John Sinclair Nr. 1234: Totensuche

John Sinclair Nr. 1234: Totensuche


Eddy Aldrich war das, was man einen smarten Menschen nennt. Immer gut drauf, stets die Augen geöffnet, ebenso die Nase und die Ohren, um sich kein gutes Geschäft entgehen zu lassen. An diesem Tag betrat er mit festem, federnden Schritten den Aufzug. Es war alles wie immer. Die Tür schloß sich, der Lift fuhr an, was kaum zu spüren war, und plötzlich wurde es kalt!


von Jason Dark, erschienen am 04.03.2002, Titelbild: Maren

Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Als der Geschäftsmann Eddy Alrich mit dem Aufzug zu einem Termin fahren will, wird er plötzlich von einer nicht erklärbaren Kälte attackiert. Plötzlich erscheinen ein merkwürdiger Nebel und skelettierte Gestalten, die Aldrich durch die Kälte töten. John und Suko werden mit dem Fall betraut, wobei sie von Corinna Rice, der Frau, mit der Aldrich einen Termin hatte, erfahren, dass beide um Investitionen in ein neues Hochhaus verhandelten, dass angeblich auf einem uralten Friedhof errichtet wurde. Auch ihr Chef, Sam Preston, ist darin involviert.
Preston wird inzwischen in der Tiefgarage des Hochhauses, zu dem er gefahren ist, um mehr über das Erscheinen der Polizei zu erfahren, von dem Nebel und den Skeletten attackiert. John und Suko finden zwar Prestons Aufenthaltsort heraus, können aber nur noch dessen Tod feststellen.
Nachdem Suko mit Corinna Rice wieder in ihr Büro gefahren ist, will John die Mordkommission informieren. Dabei wird auch er von dem Nebel attackiert und in eine magische Zone auf den früheren Friedhof transportiert. Dort kann er ein Skelett mit seinem Kreuz vernichten, bevor der Anführer der Gestalten erscheint - ein zombieartiges Wesen, dass sich Totenführer oder Seelenbegleiter nennt. Es erklärt, dass die Totenruhe der auf dem Friedhof begrabenen Schamanen gestört wurde und nun die Zeit der Rache gekommen sei. Nach dieser Warnung wird John wieder in die Tiefgarage versetzt.
Währenddessen bemerken Suko und Corinna Rice Johns Verschwinden. Auf der Suche nach ihm begeben sie sich ins Treppenhaus des Gebäudes, wo sie von dem Nebel und den Skeletten attackiert werden. Suko gelingt es aber diese mit seiner Dämonenpeitsche zu vernichten.
Inzwischen begibt sich John zu dem Rohbau des neuen Hochhauses und erkundet die dortige Tiefgarage. Dabei wird er erneut von dem Nebel auf den Friedhof versetzt, wo der Seelenführer erscheint. Der Geisterjäger versucht, ihn dazu zu bringen, sich zurückzuziehen, doch der Totenbegleiter weigert sich und will stattdessen den Oberinspektor töten. Da Silberkugeln keine Wirkung zeigen, greift John ihn direkt an und kann dem Monster den Kopf abreißen, wodurch es vernichtet wird und die magische Zone verschwindet.


Meinung:
Obwohl der Roman mit einigen klassischen Gruselelementen wie dem Nebel, der eisigen Kälte, den Skeletten und dem uralten Friedhof aufwartet, erreicht er letztendlich doch nicht mehr als durchschnittliches Niveau. Das liegt vor allen an den überlangen Szenen mit Corinna Rice, die förmlich zerredet werden. Allein sieben Seiten gehen schon dafür drauf, dass sich Suko und Corinna über die potentiellen Gefahren und Johns Verschwinden unterhalten. Dabei weiß die Geschichte doch mit eindringlichen und atmosphärischen Beschreibungen zu gefallen. Insbesondere die beiden Todesszenen und die Angriffe des Nebels auf den Geisterjäger werden eindringlich und spannend geschildert.
Leider strahlen die Gegner aber gerade gegenüber John und Suko wenig Gefahr aus. Zwar gibt es bei deren Vernichtung ein wenig Action, die fällt aber sehr einseitig aus. Auch bleibt schließlich die Frage offen, warum John glaubt, dass das Kreuz gegen den Seelenführer keine Wirkung hätte. Schließlich hat er kurz zuvor ein Skelett mit seinem Talisman vernichten können. Außerdem wird am Ende nicht geklärt, wer nun die Drohbriefe geschrieben hat und warum nur Sam Preston, Eddy Aldrich und Corinna Rice sterben mussten.
Gefallen haben mir dagegen die Verweise auf die letzten Ereignisse, etwa Johns Reise nach Weimar (s. JS 1233 'Der Kunst-Vampir'), die Suche nach den Hintermännern von Dr. Barnabas Barker (s. JS 1230 - 1232) und die Bedrohung durch Justine Cavallo, Dracula II und Vincent van Akkeren, wobei im Finale sogar noch der passende Vergleich zu dem Mord des Grusel-Stars an Abbé Bloch gezogen wird. Zudem gefällt es mir immer, wenn reale Ereignisse in die Handlung mit einbezogen werden, wie hier die Terroranschläge in New York. Allerdings werden hier die Verweise darauf ziemlich exzessiv gezogen, dass es irgendwo schon nervig wird.
Dennoch ist 'Totensuche' ein unterhaltsamer Roman, der aber durch einige überlange Szenen etwas an Niveau verliert. Zwei Kreuze sind hier angemessen.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild von Maren erinnert an die 'gute' alte Zeit der Gespenster-Krimis, in denen solche Cover an der Tagesordnung waren. Die Zeichnung wirkt wie billige Dutzendware und das Monster regt eher zur Belustigung an als gruselig zu wirken.


Coverbewertung:
0 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Monster vom Titelbild fand auch schon auf dem Cover des US-Magazins CREEPY Nr. 3 Verwendung. Der Mann im Vordergrund sieht auf beiden Covern auch fast identisch aus.


Creepy Nr. 3


Und da auf dem Cover des spanischen Comic-Magazins VAMPUS Nr. 23 das selbe Bild wie auf dem CREEPY Magazin Nr. 3 verwendet wurde, waren die beiden dort natürlich ebenfalls noch einmal abgebildet:

Vampus Nr. 23


Auch auf dem schwedischen Comic-Magazin CHOCK Nr. 13 (aus dem Jahr 1973) war die Szene schon zu sehen:

Chock Nr. 13