John Sinclair Nr. 92 : Einsatz der Todesrocker
John Sinclair Nr. 92 : Einsatz der Todesrocker


Als heißer Atem fuhr der Pesthauch der Hölle durch das schmale Tal, berührte die Flammen des Feuers und ließ sie hoch auflodern, so daß sie wie glühende Fahnen nach allen Seiten hinflatterten. Die fünf Rocker hielten den Atem an. Es war soweit. Ihre Beschwörung hatte Erfolg gehabt. Satan erhörte und machte sie zu den Todesrockern.


von Jason Dark, erschienen am 07.04.1980, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
John macht sich auf den Weg ins Kloster St. Patrick in Schottland. Er will sich Nachschub an geweihten Silberkugeln holen, die dort von Father Ignatius geschmiedet werden. Unterwegs trifft er auf zwei junge Frauen, die mit einer Autopanne liegen blieben. Er nimmt beide, Lucy Taylor und Betty Long, mit in die nächste Stadt. Die drei machen sich einen vergnügten Abend in einer Gaststätte, als plötzlich ein Mann blutüberströmt hereinstolpert. Er erzählt von den Rockern, die seit Jahren die Gegend terrorisieren. Nur sind es diesmal keine Menschen mehr, sondern Skelette. Tatsächlich haben die fünf Rocker einen Pakt mit dem Teufel, der sie zu Dämonen machte. Als die Teufelsrocker ins Gasthaus kommen, kommt es zum Kampf mit John, der aber im Laufe des Gefechts das Bewußtsein verliert. Als er aufwacht, sind die Teufelsrocker mit samt den beiden Mädchen verschwunden. Sein Kreuz, hat sie verscheucht. John sieht ein, das er in dieser Nacht nichts mehr ausrichten kann und geht schlafen, um Kräfte zu tanken. Doch als er aufwacht, steht der Wirt vor ihm und bedroht ihn mit einer Waffe. Dem Anführer der Teufelsrocker, Sharingo, wird klar, das der Mann im Gasthaus niemand anderes sein kann, als John Sinclair. Zwei seiner Rocker fahren zurück und nehmen die Frau des Wirts als Geisel. Der Wirt soll nun für sie John töten. Doch John kann den Wirt überwältigen, seine Frau befreien und die beiden Rocker vernichten. Sharingo beschließt deshalb, das Kloster zu übernehmen und die Mönche dort zu töten. Während sie Betty gefesselt in einer Höhle zurück lassen, soll sich Lucy in das Kloster schleichen und dann das Tor von innen öffnen. Aus Angst, das sie Betty was antun könnten, willigt Lucy schweren Herzens ein. Sie kommt ins Kloster, aber nicht ohne den Mönchen alles zu erzählen. Und die Mönche beschließen, den Kampf aufzunehmen. Lucy öffnet das Tor und läßt Sharingo und einen weiteren Rocker ins Kloster, während der dritte draußen wartet. Währenddessen machen sich John und Suko, der mittlerweile auch angekommen ist, auf den Weg zum Kloster und werden vom dritten Teufelsrocker angegriffen. Doch da dieser gegen die beiden Geisterjäger nicht ankommt, taucht plötzlich Destero auf und tötet ihn. Im Kloster kommt es derweilen zur Begegnung zwischen den Mönchen und den Rockern. Die Mönche, bewaffnet mit Kreuzen stellen sich den beiden gegenüber, doch Sharingo schießt auf den Abt und Father Ignatius. Doch durch Johns Auftauchen können die beiden nun endgültig vernichtet werden. Der Abt und Father Ignatius haben nur eine leichte Schußverletzung, Betty wird befreit und John bekommt nun endlich seinen Nachschub an geweihten Silberkugeln.


Meinung:
Und wieder ein genialer Roman, der auch wieder mal in Schottland spielt. Meine persönliche Lieblings-Kulisse. Dark schafft es mal wieder eine grandiose Stimmung zu schaffen. Gefreut hab ich mich auf den ersten Auftritt von Father Ignatius, der mir gleich vom ersten Moment an sympathisch war. Ich freu mich echt schon auf die nächsten Roman mit ihm. Die beiden Mädls kamen auch sehr sympathisch rüber. Überrascht war ich auf den kurzen Auftritt von Destero, dem Dämonenhenker. Im großen und ganzen ein wirklich gelungener Roman.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Father Ignatius.
Father Ignatius fertigt für John die geweihten Silberkugeln, die magische Kreide und das Weihwasser.
John besorgt sich auch geweihte Kugeln für Janes Astra.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Die Szene kommt zwar nicht im Roman vor, gefällt mir aber trotzdem wirklich sehr gut. 4 Kreuze bekommt es.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von
Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Sharingo - Anführer einer brutalen Rockerbande - beschwört inmitten der südlichen Highlands Schottlands den Satan. Dieser erhört ihn und verwandelt ihn und seine vier Gefolgsleute in Dämonen mit skelettierten Schädeln. Sie erhalten einen ganz klaren Auftrag. Das nahegelegene Kloster St. Patrick soll überfallen und dem Erdboden gleichgemacht und John Sinclair, der aus eben diesem Kloster seine geweihten Silberkugeln, seine magische Kreide und seinen Weihwasservorrat erhält, soll getötet werden. Tatsächlich befindet sich der Geisterjäger zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg zum Kloster, um seine Vorräte aufzufrischen, doch das schlechte Wetter hält ihn auf. Er trifft auf zwei junge Frauen - Lucy Taylor und Betty Long - die mit ihrem Wagen liegen geblieben sind, schleppt sie ab (also nicht auf die Weise, wie Ihr jetzt vielleicht meint ;-)) und beschließt in Peelham, einem Ort nahe des Klosters zu übernachten. Eigentlich läuft alles recht gut. Gemeinsam mit den sympathischen Frauen verbringt John einen netten Abend mit gutem Essen, etwas Bier und viel Lachen, ehe ein verwundeter Mann in die Wirtschaft taumelt und zusammenbricht. Dieser Mann wurde von den Todesrockern so übel zugerichtet und ehe John auf das, was der Halbbewußtlose sagt, reagieren kann, stürzen die Höllenwesen auch schon ins Innere der Schenke. Als die Rocker den Mädels zu Leibe rücken wollen, greift John (natürlich) selbstlos wie er nun einmal ist, ein und wird in einen heftigen Kampf mit Sharingo und seinen Kumpanen verwickelt, in dem er (natürlich) unterliegt und von seinen Gegnern halbtot geprügelt wird. Nur der Umstand, das sein Hemd zerfetzt wird und das Kreuz hervorlugt, rettet ihm das Leben, denn die Dämonen fliehen. Dabei nehmen sie die beiden Frauen als Geiseln mit. John kommt nur mühsam - und mit Hilfe des Gastwirts und seiner, im Umgang mit Verletzten, erfahrenen Frau wieder auf die Beine und kann Suko im fernen London benachrichtigen, der sich sofort auf seine Harley schwingt. In der Nacht erwacht John aus seinen alptraumdurchzogenen Tiefschlaf, weil der Wirt ihn eine Flinte an den Kopf hält. Sharingo hat zwei seiner Leute geschickt, um auch noch die Wirtsfrau in seine Gewalt zu bringen und den Mann zu zwingen den Geisterjäger zu töten, doch dieser Plan versagt. John kann den Wirt überwältigen, doch er will ihm und dessen Frau auch gleichzeitig helfen. Mit einem Trick, kann er die beiden Todesrocker austricksen und sie sogar vernichten. Daraufhin startet Sharingo eine Offensive gegen das Kloster St. Patrick, wobei er Lucy Taylor losschickt, um ihm und seinen verbliebenen beiden Kumpanen, den Weg zu ebnen. Tatsächlich kann Lucy ins Kloster gelangen, erzählt dem Abt und Father Ignatius - dem Silberkugelschmied - aber die volle Wahrheit, was die beiden Männer bewegt, ihrerseits in die Offensive zu gehen. Sie können Sharingo und einen seiner Männer tatsächlich umzingeln und halten ihnen ihre Kruzifixe entgegen. Doch können sie damit tatsächlich die beiden - mit Schußwaffen ausgestatteten und höchstbrutalen - Dämonen aufhalten? Und werden John und Suko, die auf der Harley des Chinesen zum Kloster brausen, der Falle des dritten und letzten Todesrockers, der vor dessen Mauern lauert, entgehen können?


Meinung:
Hier haben wir mal wieder einen - ich möchte mal sagen - klassischen John Sinclair-Roman. Der Meister himself Helmut Rellergerd fertigt gekonnt eine spannende Geschichte, die zunächst eigentlich ziemlich harmlos daherkommt und John Sinclair in eine gemütliche, einlullende Situation führt, die dann mit einem Paukenschlag in genaue Gegenteil verkehrt wird. Die beiden jungen Frauen - Lucy und Betty - sind eigentlich nichts anderes als obligatorische Beigaben und dienen den Bösewichtern - mal wieder - als Geiseln, um deren Leben sich der Geisterjäger sorgen und auf die er - verständlicherweise - Rücksicht nehmen muß. Diese Vorgehensweise des Autors trübt das Lesevergnügen aber nicht wirklich, denn der Roman ist spannend geschrieben, liest sich gut weg und entführt den Leser in die wildromantische, aber auch manchmal riskant anmutende Bergwelt Schottlands. Als Schauplatz ist die Gegend um Peelham und das Kloster ideal und endlich findet Jason Dark auch tatsächlich einmal Zeit zu erklären, woher John & Co. die geweihten Silberkugeln, die magische Kreide und ihr Weihwasser erhalten. Mit Father Ignatius wird ein sympathischer Charakter eingeführt, dessen erster Auftritt etwas klein ausfällt, der sich später aber zu einer sehr beliebten Figur entwickeln sollte und dessen Werdegang (ich denke da an die Weiße Macht) noch um einige interessante Facetten bereichert werden sollte. Sharingo und seine Mannen haben mich nicht wirklich so sonderlich vom Hocker gehauen, weshalb ich zumindest schon ein Kreuz abziehe. Auch den kurzen - und irgendwie merkwürdigen - Auftritt von Destero, dem Dämonenhenker, möchte ich hier als kleinen Minuspunkt anführen, denn was das sollte, weiß ich ehrlich gestanden nicht so recht. Trotzdem, ein guter Roman, der gut unterhält und so etwas wie eine kleine Fingerübung für das Ultra-Hammer-Taschenbuch Nr. 6 "Die Rache der Horror-Reiter" angesehen werden kann.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Father Ignatius.
Der Leser erfährt, woher John seine geweihten Silberkugeln und die magischen Kreide erhält.
Zum ersten Mal spielt ein Roman im Kloster St. Patrick.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Hier war mal wieder Vicente Ballestar tätig und obwohl damals an der Arbeit des Meisters nichts auszusetzen war (was sich ja im Laufe der Jahr(zehnt)e ändern sollte, gefällt mir dieses Cover irgendwie nicht so ganz. Zunächst mal, kommt die dargestellte Szene so im Roman nicht vor. Dann finde ich den Hintergrund mit diesem zweiten Motorradfahrer und den Bergen sowie dem Gewässer irgendwie sehr simpel und nicht sehr ansprechend gehalten. ABER....den Todesrocker (es soll wohl Sharingo sein) finde ich klasse getroffen und sogar sehr detailliert ins Bild gesetzt. Dieser Dämon strahlt eine gewisse Dynamik aus, die mir sehr zusagt, außerdem erinnert er mich an eine meiner Lieblingscomicfiguren von Marvel. Den Ghost-Rider!


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Chricki:


Kurzbeschreibung:
John will zum Kloster St. Patrick im Schottischen Hochland um sich neue magische Kreide und Silberkugeln für seine Beretta und Janes Astra besorgen. Unterwegs hilft er zwei Mädchen bei einer Panne und schleppt sie ins nächste Dorf ab (mit dem Auto versteht sich :) ).Als sie sich schließlich im Gasthaus treffen werden sie von einer Rockerbande überfallen. Die Rocker haben sich mit dem Teufel verbündet und haben Totenschädel anstatt normale Köpfe. Es gelingt John zwar, sie mit seinem Kreuz zu vertreiben, er kann jedoch nicht verhindern das die Rocker die beiden Girls entführen. Außerdem planen sie einen Überfall auf das Kloster, wobei ihnen die Mädels helfen sollen. Schließlich spitzt sich die Lage in den Bergen zu...


Meinung:
Für mich leider nur ein Durchschnittsroman, der außer merkwürdigen Namen (Sharingo, siehe Maringo der Höllenreiter, Sherman=US-Panzer aus dem zweiten Weltkrieg) und dem ersten Auftritt von Father Ignatius nichts Besonderes bietet. Der Kampf im Kloster hat mir am besten gefallen und war gut beschrieben, ansonsten ein Roman den man wie ich finde schnell wieder vergessen kann.


