John Sinclair Nr. 152: Der Gigant von Atlantis

John Sinclair Nr. 152:Der Gigant von Atlantis


Als die beiden Scheinwerferstrahlen durch das eingeschaltete Fernlicht zu grellen Lichtspeeren wurden und mich blendeten, da wußte ich, daß man mich töten wollte. Wer raste schon mit solch hoher Geschwindigkeit durch die enge Straße? Das bucklige Kopfsteinpflaster zerstörte doch jegliche Fahrfreude. Dicht an dicht standen die Häuser zu beiden Seiten. Da gab es keine Einfahrt und auch keine Lücke, in die ich mich hätte hineinwerfen können. Die Lichtkegel explodierten vor meinen Augen zu grellen Sonnen, und wenn mir in den nächsten zwei Sekunden nichts einfiel, würde mich dieses schwarze, rasende, technische Ungeheuer überrollen.


von Jason Dark, erschienen am 01.06.1981, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Für John Sinclair beginnt dieser Fall auf höchst unangenehme Weise. Er wird beinahe überfahren, als er und Suko sich in einem Stadtteil Londons umsehen und -hören, in welchem von mehreren Augenzeugen menschliche Gestalten mit Köpfen, die denen von Nashörnern ähneln, gesehen wurden. Nachdem der Geisterjäger diesem heimtückischen Anschlag knapp entkommen ist, lässt er das ganze natürlich nicht auf sie beruhen, sondern folgt dem Wagen und landet in einem Altbau, wo er Stöhnlaute hört. Er beobachtet zwei Gestalten mit oben erwähnten Nashornköpfen, wie sie einen wehrlosen Mann zusammenschlagen und greift hilfreich ein. Natürlich kommt es zum Kampf, in dessen Verlauf John einen der beiden Angreifer mit einer geweihten Silberkugel tötet. Der andere entkommt und John widmet seine Aufmerksamkeit dem am Boden liegenden Mann, der so schwer verletzt ist, dass er bald sterben wird. Bevor dieser tatsächlich seinen letzten Atemzug macht, überreicht er dem Oberinspektor eine kleine Figur, die ein Abbild des Monsters ist, gegen welches er kämpfte. John erfährt von einigen Nachbarn des Toten das er Rip Galewsky hiess und sich sehr für Dämonen und das Übersinnliche interessierte. Auf dem Schreibtisch entdeckt John einen Artikel, der sich mit der Wiederkehr Atlantis' und dessen Erbe in der Gegenwart beschäftigt, und somit John förmlich elektrisiert. Während John die Figur im kriminaltechnischen Labor des Yard untersuchen lässt, stösst Lady Sarah Goldwyn beim Stand eines Händlers für antiquarische Bücher auf der Portobello Road, ebenfalls über eine solche Figur und wird zudem noch von einem leibhaftigen "Nashornkopfmonster" angegriffen. Dieser Angriff ist jedoch erfolglos und die resolute Lady kauft die kleine Figur und setzt sich später mit ihrem Freund John Sinclair in Verbindung. John ist einerseits etwas verwirrt, weil die Untersuchung der Figur ergeben hat, dass sie unmöglich von der Erde stammen kann und erfreut, als die Horror-Oma ihm einen neuen Tipp gibt. Leider kann sie ihm ihre Figur nicht aushändigen, denn gerade als sie das Yard-Gebäude betreten will, wird eine unheilvolle Magie aktiv und lähmt sie beinahe. Ihr passiert jedoch nichts ernstes, doch dafür ist die Figur aus ihrer Handtasche verschwunden. Im Verdacht steht ein südamerikanisch aussehender Mann, der, wie sich später herausstellt, Julio Valdez heisst und auch den Bericht in Rip Galewskys Zeitschrift verfasste. Valdez will ein atlantisches Übermonster, Chiimal genannt, aus einem jahrtausendelangen Schlaf erwecken und regelrecht entfesseln. John und Suko reisen nach Lima und brechen von dort aus, zu einem sogenannten Tal der Götter auf, wo sie auf einen erfahrenen Führer, den Amerikaner Mike Hunter alias El Jefe treffen. Doch alle Mühe und Plackerei ist umsonst, denn Valdez hat einen zu grossen Vorsprung und es gelingt dem Wahnsinnigen tatsächlich Chiimal aus seinem Felsgefängnis zu befreien. Das urwelthafte Ungetüm kann weder durch geweihte Silberkugeln, noch das Kreuz aufgehalten werden. Auch die Dämonenpeitsche vermag es nur zu verletzen und nachdem Valdez irrtümlicherweise von Chiimal getötet wird, entmaterialisiert sich der furchterregende Koloss. Wo wird er das nächste Mal auftauchen? Und wie kann man das schier unbesiegbar erscheinende Monstrum aufhalten? Ist der Eiserne Engel, den Myxin bei einem späteren Treffen erwähnt, vielleicht die einzige Möglichkeit?


Meinung:
Ich habe immer etwas Probleme mit Romanen oder Filmen, in denen übergrosse, gewaltige Monster und Ungeheuer auftreten. Ich bin kein besonderer Freund von Godzilla & Co. und kann diesen riesenhaften Ungetümen einfach nichts abgewinnen. NORMALERWEISE! Aber wie sagt schon der Volksmund: "Ausnahmen bestätigen die Regel!" Und hier haben wir eine solche Ausnahme, denn "Der Gigant von Atlantis" macht richtig Laune. Das Heft schmökerte sich Ratzfatz weg und als ich Seite 64 erreicht hatte, war ich ehrlich gestanden ein klein wenig traurig. Jason Dark aka Helmut Rellergerd legt gleich auf der ersten Seite richtig los und schickt seinen Helden in ein sagenhaftes Abenteuer, in welchem die Spuren von Atlantis so deutlich, wie selten zuvor, in die Gegenwart eindrangen. Mit Kara und auch mit Myxin hatte JD ja schon zwei gelungene Charaktere aus dem versunkenen Kontinent geschaffen. Die JS-Bände 16 und 17 beschäftigten sich ja auch schon eingehend mit diesem Mythos und hier legte der Autor einen weiteren Grundstein für diesen Komplex, der neben den Templern, Aibon und den klassischen Horror-Elementen, einen wesentlichen Teil der gesamten Serie ausmachen sollte. Auch heute noch ist Atlantis in der John Sinclair-Reihe fest integriert und liefert Stoff für zahlreiche Romane, wobei die Qualität schwankt. Nichts desto trotz hat Jason Dark damals genau das Richtige getan, als er Atlantis zu einem der Hauptthemen John Sinclair machte. Und das zeigt sich auch hier. Leider, ja leider gibt es aber doch einen Punkt zu mosern, und den kann ich, beim besten Willen, nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Zwischen den actiongeladenen Zeilen, in denen John und Suko agieren, Lady Sarah einen gelungenen Auftritt absolviert, eine Reise nach Südamerika ansteht, ein gigantisches Urweltmonster auftaucht und Myxin, als auch Kara den Eisernen Engel einführen, erwacht in mir ein wenig der Verdacht, dass Jason Dark dieses Heft vielleicht ein wenig überfrachtete. Der Endkampf zwischen dem Eisernen Engel und Chiimal wirkt, m. E. nach etwas dünn. Da hätte man mehr draus machen können. Trotzdem, dies ist ein Roman aus guten alten Tagen, in dem man lesen, staunen und mitfiebern konnte. Also drei Sachen auf einmal. Fast wie bei den Überraschungseiern. Und deswegen kein Kreuzabzug.


Besonderheiten:
1. Auftritt des Eisernen Engel (damals noch vom Aussehen etwas anders beschrieben)


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Dolles Cover von Ballestar, welches lediglich etwas daran krankt, dass der dargestellte Ausschnitt zu klein wirkt. Wenn man mehr Platz hätte, um Chiimal vollständig zu zeigen, hätte es ein 5-Kreuze-Titelbild werden können. Deswegen nur


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair geht einem Fall nach, bei dem Augenzeugen behauptet haben, Männer mit Nashornköpfen gesehen zu haben. Er stößt auf zwei dieser nashornköpfigen Männer, die gerade im Begriff sind, einen Mann zu töten. Die beiden können aber entkommen. Der im sterben liegende Mann erzählt John von einer kleinen Statue in einer Schublade und stirbt. John entdeckt diese kleine Statue, die einen dieser nashornköpfigen Wesen darstellt. Außerdem befindet sich in der Schublade noch ein Zeitungsartikel, der von Atlantis handelt und von einem Dämon namens Chiimal berichtet. Bei der Untersuchung dieser Statue bildet sich plötzlich ein Bild aus Rauch, in dem John das riesenhafte Monster Chiimal sieht, wie es von einem Krieger und einer Frau angegriffen wird. Doch das Bild verschwindet wieder. Unterdessen befindet sich Lady Sarah Goldwyn auf einem Trödelmarkt. Dort entdeckt sie auch eine Statue, die einen dieser nashornköpfigen Wesen darstellt. Plötzlich taucht eines dieser Wesen auf und will die Statue an sich nehmen. Doch Lady Sarah kann das Monster vertreiben und kauft die Statue. Sie informiert John und begibt sich gleich darauf zum Yard. John hat unterdessen herausgefunden, wer diesen Zeitungsartikel verfasst hat. Ein Reporter namens Julio Valdez. Und genau dieser verfolgt Lady Sarah zum Yard. Im Gebäude angekommen, entwickelt die Statue einen seltsamen Rauch, aufgrund dessen Lady Sarah zusammenbricht. Valdez stiehlt nicht nur ihre Statue, sondern auch die von John. John verfolgt Valdez, der ihm erzählt, das er sechs dieser Statuen gefunden hat und damit Chiimal in Peru zum Leben erwecken will. Daraufhin löst sich Valdez in Luft auf. John und Suko reisen nach Peru und treffen dort im Tal der Götter auf Valdez, der gerade im Begriff ist, Chiimal aus seinem steinigen Grab zu befreien. Doch Chiimal tötet Valdez und löst sich in Luft auf. Zurück in London bekommt John Besuch von Myxin, der ihn zum Themseufer bringt, wo Chiimal als nächstes auftauchen wird. Myxin erzählt John von dem einzigen, der Chiimal vernichten kann. Der Eiserne Engel. Plötzlich taucht Chiimal auf und versucht John zu töten, als urplötzlich Kara und der Eiserne Engel auftauchen. Der Eiserne Engel kann mit seinem Schwert Chiimal vernichten. Danach verschwindet er wieder. Myxin erklärt John, daß überall auf der Welt Rückbleibsel aus dem alten Atlantis verborgen liegen.


Meinung:
Nach Karas ersten Auftritt geht es hier schon in die nächste Runde um das Thema Atlantis. Das Thema interessiert mich persönlich sehr und ich freue mich schon auf den nächsten Roman, der sich mit Atlantis beschäftigt. Schade, daß der Eiserne Engel nur einen allzu kurzen Auftritt ganz zum Schluss im Roman hatte. Er tauchte kurz auf, tötete Chiimal und verschwand wieder sang und klanglos. Hoffentlich dauert es nicht mehr lange bis zu seinem nächsten Auftritt, denn auf den Eisernen Engel hab ich mich schon lange gefreut. Auch Lady Sarah hatte mal wieder einen grandiosen Auftritt und zeigt einmal mehr, wieso ich sie zu einen meiner Lieblingen im JS-Universum zähle. Die Frau ist einfach nur genial. Was die nashornköpfigen Männer betrifft, so bin ich da etwas zwiegespalten. Einerseits passen sie gut als Diener des Chiimal, andererseits konnte ich mich nicht so recht damit anfreunden, da meine Vorstellung von diesen Wesen eher dauernd unfreiwillig ins lächerliche gezogen wurden und für mich alles andere als gruselig wirkten. Aber ansonsten war dieser Roman mal wieder aller erste Sahne, der Lust auf mehr zum Thema Atlantis macht. Ich hab daran nichts auszusetzen und bekommt deshalb die volle Punktzahl.


