 |
"Gehen Sie gern an der Seite ihrer Mörderin ins Grab?" Das hatte mich
Diondra Mayne gefragt, als sie den Pavillon verließ. Mir war es dabei
kalt den Rücken hinuntergelaufen. Okay, ich konnte mit dem Begriff
Mörderin etwas anfangen, aber ihn mit Diondra und einen unmittelbaren
Zusammenhang zu bringen, das fiel mir doch schwer. Zudem mit meiner
Mörderin. Es ließ nur den Schluß zu, daß sie mich
umbringen wollte und ich inzwischen darüber Bescheid wußte. Ich
wollte sie aufhalten und bei ihr nachfragen, was sie damit gemeint hatte,
aber mir war plötzlich, als hätte sich zwischen ihr und mir eine
Wand aus Eis aufgebaut, die mich davon abhielt, auch nur einen Schritt auf
die Frau zuzugehen. Deshalb schaute ich auf ihren Rücken und lauschte
den Schritten, die beinahe verstummten, als sie den Rasen erreicht hatte.
Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 06.08.1993, Titelbild: Charles Lang
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John folgt Diondra in das Landhaus, das die junge Frau als Gruft und sein Grab bezeichnet hatte. Hier offenbart sich schließlich das Geheimnis des ‚unheimlichen Genies': Diondra ist Besitzerin einer Amphore, die aus der Cheops-Pyramide stammt. Diondra erwähnt, dass sie das Gefäß entwendet hat, ohne dass die Psychonauten, die die Kammer des Wissens in der Pyramide bewachen, etwas gemerkt haben. In dieser Amphore befindet sich das Herz einer Kreatur der Finsternis, das dafür gesorgt hat, dass Diondra ihr immenses Wissen besitzt. Gleichzeitig ist Diondra dabei sich selbst in eine Kreatur der Finsternis zu verwandeln. Der Widerstreit zwischen der menschlichen und dämonischen Seite in Diondra, ist die Bedrohung, von der die junge Frau gesprochen hatte (s. Band 791 ‚Diondra - einfach mörderisch'). Sie schlägt John zwar nieder, doch der menschliche Teil in ihr ist noch so stark, dass sie ihn nicht tötet. John vernichtet das dämonische Herz mit dem Kreuz. Als Diondra das sieht, dreht sie durch und greift John an. Der aktiviert das Kreuz durch die Formel, wodurch auch die Amphore zerstört wird und eine riesige Hand nach Diondra greift und sie mit sich in eine andere Dimension nimmt.
Meinung:
Ein krasser Unterschied zum ersten Teil der Geschichte… dieser Roman war richtig spannend. Dass Diondra auf dem Weg zu einer Kreatur der Finsternis ist und sich dabei vor sich selbst fürchtet, war eine tolle Überraschung. Dazu kommen noch einige gelungene Szenen, z.B. als Suko und der Professor vor dem Feuer aus dem Kamin flüchten oder der Professor versucht, Cusor zu entkommen. Meiner Meinung nach hätte es dem Roman besser getan, wenn der erste Teil nicht so endlos ausgewalzt worden wäre und Jason Dark stattdessen noch ein wenig auf die Pyramide des Wissens und die Psychonauten eingegangen wäre. Trotzdem ist dieser zweite Teil drei Kreuze wert.
Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 305 ‚Die Gefangene der Teufelsinsel'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 71 ‚Anruf aus dem Jenseits'
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt die Hand der Kreatur der Finsternis, als sie Diondra mit sich reißen will. Für mich wirkte diese Szene sehr gezwungen, nur damit das Bild auch zum Roman passt. Trotzdem ist das Bild düster und unheimlich.
Coverbewertung: