John Sinclair Nr. 183: Das Knochenschiff

John Sinclair Nr. 183: Das Knochenschiff


Es war seit Morgengrauen mit seinem Segelboot auf dem Wasser. Das Wetter war herrlich, hätte nicht besser sein können. der Wind hatte Kraft, und Fess White mußte hart mit ihm kämpfen. Straff bauschte sich das Segel. Der schlanke Bootskörper glitt schnell über das leicht gedünte Wasser. Es war ein vergnügen, Fess White beim Segeln zuzusehen. Er hatte auf diesem Gebiet einiges los, war ein As und kannte jeden Trick, um bei Wettbewerben immer vorne zu Liegen. Hart kreuzte er vor dem Wind, und es machte ihm Spaß, sich bei diesem anstrengenden morgendlichen Training zu verausgaben. Nie hätte er gedacht, daß ihm der Sport, den er so liebte, eines Tages zum Verhängnis werden könnte, und doch war es so, denn an diesem Morgen fuhr der Tod bereits mit...


von Friedrich Tenkrat, erschienen am 04.01.1982, Titelbild: Bartsch

Rezension von Metropolis:


Kurzbeschreibung:
John, Suko, Shao, Bill und Sheila wollen ein paar Tage im Küstenort Bexhill ausspannen und an einem Sommerfest teilnehmen. Daraus wird zunächst natürlich nichts. Kaum sind sie angekommen, erfahren sie von der Legende des Knochenschiffs. Ausgerechnet jetzt soll das Knochenschiff mit seinen Zombie-Piraten und ihrem Kaptain Robinson Jaw wiederkehren. Es dauert auch nicht lange und schon taucht der erste Tote auf (ein junger Segler). Shao wird im Hotel entführt. Die Untoten starten immer mehr Übergriffe und noch mehr Menschen verlieren ihr Leben. Das Sommerfest im Ort soll abgesagt werden, der Bürgermeister weigert sich aber. So soll es zumindest für zunächst 24 Stunden verschoben werden. Inzwischen wird auch noch Sheila in eine Falle gelockt und wird zusammen mit Shao auf das Knochenschiff verschleppt, um als Druckmittel gegen John und Co. zu dienen. Diese gehen jetzt aber in die Offensive und suchen das Knochenschiff. Sie finden es und wollen das Schiff mit geweihten Dynamit sprengen. Vorher müssen sie natürlich noch die beiden Frauen vom Schiff retten ...


Meinung:
Ein sehr durchschnittlicher Roman mit einigen merkwürdigen Ideen: Der Kaptain des Schiffes - Robinson Jaw - ist ein Untoter mit einem Haimaul, das sogar noch wachsen kann und mit geweihten Dynamit das Schiff zu sprengen, finde ich auch etwas an den Haaren herbeigezogen. Sheila tappt in eine sehr offensichtliche Falle und dass, obwohl schon alle sehr besorgt wegen Shaos Verschwinden waren. Das Knochenschiff hat gar nichts mit Knochen zu tun und hätte aber auch etwas häufiger vorkommen können - genauso wie Robinson Jaw, der eigentlich nur am Schluss einen nennenswerten Auftritt hat. Sonst kommen nur die Zombie-Piraten vor und die finde ich nicht sehr einfallsreich und wirken etwas abgeguckt aus "The Fog - Nebel des Grauens". Außerdem werden Sheila und Shao oft nur als "Mädchen" bezeichnet und das sind sie ja nun wirklich nicht mehr :-) Aber das ist ja oft so eine Eigenart von Jason Dark, dass er Frauen als Mädchen bezeichnet. Ich möchte aber nicht nur negativ sein: Der Roman hat auch durchaus spannende Stellen und ist recht flüssig geschrieben. Außerdem ist mal wieder ein Großteil des Sinclair-Teams versammelt und die Story hat ein schönes Ende.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover finde ich besser als die Story. Es passt gut zur Geschichte, auch wenn - wie auf dem Bild zu sehen - keine Knochen auf dem Schiff liegen und auch sonst nichts mit Knochen vorkommt. Das Bild ist gut und stimmungsvoll gezeichnet (insbesondere das Schiff) und die Farben bringen eine gute Atmosphäre. Außerdem wirkt es, als ob der Untote aus der Gischt entsteht - schöne Idee!!!


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Die letzten Wochen waren wirklich eine Strapaze für John und Suko. Zusammen mit Shao und den beiden Conollys fahren sie an die Küste nach Bexhill, um dort ein paar Tage erholsamen Urlaub zu machen. Doch die Mächte der Finsternis gönnen unserem Geisterjäger keine ruhige Zeit. In Bexhill taucht nämlich das Knochenschiff unter der Führung des gefährlichen Kapitäns Robinson Jaw auf. Da in Bexhill an diesem Tag auch ein großes Sommerfest stattfindet, befürchtet John, das es zu einem großen Blutbad kommen könnte. Als auch noch Shao und Sheila von den Zombie-Piraten verschleppt wurden, nehmen John, Suko und Bill den Kampf gegen die Zombies und das Knochenschiff auf.


Meinung:
Dies ist nun der letzte Roman eines Fremdautoren. Ich finde es irgendwie gut, da diese Roman teilweise nicht so recht in die ganze Storyline passten. Obwohl Tenkrats letzte Beiträge allesamt recht gut waren, grenzt sich dieser teilweise ziemlich aus. Mir mochte die Geschichte nicht sonderlich gefallen, obwohl ich so Piraten-Horror mag. Aber dieser hier dümpelt so leicht vor sich hin, wie das Knochenschiff selber. Der gefährliche und öfters angesprochene Robinson Jaw ist leider nur eine Randfigur geblieben und hatte nur am Schluss einen kurzen Auftritt. Nun gut, obwohl dieser Roman eher ein kleiner Schuss in den Ofen war, will ich nicht meckern. Ich bin froh, das dies der letzte Fremdroman ist. So kann ich mich jetzt voll und ganz auf Darks Werke konzentrieren.


Besonderheiten:
Dieser Roman wurde von Friedrich Tenkrat geschrieben.
Letzter Roman eines Fremdautoren.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Nettes Cover. Gefällt mir jedenfalls besser als der Roman.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Der Badeort Bexhill steckt mitten in den Vorbereitung zum großen Sommerfest, als der Schriftsteller Andrew Sherman an Bürgermeister Edward Newman heran tritt und ihn von diesem traditionellen Event abrät, da er befürchtet, dass sich die düstere Legende um das Knochenschiff des untoten Piraten Robinson Jaw mit seiner Zombie-Mannschaft bewahrheiten wird. Shermans Nachforschungen haben ergeben, dass dieses Geisterschiff genau dann vor der Küste kreuzen wird, wenn man in Bexhill zahlreiche Touristen zu dem geplanten Happening erwartet.
Auch John Sinclair ist mit seinen Freunden Bill und Suko sowie dessen Lebensgefährtinnen Sheila und Shao von Polizeichef Clint Perry zu den Festlichkeiten eingeladen worden, so dass er genau zu diesem Zeitpunkt bereits in dem schmucken Küstchenstädtchen weilt, als die ersten merkwürdigen Ereignisse eintreten. Ein junger Segler verschwindet, dessen Leiche wenig später von mehreren Säbelstichen durchbohrt am Strand angespült wird. In der darauf folgenden Nacht finden die Automechaniker Banner und Nelson ebenfalls auf unheimliche Weise den Tod. Einige wenige Eingeweihte von Bexhill sind sich sicher, dass die gefürchteten Zombie-Piraten bereits ihr Unwesen treiben und man setzt Sinclair darüber in Kenntnis.
Als Shao und dann schließlich auch noch Sheila auf unerklärliche Weise verschwinden, hält die Freunde nichts mehr. Von Sherman erfahren sie, dass die einzige Möglichkeit, der Bedrohung Einhalt zu gebieten, darin besteht, das Knochenschiff zu versenken. Also begeben sich die drei auf eine nächtliche Mission, um Robinson Jaw samt seiner mordgierigen Gesellen auf hoher See den Garaus zu machen…


Meinung:
Einen ganzen Haufen Zombie-Piraten, wie man sie bereits zu Genüge kennt, und damit leider auch nichts wirklich Neues, was Tenkrat uns in diesem letzten Sinclair-Gastbeitrag serviert, auch wenn man anfänglich noch ganz gut unterhalten wird.
Die Rahmenhandlung bleibt vielmehr ein Klassiker, die Kulisse auch und somit läuft die Nummer schön unbeirrbar nach Schema F ab. Zuerst darf man ein paar Morden beiwohnen, dann ist John gerade mal wieder ganz zufällig zur Stelle, er bekommt die Hintergründe serviert, stolpert noch ein bisschen planlos mit seinen Freunden durch die Gegend, prügelt sich ausgiebig mit einigen nervigen Zombies herum, um schließlich bei einem handfesten und Silberkugel-geschwängerten Finale alles für sich zu entscheiden. Dabei kommt wieder diese nervige Besonderheit zur Geltung, dass eigentlich nur die untoten, zunehmend ausgelutschteren Handlanger ins Rennen gehen und sich der gruselige Oberbösewicht für seine kurzweilige Vernichtung auf den letzten Seiten aufspart. Kommissar Zufall, ein unnötiges Techtelmechtel mit der eher sinnlosen Entführung der beiden Mädels und viel zu viele vergammelte Piraten tun ihr Übriges, diese Geschichte mit jeder weiteren Seite zunehmend konstruierter dastehen zu lassen…


Besonderheiten:
Mit dieser Geschichte von Friedrich Tenkrat hat sich zum letzten Mal ein Fremdautor an John Sinclair versucht…


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Nun, der Geisterpirat ist in der Tat toll umgesetzt; so ein feinstofflicher Kamerad wäre doch mal hübsch gewesen statt der ewigen Dauerzombies. Dahinter noch ein von Gerippen überhäuftes Schiff in der wild schäumenden See - ein wirklich ansprechendes Titelbild, welches mit einigen wenigen Abstrichen sogar zur Geschichte passen könnte…


Coverbewertung:
3 Kreuze