Besonderheiten:
Erster Auftritt des Eisernen Engel.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Tolles Cover. Es zeigt Chiimal, so wie er im Roman beschrieben wurde. Auch der Krieger und die Frau kommen im Roman vor. 4 Kreuze vergebe ich hier.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Chricki:


Kurzbeschreibung:
John und Suko suchen aufgrund von Augenzeugenberichten in London nach Menschen mit Nashornköpfen. Sie trennen sich. John wird schließlich in einer Gasse fast überfahren. Es gelingt ihm in durch eine Hintertür in ein Haus einzudringen und sich so zu retten. In einer Wohnung trifft er schließlich auf zwei der gesuchten Nashorn-Menschen, die einen älteren Mann zusammenschlagen. Einer kann von John vernichtet werden während der andere flieht. John erfährt von dem im Sterben liegenden Mann, dass er eine kleine Figur die aus Atlantis stammt besitzt, auf die es die Dämonen abgesehen haben. Mithilfe von sechs dieser Figuren kann der Götze Chiimal aus Atlantis wiedererweckt werden. Auch Lady Sarah besitzt eine solche Figur, die schließlich von einem Diener Chiimals, Julio Valdez, gestohlen wird. Ihm gelingt es auch John zu überlisten und seine Figur im Yard zu stehlen. Er reist nach Lima um den Dämon von seinem Bann zu befreien. John und Suko versuchen dies zu verhindern, allerdings schafft Valdez es, sein Ziel durchzusetzen, kommt dabei aber ums Leben. Zurück in London warten John, Suko und Myxin auf die Rückkehr Chiimals, der sich an den Geisterjägern rächen will. Als dieser erscheint wird er von dem Eisernen Engel vernichtet.


Meinung:
Ein eher guter Durchschnittsroman, der zwar aufgrund des Auftritts von Lady Sarah und Myxin recht gut ist, auf der anderen Seite aber doch zu überladen ist. Ab der zweiten Hälfte kommen die größten Macken, zum einen der schnelle Wechsel der Schauplätze London-Lima-London und schließlich das Enttäuschendste, der kurze Auftritt des Eisernen Engels, auf den ich super gespannt war. Nunja, dann freu ich mich halt auf den nächsten "richtigen", aber nunja, drei Kreuze sind auf jeden Fall drin.


Besonderheiten:
- erster Auftritt des Eisernen Engels


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Gefällt mir, kommt auch fast genauso im Roman vor.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
John muss mit ansehen, wie zwei Nashornmenschen einen Mann töten. Bei dem toten findet er einen Artikel von einem Mann Namens Julio Waldez und eine kleine Nashornfigur. Auch Lady Sarah kommt in den Besitz einer solchen, die ihr aber noch im Yard-Gebäude gestohlen wird. John verfolgt den Dieb, bei dem es sich um Waldez handelt, der in Lima ein Urmonster mit Namen Chiimal erwecken will. Dies versuchen John und Suko zu verhindern. Es gelingt ihnen aber nicht und Chiimal entkommt. Von dem atlantischen Magier Myxin erfahren die Geisterjäger, das nur der eiserne Engel Chiimal besiegen kann. Als das Monster in London auftaucht, kommt eben jener eiserne Engel dazu und kann es mit seinem Schwert töten.


Meinung:
Vielleicht merkt ihr schon an meiner Rezension, dass dieser Roman mir nicht ganz so zusagt, wie andere. Ich würde den Roman als Durchschnittlich bezeichnen. Er ist teilweise etwas zu überladen. Lady Sarah hat hier einen guten Auftritt. Die Frau ist einfach der Hammer. Etwas enttäuscht war ich vom doch recht kurzen Auftritt des eisernen Engels. Für seine Einführung in die Serie hätte ich mir doch einen etwas größeren Auftritt gewünscht. Ich freue mich schon, wenn er das nächste Mal auftaucht. Vielleicht spielt er dann eine größere Rolle. Zu hoffen wäre es jedenfalls.


Besonderheiten:
Erster Auftritt des eisernen Engels.


2 von 5 möglichen Kreuzen:

2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben