John Sinclair Nr. 228: Der Leichenpfad
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In einer Feuerpause hatten sie die Toten auf einen simplen Holzkarren geladen.
Männer, Frauen und Kinder, der Tod hatte keine Unterschiede gekannt.
Jetzt standen die Überlebenden da und weinten. Der Krieg- dieser verdammte,
widerliche, sinnlose Krieg- zerstörte alles. Er drang ein bis in das
letzte Dorf, und ein Ende war noch nicht abzusehen. Feuerbomben hatte es
geregnet. Im Süden leuchtete der Himmel noch immer Fahlgelb. Von dort
hörten die Menschen auch das Donnern der Geschütze. Es waren die
deutsche Einheiten, die versuchten, den Vormarsch der Besatzungstruppen zu
stoppen. Ein sinnloses Unterfangen. Gespenstisch fahl war der Schein, der
Himmel erleuchtete. Auch im Dorf hatte es gebrannt. Vielleicht war es eine
verirrte Bombe gewesen, die das Dorf traf. Auf jeden Fall hatte sie eine
verheerende Wirkung gehabt. Die Menschen hatten die Köpfe gesenkt. Nur
ihr verzweifeltes Schluchzen war zu hören. Kein Licht brannte in dieser
Nacht. man wollte nicht auf sich aufmerksam machen. März 1945. Bisher
war das kleine Eifeldorf verschon geblieben, nun aber dieser Volltreffer,
der die Schrecken des Krieges gebracht hatte, die man sonst nur von den
Wochenschauen aus den Kinos kannte.
von Jason Dark, erschienen am 15.11.1982, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Olaf:
Kurzbeschreibung:
Deutschland, ein kleines Dorf in der Eifel 1945: Der Dorfpfarrer und
ein Bewohner namens Göpfert wollen auf einem Karren die Leichen der
Kriegsgefallenen zum alten Friedhof transportieren. Dazu müssen sie
allerdings den verfluchten Leichenpfad begehen. Dort soll eine weiße
Frau spuken. Prompt werden die beiden auch von der Geisterfrau angegriffen,
wobei sie von dem Pfarrer Besitz ergreift und durch ihn Göpfert tötet.
Später wird Göpferts Leiche gefunden, der Pfarrer allerdings taucht
nicht mehr auf.
Gegenwart: Durch Ralf Göpfert - ein Nachkomme von dem getöteten
Göpfert - wird Will Mallmann auf diesen Fluch aufmerksam gemacht, da
in diesem Dorf auch gerade zwei Morde geschehen sind. Will benachrichtigt
John und dieser fliegt auch gleich von London nach Deutschland. Der junge
Göpfert fährt in der Zwischenzeit zu seinem Vetter Frank Göpfert
in das Eifeldorf und entdeckt kurz vor dem Dorf am Straßenrand einen
Kopf auf einem Pfahl gesteckt. Der Kopf gehört zu einem der Ermordeten.
Kurz darauf stoßen auch John und Will dazu und nehmen den Kopf an sich.
In dem Haus der Göpferts taucht plötzlich eine dunkle Gestalt auf,
erschreckt die Freundin von Frank Göpfert fast zu tode, hinterlässt
eine Leiche im Zimmer von Frank und verschwindet gleich wieder. John und
Will treffen bei den Göpferts ein und nehmen auch die Leiche an sich.
Sie fahren über den Leichenpfad zum Friedhof und wollen die Leiche und
den Kopf begraben. Unterwegs haben sie eine kurze Begegnung mit der weißen
Frau. Sie greift John an, löst sich aber kurz vor der Begegnung mit
seinem Kreuz auf. Auf dem Friedhof angekommen, begraben die Beiden den Kopf
und die Leiche. John und Will trennen sich, um den Friedhof näher zu
untersuchen, als John auf den alten Pfarrer trifft. Dieser ist verzweifelt,
weil er nicht mehr lebt aber auch nicht sterben kann, da er durch die weiße
Frau verflucht ist. Plötzlich taucht die Geistererscheinung wieder auf
und fährt in den Pfarrer, der John sogleich niederschlägt und ihn
unter Befehl der weißen Frau tot treten soll. Will kann das in letzter
Sekunde verhindern und tötet den Pfarrer mit der Beretta und die weiße
Frau mit Johns Kreuz. In der Zwischenzeit finden die Göpfert-Männer
auch den Torso der einen Leiche in ihrem Haus und der alte Göpfert stattet
ihnen erneut als Zombie einen Besuch ab. Er verletzt die beiden Männer
und entführt die Freundin von Frank Göpfert. Er schleppt sie zum
Friedhof um sie lebendig zu begraben. John kann dies in letzter Sekunde
verhindern und vernichtet den Zombie.
Meinung:
Ein recht unspektakulärer Roman, der ohne große Höhen und
Tiefen dahin plätschert. Die weiße Frau kommt kaum vor und wird
recht schnell von John vernichtet. Gerade sie wäre ja als Gegnerin noch
recht interessant gewesen. Auch kommen einige Unlogischkeiten vor: z.B. finde
ich es völlig unglaubwürdig, dass John und Will - zwei Polizisten
- einen Kopf und eine Leiche einfach selbst auf dem Friedhof begraben, anstatt
diese abtransportieren zu lassen. Auch finde ich es komisch, dass der Zombie
erst irgendwelche Leichen in das Göpfert-Haus schleppt und dabei auch
auf die Freundin von Frank Göpfert trifft, immer wieder verschwindet
und dann später zurück kehrt und dann plötzlich die junge
Frau entführt. Alles zusammen überzeugt nicht wirklich. Aus der
Story hätte mehr gemacht werden können. Denn das Thema weiße
Frau, die auf einem verfluchten Leichenpfad spukt, ist schön düster
und gruselig - SCHADE!!!
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist besser als der Roman. Es ist gut gezeichnet und wirkt recht
düster und unheimlich. Außerdem kommt die Szene auch so in der
Story vor.
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Ralf Göpfert, ein junger Kollege von Will Mallmann, informiert den Kommissar
über eine alte Legend, die in einer kleinen Ortschaft in der Eifel kursiert.
Dort gibt es angeblich den sog. Leichenpfad. Im Jahre 1945 verschwand dort
der Pfarrer des Dorfes und Ralfs Vorfahre wurde tot aufgefunden. Man sagt,
dort spukt eine weiße Frau, die jeden tötet, der Nachts den Pfad
betritt. Vor kurzem starben zwei Menschen auf mysteriöse Weise auf dem
Leichenpfad. Mallmann informiert John Sinclair, der gleich darauf nach
Deutschland reist. Währenddessen fährt Ralf schon einmal vor und
macht eine schaurige Entdeckung. Er findet auf einem Holzpflock den Kopf
eines der Todesopfer. Inzwischen macht das Grauen auch vor Ralfs Cousin Frank
und dessen Freundin Christine keinen Halt. Während Chris duscht, erscheint
eine dunkle Gestalt im Badezimmer, die daraufhin wieder verschwindet. Und
in Franks Bett liegt plötzlich eine Leiche. John und Mallmann kommen
mittlerweile auch im Dorf an und machen sich ein genaues Bild von der Lage.
Die beiden wollen sich den Leichenpfad anschauen. Dort kommt es zur Begegnung
mit der weißen Frau und dem 1945 verschwundenen Pfarrer, der zwar ein
Diener der weißen Frau ist, aber dennoch John bittet ihn zu erlösen.
Nachdem beide vernichtet wurden, entführt der tote Vorfahre der
Göpfers, der als Zombie zurück gekehrt ist, Chris und bringt sie
zum Friedhof am Ende des Leichenpfads. Dort will er sie lebendig begraben.
John kommt gerade noch rechtzeitig um das Mädchen zu retten und den
Zombie zu vernichten.
Meinung:
Der Leichenpfad ist ein etwas unspektakulärer, wenn auch kein langweiliger
Roman für zwischendurch. Zwei Zombies und eine weiße Frau, die
mehr oder weniger recht unspektakulär nebenbei vernichtet wurde, eine
alte Legende und ein gruseliger Friedhof. Alles Zutaten, die schon x-mal
verwendet wurden. Man kann den Roman durchaus lesen und dabei seinen Spaß
dran haben, aber wenn man ihn nicht liest, hat man auch nix verpasst. 2 Kreuze
hat er aber durchaus verdient, da es schon weitaus unspektakulärere
Romane gab.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein durchschnittliches Cover. Nicht schlecht aber auch kein herausragendes
Machwerk. 2 Kreuze sind in Ordnung.
Coverbewertung: