John Sinclair Nr. 193: Der Mitternachts-Vampir

John Sinclair Nr. 193: Der Mitternachts-Vampir


Als die Burg zerstört wurde, da hatten man ihn einfach vergessen. Aber er vergaß die Menschen nicht. Während die langen Jahre vergingen, lebte er weiter. Eingesperrt in einer Höhle und mit dem wahnsinnigen Durst nach Menschenblut. Er wußte, daß die Zeit kommen würde, wo er wieder zuschlagen konnte. Der Tag kam. Schwere Abbruchmaschinen räumten den Weg frei. Der Mitternachts-Vampir konnte sein Gefängnis verlassen. Wie vor langen Jahren ging er auf Jagd. Verlernt hatte er nichts...


von Jason Dark, erschienen am 15.03.1982, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Morasso:


Kurzbeschreibung:
Ein Vampir, welcher Jahrhunderte lang verschüttet war, wird durch ein Versehen befreit und beginnt, erneut sein Unwesen zu treiben. Immer um Mitternacht streift er durch den Taunus, um Frauen zu entführen und sie zu seinen "Bräuten" zu machen. John, Suko und Will Mallmann, die sich noch in Deutschland befinden, stoßen durch einen Zeitungsartikel auf den Fall. Gleichzeitig ist Lady X unterwegs, um den Vampir und seine Brut als Diener für Vampiro-del-mar zu rekrutieren. Nach einer längeren Suche können John und sein Team die Vampire vernichten, Lady X entkommt im Schutz des Todesnebels.


Meinung:
Diese Geschichte ist doch recht fad'. In eine einfache Vampirgeschichte wird ein Mitglied des Haupthandlungsstrangs (Lady X) eingebaut, um sie etwas aufzupeppen. Da ich Lady X als Vampirin sowieso problematisch finde - es war viel erschreckender, dass sie als Mensch bei den Dämonen mitgemacht hat - ist hier ihre Rolle auch zweifelhaft. JD schreibt hier, dass sie dem Kaiser der Vampire untersteht, was aber später ganz anders aussieht, als sie wieder wie die Stellvertreterin Morassos agiert und schließlich auch seine Nachfolgerin wird. Außerdem: Was tut sie da noch, nachdem der Vampir abgelehnt hat. An ihrer Stelle hätte ich die Vampirbrut für ihr Verhalten mit dem Würfel alle gemacht und wäre verschwunden. Stattdessen geht sie den Vampiren, dem Sinclair-Team und dem Leser noch bis zum Ende des Heftes rechtschaffen auf den Senkel, nur damit sie im Schutz des Todesnebels spektakulär entkommen kann. Eine andere Sache sind die beiden Kinder: Der sechsjährige Helmut (wer nannte eigentlich noch 1976 sein Kind Helmut?!) und der achtjährige Klaus. JD hat immer Schwierigkeiten, die Sprache von Kindern in Schriftform zu bringen. Auf der einen Seite sollen sie kindlich sprechen, auf der anderen muss das Heft ja wenigsten etwas sprachlich hermachen. Das Ergebnis ist, dass Kinder in den JS-Heften zwar hochgestochen, aber den größten Blödsinn reden. Man denke nur an den kleinen Johnny Conolly. Letztendlich gebe ich aufgrund dieser zwei Probleme 2 Kreuze.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze
Rezension von Metropolis:


Kurzbeschreibung:
John und Suko befinden sich nach dem gelösten Fall in Band 192 noch in Deutschland. Zusammen mit Will Mallmann wollen sie noch "eine Sause" machen. Durch Zufall werden sie durch einen Zeitungsartikel auf den "Mitternachts-Vampir" aufmerksam. Dieser macht gegen Mitternacht Städte im Taunus unsicher, in dem er Frauen entführt und sie zu seinen Bräuten macht. Misstrauisch gehen sie der Sache nach. Der Vampir war lange Zeit verschüttet und ist unbemerkt bei den Arbeiten in einer Kiesgrube freigesetzt worden. Er entführt die junge Mutter des kleinen Helmut. Dem Jungen wird aber nicht geglaubt, dass ein Vampir dahinter steckt. So will er mit seinem Freund Klaus selbst den Vampir suchen und seine Mutter befreien. Die beiden Kinder geraten in höchste Lebensgefahr. Zu allem Unglück taucht noch Lady X auf, die den Vampir Vampiro-del-mar unterstellen möchte. Für John, Suko und Will beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, wenn sie die Kinder noch retten möchten ...


Meinung:
Ein durchschnittlicher Vampirroman, der zwar Streckenweise recht spannend und erschütternd ist (wie z.B. der kleine Helmut erst mit ansehen muß, wie seine Mutter von einem Vampir entführt wird, ihr später wieder begegnet und feststellen muß, dass sie jetzt ebenfalls ein Vampir ist und seinen Tod möchte. Schließlich ist es der kleine Junge, der sie in Brand steckt und somit vernichtet). Lady X bringt noch etwas Abwechslung rein. Sonst aber ist dieser Roman nichts Besonderes und manche Verbindungen wirken etwas an den Haaren herbeigezogen. Auch finde ich die beiden Kinder übertrieben dargestellt, wie sie alleine den Vampir stellen und "verhauen" möchten.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist wesentlich besser als die Story. Es ist sehr gut gezeichnet und wirkt recht bedrohlich. Außerdem passt es super zu Story.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
John und Suko, die sich nach ihrem letzten Fall immer noch in Deutschland befinden, ermitteln zusammen mit Kommissar Mallmann im Fall des Mitternachts-Vampirs. Dieser Vampir schleicht Nachts durch den Taunus um sich Frauen zu holen, die er zu seinen Bräuten machen will. Drei hat er schon und die vierte, Gabi Leber, holt er sich in dieser Nacht. Der einzige Zeuge ist ihr kleiner Sohn Helmut. Dieser macht sich zusammen mit seinem Freund Klaus auf die Suche nach seiner Mutter. Doch die beiden geraten in die Fänge des Mitternachts-Vampirs Morro und Helmuts Mutter, die mittlerweile selbst ein Vampir ist. John, Suko und Mallmann entdecken die Höhle der Vampire und können die Blutsauger allesamt vernichten und die beiden Jungs retten. Doch als auch noch Lady X auftaucht, die die Vampire für Vampiro-del-mar rekrutieren wollte, kommt es zu einem gefährlichen Kugelhagel. Aber bevor John Lady X stellen kann, kann diese mit dem Würfel des Unheils entkommen.


Meinung:
Wie schon im letzten Roman für Xorron, so wollte die Mordliga auch in diesem Roman eine kleine Armee für Vampiro-del-mar rekrutieren. Die Mordliga will sich scheinbar mit einer kleinen Armee für jedes Mitglied stärken. Dem Roman konnte ich ansich nicht viel abgewinnen. Die Kinder waren irgendwie nervig und kamen mir viel zu erwachsen vor. Schockierend war allerdings die Tatsache, das klein Helmut (was für ein bescheuerter Name), seine eigene Mutter töten musste. Wenn auch nicht direkt geplant. Ansonsten gabs jetzt hier nichts, was es nicht schon in einem anderen Roman gab. Mehr als 2 Kreuze kann ich hier nicht vergeben.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Nettes Cover. Gut gezeichnet. 4 Kreuze.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Der kleine Helmut Leber hat einige düstere Gerüchte in seinem Freundeskreis gehört, die sich um einen angeblichen Vampir ranken, der im Taunus sein Unwesen treiben soll. Natürlich nehmen seine Eltern Dirk und Gabi diese Schauergeschichten nicht ernst, doch werden sie eines Nachts eines Besseren belehrt. Morro, der Mitternachts-Vampir, schleicht tatsächlich durch den Ort, um frische weibliche Opfer zu finden, die er in seine Bräute verwandeln kann. Da kommt ihm Gabi Leber gerade recht. Mit Entsetzen muss der kleine Helmut miterleben, wie seine Mutter von dem Unheimlichen entführt wird, und zu allem Überfluss will ihm sein Vater partout nicht glauben, dass der nächtliche Besucher eben kein Sittenstrolch, sondern ein waschechter Vampir gewesen ist. Kurzerhand entschließt sich der Junge, zusammen mit seinem besten Freund Klaus die Sache selbst in die Hand zu nehmen und im nahe gelegenen Steinbruch nach seiner Mutter zu suchen.
Ein anderer, der die Geschichte mit dem mysteriösen Mitternachts-Vampir ebenfalls nicht einfach abtut, ist John Sinclair, der sich aufgrund seines letzten Falls und dem abschließenden Saufgelage mit Suko und Kommissar Will Mallmann noch in Deutschland befindet. Er liest in der Hotel-Lobby über die Entführungen in einer Tageszeitung und will der Sache auch gleich nachgehen. Dabei erfahren die drei Freunde von den jüngsten Ereignissen, die sich bei der Familie Leber zugetragen haben. Letztendlich landen sie ebenfalls in dem Steinbruch und suchen verzweifelt nach den Jungen sowie dem Versteck des Vampirs in dem verwinkelten Gebirge. Dabei haben sie keine Ahnung davon, dass es nicht nur gegen Morro und seine untoten Bräute geht, sondern sich auch ein ganz bestimmtes Mitglied der Mordliga mit eingeschaltet hat…


Meinung:
Nun denn - eine stinknormale Vampirgeschichte die nach einem stinknormalen Schema abläuft. Vampir kehrt nach langer Zeit zurück, Vampir streift durch die Nacht, Vampir entführt Frau, Vampir beisst Frau und bastelt sich so einen neuen Vampir. Nichts Neues in der Gruselbox. Was hier vielmehr aus der Reihe fällt, sind die beiden kleinen, wenn auch etwas gestelzt daher palavernden Jungen und die wirklich dramatische Entwicklung zu einer finalen Familientragödie. Man kann den Umstand als ganz schön harte Kost bezeichnen, daß der kleine Helmut erst verzweifelt nach seiner Mutter sucht, um schließlich zu erkennen, dass für sie bereits jede Hilfe zu spät kommt und er seine Mama eigentlich nur noch kurzerhand in Flammen aufgehen lassen kann. Die letzten Zeilen der Geschichte beschreiben dann noch die verzweifelten Schreie des fassungslosen Vaters. Krass!
Ansonsten kann ich jetzt nicht viel Außergewöhnliches oder Faszinierendes an dieser Story finden. Auch das eher belanglose und ziemlich unnötige Auftauchen von Lady X konnte daran nichts ändern…


Besonderheiten:
Ich musste nun doch etwas schmunzeln, dass JD dem schwer gebeutelten, aber heldenhaften Jungen seinen etwas betagten Vornamen verpasst hat.
Auf Seite 7 legt Morro ein äußerst komisches Verhalten an Tag - da heißt es: "Und an der Hauswand lehnte eine Leiter" - perfekt, doch was macht der Kerl gleich beim nächsten Satz: "Der Vampir stierte sie an, packte dann zu und lehnte die Leiter gegen die Hauswand." Aha??!


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Zwei verängstigte blonde Jungen; Klaus und Helmut; in einer Höhle und unser Mitternachts-Vampir Morro in der passenden Kluft mit Pelzkragen - so steht's geschrieben. In Ordnung, aber auch nicht wirklich umwerfend, wie die ganze Geschichte…


Coverbewertung:
2 Kreuze