John Sinclair Nr. 756: Der Kopfjäger des Spuks
Assunga, die Hexe, wußte genau, daß Flucht sinnlos war. Dennoch
versuchte sie es. Ein Freund-Feind war ihr auf den Fersen. Er wollte sie
stellen, um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Was das bei einem Vampir bedeutete,
konnte sie sich gut vorstellen. Für einige Zeit hatte sie sich vor ihm
versteckt halten können. Sie hatte auch kaum mit ihm geredet, aber sie
wußte sehr gut, daß er bald seine Bedingungen stellen würde.
Zudem ließ er sich nicht ausrechnen. Assunga fragte sich, ob einem
Vampir auch das Blut einer Hexe mundete? Möglich war alles.
Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 27.12.1992, Titelbild: David Mattingly
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair versucht, mit Hilfe von Jane Collins und ihren Hexenkräften,
mehr über den erbeuteten Zaubermantel der Schattenhexe Assunga zu erfahren
und fährt mit Suko zu Lady Sarah. Jane legt sich den Mantel um und macht
eine geistige Reise in eine fremde, graue Welt, in der sie einen Krieger
mit grauer Maske sieht, während ihr Körper weiterhin in der Wohnung
von Lady Sarah bleibt. Nach ihrer Rückkehr will auch John den Mantel
ausprobieren, doch bei ihm findet die Reise auch körperlich statt; der
Geisterjäger verschwindet aus der Villa der Horror-Oma! Zur gleichen
Zeit wird Sir James von Assunga aus seinem Club entführt, weil die Hexe
durch ihn die Herausgabe des Zaubermantels erpressen will. John befindet
sich in der selben Welt, die auch Jane gesehen hat. Plötzlich erscheint
ein werwolfartiges Monster, dass den Geisterjäger anfällt. John
ist vor Schreck wie gelähmt, wird aber durch das Auftauchen des seltsamen
Kriegers gerettet, der das Monster köpft. Nun erscheint der Herr dieser
Welt - der Spuk! Er erklärt John, dass nur Assunga als wahre Besitzerin
des Mantels dessen Kräfte steuern kann und John immer nur ein Spielball
des Mantels sein wird, sobald er die Schnalle am Kragen schließt. Zu
Johns Entsetzen erfährt der Geisterjäger vom Spuk, dass er sich
nicht in einer fremden Dimension befindet, sondern auf der Erde - in einer
entfernten Zukunft! Außerdem klärt der Spuk John über die
Herkunft des Zaubermantels auf: Er wurde von Lilith hergestellt! Dann nimmt
der Mantel John wieder auf eine magische Reise, in deren Sog auch der unheimliche
Krieger, der Kopfjäger des Spuks, gerät und mit John wieder in
London materialisiert. Und zwar genau an der Stelle, an der Assunga und Dracula
II mit ihrer Geisel Sir Powell in einem Lieferwagen halten. Assunga sieht
ihre Chance, den Mantel zurückzuerobern...
Meinung:
So, so... im letzten Roman war Assunga noch eine Gegnerin Lilith, jetzt ist
sie plötzlich ihre Verbündete. Und warum wird der Mantel ständig
als das Eigentum der Schattenhexe bezeichnet? Immerhin hat sie ihn doch selbst
gestohlen. Und warum regt sie sich über den Verlust des Mantels so sehr
auf, wenn sie ihn mit ihren Kräften manipulieren kann?
Sie führte den Mantel. Er stand unter ihrer Kontrolle. Sie
sorgte dafür, dass er stets an und in bestimmten Welten eine Pause einlegte,
und so gelang es Sinclair immer wieder, für eine kurze Zeit Blicke in
diese Welten zu werfen. Damit konnte er nichts anfangen, er war höchstens
durch sie irritiert worden, und genau das hatte sich Assunga auch vorgestellt,
bevor sie zum großen Finale blies.' (S. 62)
Das hört sich nicht so an, als müsse Assunga den Verlust des Mantels
fürchten und es paßt auch nicht zum Bild, dass am Anfang von der
Hexe gezeichnet wird (s. Text der Seite 3, oben). Ich habe mich sowieso gefragt,
wieso Assunga vor Mallmann flieht und er sie dann zu einer Aussprache aufsucht.
Immerhin sind die beiden doch am Ende des letzten Bandes gemeinsam geflohen...
Dazu kommt einer der größten sprachlichen Patzer, wie man sie
selten bei Jason Dark erlebt: "Dann kennst du Assunga?" - Er lachte
mich an. "Wer oder was kenne ich nicht. (...)" ' (S. 52) W e r oder was kenne
ich nicht. So etwas tut wirklich weh, vor allem, wenn jemand mit der Schreiberei
seinen Lebensunterhalt verdient. Ich bin mal gespannt, ob der Fehler in der
zweiten Auflage entfernt wird... Leider kann die Story selbst auch nicht
so viel wieder gut machen, denn die Idee, John in eine (welche auch immer)
Zukunft der Erde zu schicken gehört nicht gerade zu JDs besten. Vor
allem, weil diese Zukunft so lieblos und unmotiviert geschildert wird. Deshalb
bleibt hier auch nicht mehr als 1 Kreuz.
Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien das
TB 141 Der
Blut-Pirat'.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 269 Lupinas Sohn'.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 35 Die Rache der
roten Hexe'.
1 von 5 möglichen Kreuzen: