John Sinclair Nr. 371: Karawane der Dschinns

John Sinclair Nr. 371: Karawane der Dschinns


Bei Regen und feuchter Straße soll man Abstand halten! Daran dachte ich an diesem Morgen auch, als ich auf der Fahrt von meiner Wohnung zum Büro war. Die Umleitung mußte ich nehmen, weil irgendwo Frostschäden ausgebessert wurden. Es kam zu Staus. Plötzlich stoppte vor mir ein Lastwagen. Reaktionsschnell trat ich auf die Bremse. Mit seinen Regenreifen kam der Bentley sofort zum Stehen. Urplötzlich wurden die beiden Türhälften des Lasters aufgestoßen. Ich sah sie zwei Flügel auf mich zukommen, doch sie berührten mich nicht. Der Kerl war gleich darauf an der offenen Ladefläche zu sehen. Durch die Frontscheibe des Bentley starrte er mich an und sprang.


von Jason Dark, erschienen am 12.08.1985, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird auf dem Weg zum Scotland Yard im morgendlichen Stadtverkehr angehalten und von einigen arabisch aussehenden Typen in eine Art Tempel in Soho entführt. Es stellt sich heraus, daß es sich bei dieser Gruppe, um Kopten handelt, eine Glaubensgruppe, die in einer Gruft unter dem Tempel ein altes Geheimnis aufbewahrt: Die Mumie eines Mönches, der sich vor Tausend Jahren gegen sieben mordende Dschinns stellte, diesen Kampf aber nicht gewinnen konnte. Das einzige Mittel, welches die Dschinns wohl aufhalten könnte, ist Johns Kreuz; aus diesem Grund haben ihn die Kopten auch zu sich geholt - er soll die Dschinns vernichten. Auf der Suche nach dem Kreuz kehren die Dschinns und ihr grausamer Anführer Abu Ben Colb in die Neuzeit zurück und richten ein Chaos in London an. Am Ende wartet eine große Überraschung auf den Geisterjäger ...


Meinung:
Um ehrlich zu sein, aus dieser Geschichte hätte man wirklich mehr machen können. Leider ist sie wieder ein kleiner Langweiler. Was mich schon störte war, daß die Dschinns nicht persönlich auftreten, sondern in Form ihrer Krummschwerter. Sieben fliegende Krummschwerter, die sich ganz einfach mit dem Kreuz vernichten lassen, John ist mehr damit beschäftigt, die orientalische Magie zu begreifen, als sich wirklich ernsthaft mit den Dschinns auseinanderzusetzen. Überhaupt plätschert die Geschichte so vor sich hin, ohne erwähnenswerte Highlights. Das einzige, was die Geschichte vor dem Nullpunkt rettet, ist die Tatsache, daß die gnostische Gemme dran glauben muss, also ein Knackpunkt in der Sinclairschen Entwicklung.


Besonderheiten:
John Sinclair stößt auf einen Abkömmling seines Kreuzes, den ein koptischer Mönch erschaffen hatte, um sich gegen die bösen Mächte zu wehren. Leider entspricht diese Kreuz nicht ganz dem, welches von Hesekiel stammt und versagt dementsprechend auch. Die gnostische Gemme wird vernichtet.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:
Karl May lässt grüßen - also nach Grusel sieht das nicht so wirklich aus. Diese Szene wurde mit ein paar Verrenkungen in die Handlung eingebaut. Also wirklich nicht eines der besten Bilder ...


Coverbewertung:
1 Kreuz
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von einer Gruppe Kopten - ägyptischen Christen - in ihren Tempel entführt, wo diese ihn dann zu seiner Überraschung um Hilfe bitten: die Kopten unter Führung von Al-Acham haben die Mumie ihres Ordensstifters Chamal Gossarah nach London überführen lassen. Dieser Chamal Gossarah hat zu Lebzeiten von dem mächtigen Silberkreuz gehört, das der Prophet Hesekiel geschaffen hat, und hat eine Kopie dieses Kreuzes hergestellt, mit dem er eine Gruppe von Dschinns vernichten wollte. Da die Kopie allerdings keine magischen Zeichen wie das Original hatte, hat Chamal Gossarah den Kampf verloren. Er wurde beim Sturm der Dschinns auf sein Kloster von seinen Mitbrüdern bei lebendigem Leib begraben und später zu einer Mumie gemacht. Mit dieser Mumie will Al-Acham nun die Dschinns nach London locken und sie mithilfe von John Sinclair vernichten. Tatsächlich taucht die Karawane der sieben Dschinns in der englischen Metropole auf. Die Geister der Dschinns sind eine Symbiose mit ihren goldenen Krummschwertern eingegangen. Eines der Schwerter, und damit den Dschinn, kann John im Kopten-Tempel vernichten, doch die anderen sechs verbreiten in London Angst und Schrecken, bis John sie mit einer Beschwörung ebenfalls in den Tempel rufen kann. Mit dem silbernen Bumerang, der gnostischen Gemme und den Kreuz vernichtet John alle sechs Dschinns. Suko hat unterdessen im Tempel alle Kopten getötet vorgefunden und trifft dann auf Abu Ben Kolc, den Anführer der Dschinns. Dabei handelt es sich um niemand anderen als Al-Acham, der neben der Mumie von Chamal Gossarah auch John Sinclair und sein Kreuz vernichten wollte, und deshalb den Geisterjäger um Hilfe gebeten hat. Suko benutzt seinen magischen Stab um die Zeit anzuhalten und tötet Abu Ben Kolc mit dessen eigenen Krummschwert.


Meinung:
Die große Überraschung dieses Romans war eindeutig die wahre Identität Al-Achams. Allerdings wäre das noch überraschender gewesen, wenn Suko nicht schon nach der Hälfte des Romans mehrmals betont hätte, wie sehr er doch dem Koptenführer misstraut. Ansonsten bietet die Geschichte eher mäßige Kost, die auch durch das Auftauchen des zweiten Kreuzes nicht richtig rausgerissen wird. Und um ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht mehr genau, was mit diesem Kreuz passiert ist. Erwähnt wird es zum Schluss jedenfalls nicht mehr. Das Auftauchen der Dschinns im Kino ist auch eher ermüdend als spannend und in der Vergangenheitssequenz erfährt man nichts, was Al-Acham nicht schon John erzählt hat. Nach den beiden tollen Romanen der Vorwochen fällt dieser Roman dann wieder etwas ab.


Besonderheiten:
Das Ankh auf Johns Silberkreuz leuchtet zum ersten Mal auf.
Die gnostische Gemme wird durch den Kontakt mit dem Ankh vernichtet.
Eine Kopie von Johns Kreuz - allerdings ohne Zeichen - taucht auf.
Zeitpunkt der Handlung: keine konkrete Angabe
Mit diesem Roman erschien das Taschenbuch Nr. 53 ‚Duell der Hexen'
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 19.12.1989.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 28.11.1995.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im März 2004 im Jubiläumsband 47 ‚Allianz der Werwölfe'.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt die Karawane der Dschinns. Sie werden so im Roman beschrieben, wobei diese Szene entweder aus der Vergangenheitsbeschreibung oder dem Überfall der Dämonen auf ein Kino in Soho stammen könnte. Gegen die Ausführung lässt sich nichts sagen, Gruselstimmung vermittelt es allerdings kaum.


Coverbewertung:
3 Kreuze