John Sinclair Nr. 746: Das ägyptische Grauen

John Sinclair Nr. 746: Das ägyptische Grauen


Die düsteren Schatten gefielen Hank Purdell überhaupt nicht. Er hatte schon immer den Eindruck gehabt, verfolgt und umzingelt zu ein, diesmal jedoch war er stark wie nie zuvor geworden. Purdell zeige keine Nerven. Er tat so, als wäre nichts geschehen. Locker ging er weiter, ohne sich umzudrehen, obwohl es ihn drängte, den Kopf zu drehen. Er aber setzte seinen weg durch das unebene Gelände fort und blieb am Abhang stehen. Unten, mehrere hundert Fuß tiefer, rauschte das Meer. Eine steile Felswand, von der Witterung im Laufe der Zeit ausgewaschen, stand da wie eine Rutschbahn in den Tod.


von Jason Dark, erschienen am 19.10.1992, Titelbild: Garciolo

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Während John sich noch in Deutschland aufhält, bekommt Suko den Auftrag den Mystiker Cadi auszuschalten. Cadi, ein Ägypter, war einst für den britischen Geheimdienst tätig, doch dann wurde er von seinen Auftraggebern betrogen. Cadi will sich dafür rächen und soll aus dem Verkehr gezogen werden. Drei Geheimdienstleute wurden schon von ihm auf mysteriöse Weise getötet und nun liegt alle Hoffnung auf Suko. Der Chinese spürt Cadi in seinem Versteck auf einer Kanalinsel auf und findet heraus, dass hinter Cadi eine atlantische Magie steht. Denn auf der Insel befinden sich auch zwei riesige lebende Steinköpfe, die zum existieren Menschenfleisch brauchen. Auch die Geheimdienstler fielen ihnen zum Opfer. Durch diese Köpfe und deren ‚Tochter' Thera, einer wunderschönen jungen Frau, will Cadi seine Macht ausbauen. Nachdem Suko den mordenden Steinköpfen dank seines Stabes entkommen kann, kommt es zwischen ihm und Cadi zum Zweikampf. Dabei fällt Cadi so unglücklich, dass er mit dem Kopf auf die Zinken einer Harke fällt und stirbt. Nach dem Tod des Mystikers sieht auch Thera ein, dass sei verloren hat. Sie löscht das magische Licht, das die Steinköpfe am Leben hält und lässt sich selbst von den Steinen zerquetschen, die kurz darauf explodieren.


Meinung:
Ich finde es immer wieder ein wenig unpassend, wenn es eine fremde Magie gibt, die dann hier in Europa wirksam wird. Da fehlt dann einfach das Flair der anderen Umgebung. Dieser Roman ist trotzdem spannend und voller überraschender Wendungen, wie der Unfalltod von Cadi oder der Selbstmord von Thera. Allerdings gibt es auch einige dämliche Dialoge, wie z.B. diesen:

Cadi setzte sich kerzengerade hin. ‚Moment mal, was meinst du mit Urzeit?'  
- ‚Atlantis'
(...)
‚Weil du einiges weißt', sagte Cadi. ‚Mehr als andere. Du hast die Urzeit erwähnt.
Kannst du dich da genauer ausdrücken?'
‚Die Zeit vor der großen Flut...'
‚Atlantis also?'


Dieses ständige wiederholen von Fakten ist manchmal wirklich sehr extrem... ;-)
Ansonsten ein guter Sinclair, der drei Kreuze von mir bekommt.


Besonderheiten:
Roman ohne John Sinclair.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 259 ‚Die Gruft mit dem Höllenauge'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 30 ‚Die Drachenburg'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze