John Sinclair Nr. 585: Unterwelt

John Sinclair Nr. 585: Unterwelt


Da waren der Regen, die Dunkelheit und die verfluchte Müdigkeit! Wie oft sich Jerry Long in den letzten dreißig Minuten schon über die Augen gewischt hatte, wußte er nicht. Jedenfalls zu oft, um noch eine lange Strecke zu fahren. Zu seinem Glück brauchte er das nicht. Er hatte den Süden der Millionenstadt London schon erreicht, wo die Gegend nicht städtisch aussah, die Menschen sich noch an Wiesen, Weiden und Wäldern erfreuen konnten. Davon sah Jerry Long nichts. Der Regen, die Umgebung, das Licht der Scheinwerfer, alles verschwamm zu einer zuckenden, gelblichweißen Masse. Jerry hörte das harte Klatschen der Wischblätter. Die Straße war auch nicht mehr die beste. Spurrillen zeichneten sie, in denen sich das Wasser gesammelt hatte, das hoch aufgespritzte, wenn die schweren Reifen des Fahrzeugs hindurchglitten.


von Jason Dark, erschienen am 18.09.1989, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von The Fox:


Kurzbeschreibung:
Mickey, die fiese kleine Vampirkatze aus dem letzten Abenteuer, ist entwischt und macht sich daran sein Frauchen, die 12jährige Cathy, zu einer Vampirin zu machen. Der besorgte Vater hatte jedoch aufgrund der Ereignisse schnell geschaltet und sich ein Kreuz weihen lassen, das den Kater in die Flucht schlägt. Der sucht daraufhin Unterschlupf in der Kanalisation. Dort jedoch feiert gerade eine Gruppe durchgeknallt geschminkter und gestylter Jugendlicher, die sich die Freaks nennen und von einem Typ namens Ugly Monster angeführt werden, eine Party. Spätestens als Uglys Freundin Princess Perfect von Mickey zur Vampirin gemacht wird, beginnt für die jungen Leute das Grauen. Gut, dass John und Suko inzwischen Cathys Familie einen Besuch abgestattet und sich auf die Suche nach Mickey begeben haben.


Meinung:
Au weiha, mit den jungen Leuten, die vordergründig hot und cool sind, eigentlich aber eher unsicher, und bei ihrer Party eine irre Schau in der Kanalisation erleben wollen, hat sich JD mal wieder so richtig in der 80er Jahre Szene ausgetobt und alles, was er wohl mal über schrille Typen und Outfits gelesen hat, verwurschtelt. Dennoch labern die Jugendlichen zum Glück nicht allzuviel Mist und man zittert mehr um sie, als um diese spießige Familie. Vor allem Cathy verhält sich vollkommen irrational und freut sich zunächst anscheinend darauf gebissen zu werden. Ich mein, die Kleine ist 12, aber JD stellt sie mal wieder als viel zu naiv und unbedarft da. Trotz der überzogenen Figuren ist der Roman übrigens sehr unterhaltsam und vor allem zur Mitte und zum Ende hin sehr spannend.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ja, ganz kurzzeitig mussten sich natürlich auch alle mal eine dieser lächerlichen Masken aufsetzen. Das Titelbild legt ja eine Rockergeschichte nahe, aber abgesehen davon, dass die Freaks Heavy Metal hören, zählen sie nicht zu dieser Gruppe.


Coverbewertung:
2 Kreuze