John Sinclair Nr. 1221: Geschäft mit der Angst

John Sinclair Nr. 1221: Geschäft mit der Angst


"Sie sind wieder da! Sie sind wieder da! Gütiger Gott! Sie... sie jagen mich! Bitte... ich ... neiiinn" Das letzte Wort des Mannes endete in einem irren Gebrüll. Er schleuderte im Bett von einer Seite auf die andere und wuchtete seinen Körper dann so heftig herum, dass er über die Kante fiel und auf den Boden prallte. Dort blieb er liegen. Zitternd und zuckend. Schweißbedeckt. Nach Luft schnappend und immer wieder stöhnend. Mit einer heftigen Bewegung wurde die Tür des Zimmers nach innen gestoßen. Vom Flur her fiel Licht über die Schwelle. In ihm zeichnete sich der Umriß eines Frauenkörpers ab ...


von Jason Dark, erschienen am 03.12.2001, Titelbild: Miralles

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Bill Conolly trifft sich mit einem Mann, der ihm wichtige Informationen geben will. Dabei handelt es sich um Ted Quinlain, einen Pfleger in einer Angstklinik. Er teilt Bill mit, daß in dieser Klinik, die sich Metatron nennt, nicht mit rechten Dingen zugeht, und daß der Chef, der Klinik, dessen Namen niemand kennt, die Patienten nicht von ihrer Angst heilt, sondern im Gegenteil noch dafür sorgt, daß die Menschen ihre Ängste nicht nur in ihrer Phantasie, sondern real erleben und daran zugrunde gehen. Bill verspricht Quinlain, sich um die Sache zu kümmern, da wird der Pfleger von einem unheimlichen Wesen, das aus dem Himmel zu kommen scheint, getötet wird. Das Wesen ist unbeschreiblich - es ist schwarz und gleichzeitig hell, und viel größer als ein Mensch. Nachdem Quinlain nicht mehr lebt, verschwindet die Gestalt ohne sich um Bill zu kümmern. Bill informiert John, der bei dem Namen ‚Metatron' hellhörig wird, da es sich dabei um einen Erzengel gehandelt hat, der einst ein Mensch war und dann von Gott zu sich geholt wurde. Dieser Metatron soll eine unheimliche Erscheinung gewesen sein und sein Auftreten soll von Blitz und Donner begleitet worden sein. Und das Wesen hat Ted Quinlain durch Blitze getötet! Die beiden beschließen, am nächsten Tag die Klinik aufzusuchen. Doch zuvor wollen sie noch einen Mann namens Brian Watson besuchen, der ein Patient in der Klinik war, wie Bill von Quinlain noch erfahren konnte. Als die Freunde bei der Wohnung Watsons ankommen - einer Wohngemeinschaft - öffnet eine verstörte junge Frau, die ihnen Brian Watson nur noch als Toten zeigen kann. Sie erzählt, daß Brian in seiner Angstwelt gefangen war und nur noch von Ratten erzählt hat, die ihn töten wollen. Schließlich wurde er von unsichtbaren Tieren totgebissen. Die Wunden sind sichtbar, die Ratten waren es aber nicht. Nach diesem Ereignis scheint es noch wichtiger, die Klinik aufzusuchen. Bill macht sich ohne Johns Wissen auf den Weg in die Klinik und wird dort mit seinen eigenen Ängsten konfrontiert. Als er das überwunden hat, entdeckt er, daß die Patienten hier in eigenen kleinen Sphären leben, in denen es nur sie und ihre Angst gibt. Etwas anderes können sie nicht mehr wahrnehmen. Als eine Frau ihre Angst besiegt und Bill und die Realität wieder wahrnehmen kann, will Bill mit ihr fliehen, doch plötzlich taucht Metatron, der Erzengel in der Gestalt eines Menschen auf, und will Bill ebenso töten wie Quinlain, den er als Verräter ansah. Er will Bill mit Blitzen spalten, doch in dem Augenblick tauchen John und Suko auf, die ja ebenfalls in die Klinik wollten. John kann Metatron mit dem Kreuz vertreiben, doch vernichtet ist er nicht.


Meinung:
Nach dem etwas langatmigen Anfang zieht der Roman unheimlich an, und erlangt seinen Höhepunkt, als Bill alleine die Klinik besucht. Hier wird ein so unheimliche Atmosphäre geschaffen, wie ich es selten erlebt habe. Wie Bill durch die leeren Gänge streift und dabei mit seinen Ängsten konfrontiert wird, ist schon ein Meisterstück, vor allem der Gang die Treppe hinunter, wo jede Stufe zur Qual wird. Wenn diese Spannung schon früher erzeugt worden wäre, hätte ich 5 Kreuze gegeben, aber auch so gibt es immer noch 4 Kreuze.
Außerdem hoffe ich stark, daß wir bald wieder von Metatron hören werden, der eine unheimliche Gestalt mit einem spannenden Hintergrund ist.


Besonderheiten:
Erster Aufritt von Metatron.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze
Ein Titelbildhinweis zu dem Roman kommt von Henning Z.:
Die Szene unten links auf dem Cover weist Ähnlichkeiten mit einer Szene aus dem Film "Tanz der Teufel 2" auf. Dem Geschöpf auf dem Cover wurde zwar noch eine Kapuze verpasst, aber die Ähnlichkeit ist vorhanden.

"Tanz der Teufel 2" (Filmszene)