John Sinclair Nr. 744: Die Verwandlung
Die Vorboten des Schreckens, eingehüllt in die schwarzgrauen Schatten
einer lichtlosen Finsternis, schwebten über der grandiosen Bergkulisse
des Oberen Engadins. Das Eis der Gletscher schimmerte in kalten, beinahe
bösartigen Farben, als wäre es ein Orakel dessen, was bald eintreten
würde. Lange vorbereitet, von dämonischer und menschlicher Hand.
Und an den Hängen, zwischen den weißen und schattigen Flächen,
wie von einem mächtigen Geist eingesetzt, glänzten die beiden
übergroßen Augen als gewaltige Fremdkörper. es waren die
Überwacher, die Boten einer alten, fremden, übersinnlichen Macht.
Kalt wie das Licht der Sterne, trotzdem dunkel und gnadenlos.
von Jason Dark, erschienen am 05.10.1992, Titelbild: Tim White
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John beobachtet gespannt, wie der Geist des böses Engels Henoch zuerst
auf Dr. Sträter übergeht, der dann Elohim zu sich befiehlt. Nun
soll Elohims Körper den Geist aufnehmen, doch John springt zwischen
die beiden und sein Kreuze reagiert auch ohne Formel auf die Anwesenheit
des Bösen. Es vertreibt den Geist des Engels aus Sträters Körper,
der dabei stirbt. Bis auf zwei Leibwächter Sträters waren die
anwesenden Menschen keine Kreaturen der Finsternis, sondern nur verblendete
Menschen, die dem Doktor gefolgt waren, um Henochs neues Reich zu bereiten.
John kehrt in das Hotel zurück, wo er entsetzt feststellen muss, dass
Franca Simonis nicht mehr lebt. Er hält Dagmar oder Elohim für
den Mörder, die beide nicht mehr zu sehen sind. Dagmar erscheint kurz
darauf und bietet John eine Zusammenarbeit an, da sie nicht die Mörderin
Francas sei und selbst betrogen worden sei. John stimmt zu. Doch dann wird
auch Dagmar von einer Kreatur der Finsternis getötet, die noch im Hotel
zu sein scheint. Vor ihrem Tod konnte sie John noch den Hinweis geben, dass
Elohim von der Kreatur im Keller gefangen gehalten wird. John macht sich
auf die Suche und findet den Jungen, doch dann wird er von der Kreatur
überwältigt und ebenfalls gefesselt. Dann folgt der Schock: Die
Kreatur der Finsternis ist Jessica Long!
Sie war also der Verräter von dem Jiri Sabka gesprochen hat (s.
Band 738 Luzifers furchtbares
Erbe). Noch bevor John diesen Schock richtig verdaut hat, muss er handeln,
denn Jessica beginnt sich zu verwandeln und ihre wahre Gestalt zu zeigen.
Zusammen Elohims Hilfe kann er sein Kreuz aus der Tasche holen und es mit
der Formel aktivieren. Durch die Kraft der Erzengel vergeht die Kreatur,
die John als Jessica Long kennengelernt hat. Nun stellt sich nur noch die
Frage, was mit Elohim passieren soll.
Meinung:
Auch dieser dritte Teil hat es in sich. Zuerst muss John mit dem Kreuz gegen
den Engel Henoch antreten und wird dann von einem Schrecken in den nächsten
geschleudert. Noch während er den Tod von Franca Simoni verdauen muss,
in der er schon eine Verbündete gesehen hat, wird ihm vor Augen
geführt, wer der Verräter in den eigenen Reihen ist. Dabei bin
ich der Meinung, dass der Schock- oder Überraschungseffekt für
den Leser gar nicht so groß ist, denn für meinen Geschmack kam
Jessica einfach zu selten in den Romanen vor, als dass man jetzt entsetzt
sagt: "Was, die war das?" Trotzdem ist der Roman natürlich spannend
und fesselnd geschrieben. Gerade die letzte Szene, in der John gefesselt
ist, hat es in sich. Obwohl ich mich gefragt habe, warum Jessicas Verwandlung
in eine Kreatur der Finsternis so lange dauert und anscheinend unter Schmerzen
stattfindet; bisher konnten diese Dämonen doch ihr wahres Gesicht innerhalb
von Sekunden zeigen. Trotz dieser Ungereimtheit gebe ich noch 4 Kreuze
Besonderheiten:
Jessica Long entpuppt sich als Kreatur der Finsternis und wird von Johns
Kreuz vernichtet.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 257 Der Mann, der
nicht sterben konnte'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 29 Das Phantom von
Soho'.
4 von 5 möglichen Kreuzen: