John Sinclair Nr. 728: Angst in den Alpen

John Sinclair Nr. 728: Angst in den Alpen


Irgendwo in dieser Hölle aus Schnee und Eis lauerte der Tod! Das wußte ich, doch ich ging trotzdem weiter. Ich kämpfte mich voran, hielt den Kopf gesenkt, um das Gesicht wenigstens zu schützen. Die Kapuze hatte ich festgezurrt und hatte es eigentlich nicht glauben wollen, daß es einen Wetterumschwung geben würde. ich war eines Besseren belehrt worden. Es hatte ihn gegeben. Und er war über mich gekommen in einem Wirbel aus Sturm, Nebel und Schnee. Meine Kleidung war dick genug, um nicht zu erfrieren. Da war ich auf Nummer Sicher gegangen, auch die Schuhe garantierten Wärme für meine Füße, dennoch umtoste mich der Wind, und er brachte die verdammten Eiskristalle mit. Wie kleine Fingerspitzen trommelten sie gegen mein Gesicht. Das Zeug klebte mir sogar in den Haaren.


Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 15.06.1992, Titelbild: Kike

Rezension von
Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Nachdem Jane Collins von einer unheimlichen Mordserie in den Alpen gehört hat, die von einem Monster begangen worden sein soll, reist John Sinclair in den Ort Glatsch, um mehr über die Bluttaten zu erfahren. Allerdings findet er seinen Informanten, der in einer Berghütte oberhalb des Dorfes lebt, tot mit zerrissener Kehle vor. Als er die Leiche näher untersuchen will, entdeckt John einen Zwerg mit altem Gesicht und wird kurz darauf von einem zweiten Gnom niedergeschlagen. Beim Erwachen stellt er fest, daß die Zwerge die Leiche mitgenommen haben. John kehrt nach Glatsch zurück, wo ihm die Bewohner mit Feindschaft begegnen. Unterwegs werden er und sein Führer von Zwergen mit Pfeilen angegriffen, wobei ein Bauer, der die beiden mit seinem Trecker mitgenommen hat, stirbt. John kann einen der Zwerge mit einer Silberkugel töten und stellt überrascht fest, daß er aus Stein besteht. Trudi Lechner, die Tochter des Bürgermeisters, versucht, John zu warnen und ihn zur Abreise zu bewegen. Doch als John entdeckt, daß die Leiche des Bauern ebenfalls zu einem versteinerten Zwerg geworden ist, bringt er Karl Lechner, den Bürgermeister von Glatsch, dazu, ihm mehr über das Grauen, das über das kleine Dorf hereingebrochen ist, zu erzählen. Lechner gibt vor, selbst nicht viel zu wissen, doch er berichtet von einer Legende, nach der der Zwergenkönig Laurin, der sein Reich eigentlich in Südtirol hat, an dieser Stelle der Alpen einen steinernen Garten eingerichtet hat, in den er abtrünnige Zwerge verbannt. Und in diesen Garten sollen auch die Leichen der Menschen verschleppt worden sein. John und Lechner legen sich auf die Lauer, da sie vermuten, daß auch die Leiche des Bauern von den Zwergen geholt wird.  In der Zwischenzeit verläßt Trudi Lechner ihr Elternhaus. Die junge Frau steht im Bann der Zwerge, die eine Königin suchen. Sie findet den geheimen Zugang zum Zwergengarten, der in einer Felswand verborgen ist. Als die Zwerge tatsächlich die Leiche des Bauern holen, folgen ihnen John und Lechner und finden ebenfalls den Zugang zu dem geheimen Steingarten. Hier treffen sie die versteinerten, in Zwerge verwandelten Leichen der Mordopfer. Auch der getötete Bauer ist darunter; und der blickt John mit unverhohlener Mordlust an...


Meinung:
An diesem Roman hat mich vor allem gestört, daß die Zwerge John in der Berghütte bewußtlos schlagen und ihn dann in Ruhe lassen; auf dem Weg in das Tal versuchen sie aber, ihn zu töten. Warum haben sie das nicht gleich erledigt, als er ein leichtes Opfer war? Und der Zugang zum Steingarten ist ein langer, dunkler Tunnel, jedenfalls als Trudi Lechner ihn betritt. Als John den Eingang findet, kann er den Garten mit drei Schritten erreichen. Seltsam? Aber so steht es geschrieben.
Und wenn dieser Garten der Ort für verbannte Zwerge sein soll, warum findet John dann nur Figuren, die aus getöteten Menschen bestehen?  So richtig toll war der Roman nicht, auch nicht besonders spannend, deshalb bleiben nur 2 Kreuze.


Besonderheiten:

Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 241 ‚Fenris, der Götterwolf'.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze