John Sinclair Nr. 757: Das Monster-Spiel
Mallmanns Blutgier war nicht mehr zu stoppen! Er war zu einem wilden Tier
geworden, der Trieb nach dem Lebenssaft hatte sogar seine ansonsten rationalen
Pläne überdeckt. Für ihn zählte nur mehr Blut seines
Opfers. Und das war ausgerechnet Sir James Powell! Der Vampir hatte den Mann
in die Ecke gedrückt und ihm keine Chance zur Gegenwehr gelassen. Auf
der abgedunkelten Ladefläche des Kleintransporters war Mallmann der
Chef. Die beiden kämpften mit vollem Einsatz. Es war dem älteren
Mann gelungen, ein Bein anzuwinkeln. Dann hatte er seine Knie gegen den
Körper des Blutsaugers gestoßen und es geschafft, ihn
zurückzudrücken. Wenn er jetzt zubeißen wollte, würden
seine Hauer ihr Ziel verfehlen. Seinen Mund hatte Mallmann bereits aufgerissen.
In dieser Pose wirkte er irgendwie verdreht, überzogen, vergleichbar
mit einem Zerrbild. manche hätten den Widergänger als eine
lächerliche Figur bezeichnet, das aber war sie keinesfalls. Mallmann
wollte Blut!
Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 04.01.1993, Titelbild: Oliviero Berni
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Durch das Auftauchen Johns und seines Begleiters werden Assunga und Mallmann
verunsichert, so dass Sir James aus dem LKW fliehen kann. Assunga holt sich
von John den Zaubermantel zurück und verschwindet mit Mallmann. Nun
steht John ratlos vor dem Problem, was er mit Zodiak, dem Kopfjäger
des Spuks anfangen soll. Der Krieger verhält sich friedlich und weigert
sich auch nicht, in den Laderaum des LKW zu steigen, und so wollen John und
Sir James, der plötzlich ein seltsam forsches Verhalten an den Tag legt
- er will sogar den Wagen selbst fahren - , den Krieger zu Lady Sarah bringen,
um dort zu überlegen, was am besten zu tun ist. Doch unterwegs flieht
Zodiak von der Ladefläche. Da John und Sir James vermuten, dass er in
der Nähe ein Versteck gesucht hat, wollen sie die Nacht in einem Hotel
verbringen. Zu Johns Überraschung scheint man Sir James hier schon zu
kennen, und auch die Zimmer sind seltsamerweise reserviert. In diesem Hotel
findet ein Treffen von Fantasy-Rollenspielern statt, die gegen Mitternacht
eine besondere Vorführung geplant haben: das Monster-Spiel. Sir James
erklärt John, dass er während dessen Bewußtlosigkeit nach
der Flucht des Kopfjägers die Zimmer telefonisch reserviert hat, weil
er von dem Treffen der Rollenspieler wusste und hier den Kopfjäger -
der unter all den verkleideten Menschen kaum auffällt - vermutet. Als
das Rollenspiel beginnt, erscheint der Spuk und beeinflusst die Menschen.
Die Zuschauer können sich nicht mehr bewegen, und zwei Rollenspieler
auf der Bühne kämpfen um Leben und Tod - bis der eine den anderen
umbringt. Sir James will eingreifen, doch er gerät ebenfalls unter den
Bann des Spuks und tötet, ohne dass John das verhindern kann, eine Frau
mit Johns Beretta. Der Spuk verschwindet wieder, nachdem er John mitgeteilt
hat, dass die beiden Morde die Strafe für sein Eindringen in die Zukunft
waren. In der Zwischenzeit hat Suko, der von John alarmiert wurde, Zodiak
mit dem silbernen Bumerang geköpft. John ahnt, dass der Mord seines
Vorgesetzten noch für Ärger sorgen wird...
Meinung:
Mit jeder Seite wurde mein Ärger bei diesem Band größer.
Der Kopfjäger des Spuks heißt jetzt plötzlich Zodiak. Eigentlich
nicht schlimm, aber John kann sich mit ihm nicht verständigen, und der
Spuk hat diesen Namen im ersten Teil der Geschichte nicht genannt (ich habe
es extra zweimal gelesen). Woher kennt John nun diesen Namen? Dann das Verhalten
von Sir James, das mit nichts zu erklären ist. So forsch wurde der
Superintendent nie geschildert, und auch das Wissen um das Rollenspieler-Treffen
(das ich nun wirklich an den Haaren herbeigezogen finde) kann das nicht plausibel
machen. Da werden die Tatsache, dass John seine Kopfschmerzen erst zweimal
los wird (das erste Mal durch eine Dusche, das zweite Mal durch einen Kaffee)
und auf die Frage seines Chefs nach den Schmerzen antwortet: "Sie sind
auszuhalten." und das Auftauchen von drei Werwölfen aus der Zukunft
(wo kamen die her?) glatt zur Nebensache. Allein durch den dramatischen Umstand,
dass Sir Powell ungewollt zum Mörder wird und dass dies sehr stimmungsvoll
geschildert wird, bin ich bereit, zwei Kreuze zu geben.
Besonderheiten:
Assunga erhält ihren Zaubermantel zurück.
Sir James wird durch den Bann des Spuks zum Mörder.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 270 Kampf mit der
Mumie'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 36 Zirkus Luzifer'.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Oliviero Berni-Motiv war auch noch auf dem Cover dieser italienischen
Publikation aus der Reihe URANIA FANTASY abgebildet: