine U-Bahn, doch hier beginnt Manon erneut zu brennen und verlässt
panisch den Wagen. Sie flüchtet in einen U-Bahn-Tunnel und John bleibt
nichts anderes übrig, als ihr zu folgen
Meinung:
Auf den ersten Seiten hatte ich noch die Hoffnung, hier einen 4-Kreuze-Kandidaten
zu haben, so spannend und eindrucksvoll sind die ersten Szenen geschildert.
Als John und Bill in das brennende Haus eindringen, habe ich richtig
mitgefiebert. Auch die Szene in der Pathologie hat mir gut gefallen. Danach
wurde der Roman ein wenig langatmiger, bis der Roman gegen Ende wieder an
Spannung und Action gewinnt. Im Mittelteil hat mir vor allem verwirrt, dass
Manon mit John erst zum St. James Park fahren will, um dort mit ungestört
reden zu können. Als sie dann aber aus seinem Auto flieht, scheinen
die beiden wieder in der Tiefgarage von Johns Wohnhaus zu sein. Ich habe
die Stelle zwei Mal gelesen, aber keinen Hinweis darauf gefunden, dass sie
wieder zurückgefahren sind
Auf Seite 40 siezt John Manon kurzzeitig,
obwohl sie sich sonst die ganze Zeit geduzt haben. :o)
Ansonsten hat mir der Roman gut gefallen, und dass Manon nicht einfach nur
vom Teufel ihre Feuermacht bekommen hat, sondern von Uriel, und sie diese
Kraft zum Wohle der Menschheit nutzen will, hebt den Roman über den
Durchschnitt. Schade nur, dass in der Vorschau schon verraten wird, welche
andere Macht sich um Manon bemüht
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover passt eigentlich ganz gut zum Roman und ist auch schön gezeichnet.
Allerdings sieht der Körper der Frau aus, als bestünde er als
Holz
:o/
Coverbewertung:
Rezension
von neo09:
Kurzbeschreibung:
Manon Lacre, jung und bildhübsch, umgibt ein düsteres Geheimnis,
dessen selbst sie sich noch nicht sicher ist. Manon besitzt die Fähigkeit,
sich selbst und Gegenstände durch eine latent in ihr vorhandene Feuerkraft
zu entzünden. Aufgrund der Tatsache, dass sie nicht imstande ist, diese
Kräfte zu kontrollieren, leidet sie stark darunter. Im Zusammenhang
mit einer Fernsehsendung werden John Sinclair und Bill Conolly auf Manon
Lacre aufmerksam. Doch als sie ihr Heim aufsuchen, scheint es bereits zu
spät zu sein: Manons Haus steht in Flammen. Der Versuch, die Hausherrin
zu retten, schlägt fehl. In der Pathologie des Krankenhauses erwacht
der verbrannte Leichnam nicht nur zu neuem Leben, Körper und Geist
regenerieren vollständig, so dass Manon aus dem Krankenhaus flüchten
kann. Der kurze Kontakt mit John Sinclair in dem in Flammen stehenden Haus
erweckte in Manon eine Art von Zusammengehörigkeitsgefühl, welches
sich durch ein Treffen der beiden bestätigt. Der Kontakt mit dem Sinclairs
Kreuz zeigt die Verbindung zum Erzengel Uriel, der sich als Manons Schutzengel
herausstellt. Gleichzeitig wird klar, dass in Manon noch eine weitere aber
böse Kraft wütet, die die Person Manons für sich allein einfordert
und Manon später auf dem Weg zu einem Zufluchtsort in einer U-Bahn dazu
bringt, sich erneut selbst zu entzünden und die weiteren U-Bahn-Gäste
zu gefährden. Innerlich fühlt sich Manon Lacre eher ihrem Schutzengel
Uriel verpflichtet, aus diesem Grund flüchtet sie, bevor es zu einer
Katastrophe kommt, aus der U-Bahn in einen Tunnelschacht. John Sinclair,
dem sie mittlerweile vollständig zu vertrauen scheint, nimmt ihre Verfolgung
auf.
Meinung:
Häufig ist es bei Zweiteilern so, dass der erste Teil viel versprechend
beginnt, die Lösung im zweiten Teil doch eher enttäuschend und
trivial ausfällt. Zumindest dieser erste Teil ist ein sehr gelungener
Roman mit höchstens, sagen wir mal, kleineren Schwächen, die aber
so unwichtig sind, dass sie nicht annähernd ins Gewicht fallen. John
Sinclair beschäftigt sich erneut mit einem Fall, der offensichtlich
in keiner Verbindung zum Schwarzen Tod steht. Besonders gelungen ist die
Darstellung der Hauptakteurin, Manon Lacre. Sie wird als eine Frau vorgestellt,
die hin- und hergerissen auf der Suche nach ihrer eigenen Identität
ist. Die Passagen, in denen Jason Dark in Rückblenden über ihr
vorheriges Leben schreibt, in welchem sie als mutmaßliche Hexe verbrannt
werden sollte, sind beseelt von einer in Relation zum Heftumfang stehenden
Detailgetreue, die seinesgleichen sucht. Die Verwirrung und
Orientierungslosigkeit Manons werden überzeugend geschildert. In einer
Welt, die ihr aufgrund des in ihr geweckten und ausgetragenen Kampfes zwischen
Uriel und des Teufels (so wird es bis jetzt angenommen) fremd geworden ist,
sucht sie auf Umwegen Hilfe bei John Sinclair, ohne dass beide genau wissen,
wie diese Hilfe aussehen kann. Einzig unklar bleibt, ob Manon bis vor kurzem
noch als normaler Mensch gelebt oder sie bereits seit ihrer Wiedergeburt
Anzeichen ihres Schicksals verspürt hat. Es ist kein Roman, in dem
großartige Kämpfe in Form von Materialschlachten zwischen Gut
und Böse ausgefochten werden, einige Passagen hätten sicherlich
auch zu Gunsten der Spannung gekürzt werden können, so die Episode
mit dem Mediziner Dr. Clifford. Trotzdem handelt es sich alles in allem um
einen gelungenen Roman, bei dem man sich auf die Fortsetzung freut.
Besonderheiten:
Mit Uriel findet einer der Erzengel endlich wieder Erwähnung.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Hat was, ich weiß zwar nicht genau was, aber das Cover ist ok.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Bill Conolly wird durch eine Fernsehsendung auf Manon Lacre aufmerksam, welche
angeblich übersinnliche Fähigkeiten besitzt. Gemeinsam mit seinem
Freund John Sinclair macht er sich auf den Weg zu Manon, deren Haus aber
in Flammen steht. Die beiden Männer versuchen sie aus der Flammenhölle
zu retten, müssen aber vor dem Inferno fliehen. Die Feuerwehr kann nur
noch die Leiche der Frau bergen. Da John aber in den Flammen eine völlig
unversehrte Frau sah, lässt er den Leichnam zu Scotland Yard
überführen, wo er obduziert werden soll. Doch als der Arzt die
Leichenwanne öffnet, ist Manons Körper unversehrt und sogar noch
am Leben. Sie schlägt den Arzt nieder und flieht aus dem Untersuchungsraum.
Sie nimmt Kontakt mit John auf und trifft sich mit ihm in der Tiefgarage.
Sie merkt, dass er etwas bei sich trägt, was ihr helfen kann, ihre
Vergangenheit zu klären. Sie erinnert sich lediglich daran schon einmal
gelebt zu haben, und dass man sie als Hexe verbrennen wollte, was aber nicht
geschah, denn das Feuer konnte ihr nichts anhaben. Als John ihr sein Kreuz
zeigt und sie den Buchstaben U berührt leuchtet dieser rot auf. Für
John der Beweis, dass der Erzengel Uriel der Beschützer Manons ist.
Doch noch eine zweite Kraft tobt in der jungen Frau, die sie zerstören
will. John vermutet den Teufel hinter der dämonischen Kraft. Bevor er
noch mehr über Manon erfahren kann flieht sie. In Soho wollen zwei
Männer die Frau vergewaltigen, doch das Feuer verletzt die Typen schwer.
Aus Angst vor ihren eigenen Kräften will sie sich erneut mit John treffen,
um näher am Kreuz zu sein, dessen Kraft den Kontakt zu Uriel
ermöglicht. Auch Bill kommt mit zu dem Treffen Mit der U-Bahn fahren
die drei los. Manon will zu einem kleinen Hotel, das von zwei Schwestern
betreiben wird. Noch in der U-Bahn schlägt die dämonische Kraft
zu. Manon wird zu einer brennenden Gestalt, die mehrere Menschen in Flammen
setzt und im U-Bahn-Tunnel verschwindet, als der Zug hält. John nimmt
die Verfolgung auf, um Manon zu retten...