Besonderheiten:
- erster Auftritt von Father Ignatius und dem Kloster St. Patrick


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Wirkt etwas zu Comichaft, gefällt mir aber.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
In einem Tal der schottischen Highlands überredet der gewissenlose Rocker Sharingo seine fünf Spießgesellen zu einer Teufelsbeschwörung. Außer dem jungen Ernie, welcher für seine Zweifel auch gleich mit dem Leben bezahlen muss, sind alle zu einem Pakt mit der Hölle bereit und schreiten durch eine entstandene Feuerwand. Die fünf Männer verwandeln sich in Teufelsrocker und tragen nun als Markenzeichen jeweils einen grinsenden Totenschädel auf dem Hals. Sie brechen umgehend auf, um eine Spur des Terrors zu hinterlassen, wobei in dem kleinen Ort Peelham der Anfang gemacht werden soll.
Wie es der Zufall will, hat es auch John Sinclair in diese Gegend verschlagen. Um seinen Vorrat an Silberkugeln, Weihwasser und anderen weißmagischen Utensilien wieder aufzufüllen, hat sich der Geisterjäger auf den Weg zu Father Ignatius im Kloster St.Patrick gemacht. Auf der nächtlichen Strasse trifft er auf die beiden Freundinnen Betty Long und Lucy Taylor, welche eine Panne mit ihrem Wagen haben. John nimmt die Mädchen mit nach Peelham, wo sie auch eine Unterkunft für die Nacht bekommen. Doch der gemütliche Abend in der Gaststube währt nicht lange, denn die teuflischen Rocker haben beschlossen, den Ort noch einmal ordentlich aufzumischen, bevor sie sich als nächstes Ziel das nahe gelegene Kloster vornehmen. Sie können Sinclair überwältigen und die beiden Mädchen als Geiseln nehmen. Mit deren Hilfe wollen sie letztendlich die Mönche von St.Patrick überrumpeln. John, den sein Kreuz vor einem schlimmeren Schicksal bewahren konnte, ruft seinen Kampfgefährten Suko zur Hilfe. Zusammen stellen sie sich den dämonischen Rockern entgegen. Im Klosterhof fällt schließlich die Entscheidung…


Meinung:
Eine neue wichtige Person aus den Reihen des Sinclair-Teams wird eingeführt: Father Ignatius, der geistliche Schmied, welcher unseren Geisterjäger regelmäßig mit Silberkugeln, aber auch mit allem anderen Firlefanz (magische Kreide, Weihwasser etc.) versorgt. Gleichzeitig werden wir mit dem Kloster St.Patrick bekannt gemacht, welches in späteren Geschichten noch einige bedeutende Auftritte haben wird. Diese Premiere ist in einem action-geladenen Sinclair-Abenteuer eingebettet, wobei JD mit seinen Rockern mal wieder ganz tief in die Klischeekiste greift. Aber gerade dieses kann man getrost mit einem Augenzwinkern kommentieren - schließlich haben gerade erst die 80er begonnen, und die Uhren tickten eben nun mal doch noch etwas anders.
Insgesamt ist die Handlung recht liebevoll und sympathisch verpackt, die Stimmung macht Laune beim Lesen. Nach der ersten Hälfte schwächelt sie ein wenig, insbesondere nachdem die beiden Mädels in die Felsenhöhle verschleppt worden sind. Ging der Aufbau am Anfang noch recht sorgfältig vonstatten, bleibt die Atmosphäre später etwas auf der Strecke. Die Rocker agieren im Endeffekt nun doch etwas zu "gewöhnlich", abgesehen von ihren Totenschädeln. Die Szenerie im Kloster nimmt zwar wieder etwas Fahrt auf, kommt jedoch relativ kurz zum tragen.  Auch habe ich den winzigen Auftritt von Destero, den Dämonenhenker und dessen Reaktion nicht wirklich verstanden.  Aber in Anbetracht der kleinen Neuerungen im Sinclair-Universum und dem Fakt, dass die Todesrocker einfach zu den Klassikern gehören, will ich diese kleinen Schwachpunkte mal nicht zu schwer wiegen lassen…


Besonderheiten:
Premiere für Father Ignatius und das Kloster St.Patrick, von wo John Sinclair einen großen Teil seiner weißmagischen Utensilien bezieht.
Jane Collins bekommt das erste Mal ebenfalls Silberkugeln für ihre Astra.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Sharingo hat Vicente Ballestar fantastisch wiedergegeben. Diese Szene sucht man zwar vergeblich im Heft, und eigentlich haben wir Dezember mit entsprechendem Schneefall, doch die Küstenstrasse als solches hat auch etwas…


Coverbewertung:
4 Kreuze