John Sinclair Nr. 829: Der Alpen-Teufel

John Sinclair Nr. 829: Der Alpen-Teufel


Die Frau wuchtete die Tür des Gasthauses so hart auf, das der Wirt vor Schreck ein Glas fallen ließ und verstört den Splittern nachschaute. Er kam auch nicht dazu, eine Frage zu stellen, denn die Frau -seine Kellnerin- keuchte: "Paul ist wieder da!" "Was?" "Ich habe ihn gesehen!" "Wo?" Sekunden später erlebten der Wirt und die Kellnerin das Grauen!


von Jason Dark, erschienen am 23.05.1994, Titelbild: Salvador Fabá

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Nach dem überstandenen Abenteuer in der Wachau (s. Bände 827 ‚Der Rosenfluch' und 828 ‚Der Henker des Herzogs') bleiben John Sinclair und Suko noch ein paar Tage in Österreich, weil Suko über einen Ritualmörder gelesen hat, der schon vier Opfer auf dem Gewissen hat und von der Presse der "Alpen-Teufel" genannt wird. In dem kleinen Ort Alpbach mieten sich die beiden in ein Hotel ein, um mehr über den Killer herauszufinden.
In Alpbach geht das Gerücht herum, dass Paul, ein geistig zurückgebliebener Ausgestoßener, der Alpen-Teufel ist. Das Problem dabei: dieser Paul ist schon einige Zeit tot… Von Augenzeugen wird der Killer so beschrieben, dass John und Suko ihn für eine Mischung aus Werwolf und Mensch halten.
Der Bauer Bert Rogner bringt die Geisterjäger schließlich auf die Spur des Alpen-Teufels: es ist tatsächlich Paul, der allerdings nicht aus eigenem Antrieb handelt. Er wurde als Kind von dem Hotelier Herbert Brandner verwahrlost aufgefunden und großgezogen. Nun begeht er für seinen Ziehvater die Morde, damit die Menschen in Alpbach Angst bekommen und die Grundstückpreise sinken, so dass Brander billig an neuen Besitz kommt.
John Sinclair kann Brandner ausschalten, während Suko den Alpen-Teufel in Notwehr erschießt.


Meinung:
Dass John und Suko noch einen Fall in Österreich lösen, fand ich eine gute Idee, und aus diesem Roman hätte auch eine wirklich gute Geschichte werden können - wenn Jason Dark ein bisschen besser aufgepasst hätte, was er schreibt…
So wird John und Suko von den Brandners erst erzählt, dass Pauls Beerdigung von seiner Tante organisiert wurde, und dass außer ihr niemand an dem Begräbnis teilgenommen hat. Später erfahren die Geisterjäger von Bert Rogner, dass das ganze Dorf an der Beerdigung teilgenommen hat, und dass es gar keine Tante gab, sondern die Brandners alles in die Hand genommen haben. Mein erster Gedanke: Logikfehler! wurde dann von der Überlegung abgelöst, dass es kein Fehler ist, sondern dass Herbert Brandner die beiden Geisterjäger einfach nur belogen hat. Das kann er aber eigentlich nicht im Beisein seiner Frau machen, die von seinen Machenschaften nichts gewusst hat. Also bleibe ich dabei: Logikfehler! ;o)
Dann wird Suko im Hotel niedergeschlagen und John vermutet, dass der Alpen-Teufel einen Helfer hat. Und als genau dies von Bert Rogner bestätigt wird, tun die beiden so, als wäre ihnen der Gedanke noch gar nicht gekommen…
Der Rest der Geschichte ist allerdings düster und spannend und während der Szenen im Bauernhaus der Rogners hat mir dessen alte Mutter richtig leid getan. Die Stimmung des kleinen Dorfes wird gut rübergebracht und ohne die angesprochenen Fehler hätte ich sogar vier Kreuze gegeben. So bleiben immer noch gute 3 Kreuze übrig.


Besonderheiten:
Roman ohne Dämonen.
Handlungszeitraum: Anfang November 1993
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 342 ‚Satans Knochenuhr'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 108 ‚Horror-Disco'


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Der Alpen-Teufel wird zwar im Roman genau so beschrieben, wie er hier zu sehen ist, aber ich finde das Cover eher lächerlich als gruselig. Dazu tragen auch die wie Teufelshörner gekämmten Locken bei. Allerdings gefällt mir die Landschaft im Hintergrund sehr gut.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Der "Alpen-Teufel" vom Titelbild des John Sinclair Romans Nr. 829 ist eigentlich ein Werwolf und stammt aus dem schwarz-weiss Horrorfilmklassiker "Werewolf of London" von 1935. Auf dem John Sinclair-Cover wurden ihm zwar die Zähne etwas gestutzt und er hat Hörner verpasst bekommen, ansonsten ist er aber immer noch der selbe.

"Werewolf of London" (1935)


Das Monster ist unter anderem auch auf dem DVD-Cover des Films abgebildet:

"Werewolf of London" (1935)


Der Werwolf war außerdem auch auf dem Cover dieses Magazins verwendet worden, welches im Jahr 1973 innerhalb der spanischen Comic-Reihe HORROR erschienen ist:

Horror Nr. 20


Wegen Titelbild-Gleichheit war er dann natürlich auch noch auf dem Silber-Grusel-Krimi Nr. 195 abgebildet:

Silber-Grusel-Krimi Nr. 195: Nyarlep, Sohn des Teufels


Und seitenverkehrt auch noch auf dem Gespenster-Krimi Nr. 78:

Gespenster-Krimi Nr. 78: Das Todeslied des Werwolfs


Im Hintergrund des Titelbilds des spanischen Comic-Magazins HORROR Nr. 32 war der Werwolf übrigens ebenfalls zu sehen:

Horror Nr. 32


Und da dieses Motiv auch noch auf dem Cover des französischen Comic-Magazins "La ballade des pendeloques" verwendet wurde, gilt das selbe natürlich auch hierfür:

La ballade des pendeloques