Meinung:
Ein recht spannender Roman, der gleich sehr rasant beginnt, ohne ein seitenlanges
Gespräch, in dem Bill erst seinen Freund überredet mit ihm zu kommen,
wie es auch schon oft der Fall war. Auch danach bleibt es spannend, als Manon
den Arzt niederschlägt und sich später an ihre Vergangenheit erinnert.
Der Roman ist zwar kein Highlight, lässt sich aber flüssig lesen.
Ärgerlich ist nur der Patzer der Jason unterläuft, als er das erste
Treffen zwischen John und Manon beschreibt: Zunächst fahren die beiden
zum St. James Park und als Manon aus dem Auto flieht befinden sie sich wieder
in der Tiefgarage. Scheinbar war Herr Dark zwischendurch beim Mittagessen
und als er wiederkam hatte er vergessen wohin er seine Romanfiguren geschickt
hat. Aber das Geheimnis, wer hinter der bösen Macht steht wird dafür
sehr gut dargestellt. Leider wird in der Vorankündigung die Spannung
dahingehend verdorben, da ja schon erwähnt wird, dass Belial wieder
mitmischt.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein weiterer Tiefpunkt in Sachen Titelbilder. Warum hat Manons Haut eine
Holzmaserung? Auch der Hintergrund ist nur ein einziges Geschmiere.
Coverbewertung:
Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
John und Bill wollen eine Frau namens Manon Lacre aufsuchen, welche magische
Fähigkeiten besitzen soll. Als die zwei am Haus der Frau ankommen steht
es in Flammen. Die beiden stürzen sich hinein um Manon zu retten. Für
einen kurzen Moment sieht John Manon in den Flammen stehen. Ihr scheint nichts
zu passieren. John und Bill schaffen es nicht sie zu retten. Wenig später
wird die Leiche eine Frau aus dem Haus geholt. Es handelt sich um Manon.
Diese wird in die Gerichtsmedizin gebracht und soll untersucht werden. Dort
regeneriert sich Manon wieder und es gelingt ihr die Flucht. Nachdem sie
sich neue Kleidung besorgt hat, nimmt sie erneut Kontakt mit John Sinclair
auf und vereinbart ein Treffen mit ihm. Hier erfährt John, das es zwei
Kräfte gibt die in der Frau einen Kampf ausfechten. Zum einen Uriel
und zum anderen eine noch unbekannte Kraft, hinter der John den Teufel vermutet.
Manon gerät in Panik und flieht vor John. Wenig später trifft sie
sich aber erneut mit dem Geisterjäger und auch Bill ist wieder mit von
der Partie. Gemeinsam wollen die drei mit der U-Bahn zu einem Hotel fahren,
welches von zwei Frauen geleitet wird und als Fluchtburg der Engel bezeichnet
wird. Jedoch bricht das Feuer bei Manon während der Fahrt wieder durch
und die Situation eskaliert.
-Fortsetzung folgt-
Meinung:
Diese Geschichte hat was. Gleich am Anfang geht es ohne große Umwege
richtig los und John und Bill müssen gleich in Aktion treten. Hier taucht
natürlich auch gleich wieder der erste Logikfehler auf. John sieht Manon
in den Flammen stehen und ihr scheint nichts zu passieren. Das heißt
er müsste sie normal sehen. Später heißt es dann, er habe
sie nur noch als Leiche gesehen und sieht sie nun zum ersten Mal in ihrer
normalen Form. Auch das Treffen mit Manon startet in der Tiefgarage und sie
fahren in einen Park, doch als Manon flieht sind sie wieder in der Tiefgarage.
Sehr merkwürdig. Dennoch ändert das nichts daran, das wir hier
eine sehr spannende Geschichte vor uns haben. Manons Geheimnis werden wir
wohl erst im nächstem Roman erfahren, wobei man leider schon in der
Vorschau erfährt, das auch Belial der Lügenengel wieder mitmischt.
Diesem ersten Teil gebe ich 3 Kreuze, da ich ihn nicht überbewerten
will, solange ich den 2ten Teil nicht kenne.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist irgendwie nichts besonderes. Dennoch ist es nicht schlecht
gemalt. Hier sind 2 Kreuze denke ich angebracht.
Coverbewertung: