John Sinclair Nr. 1: Im Nachtclub der Vampire
Wo Soho am finstersten ist, da liegt der SHOCKING PALACE. Wer ihn besucht,
den packt das Entsetzen schon am Eingang. Skelette stehen zur
Begrüßung bereit. Die Gäste sitzen auf Särgen - zwar
unbequem, aber originell. Angeblich sind die Särge leer, doch niemand
kann dafür seine Hand ins Feuer legen... Die drei Barmädchen
heißen Lara, Mona, Ginny. Girls wie Filmstars. Schön und phantastisch
gewachsen. Tagsüber sind sie völlig normal. Doch um Mitternacht,
da zeigen sie ihr wahres Gesicht. Da werden sie zu Blutsaugerinnen. Denn
sie sind die wahren Herrinnen im Nachtclub der Vampire.
von Jason Dark, erschienen am 17.01.1978, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Casi:
Kurzbeschreibung:
Auf dem Rückflug von Deutschland nach London lernt John die junge Marina
Held kennen, die eine Zeit lang eine Freundin besuchen will. Wieder beim
Yard, bekommt John den Auftrag, den Diebstahl von Blutkonserven zu klären,
Powell vermutet Vampire. Der Verdacht erhärtet sich, als Marina bei
John auftaucht und berichtet, daß sie in einer Bar drei Vampirinnen
beobachtet habe, wie sie einen Mann ausgesaugt hätten. Doch die Vampirdamen
sind Marina bereits auf den Fersen: Während sie John auf eine falsche
Fährte locken, wird die Mutter von Marinas Gastfamilie von ihnen gebissen,
später wird auch noch Marina entführt. John soll in eine Falle
gelockt werden, aber er kann den Spieß umdrehen. Doch das Vampirtrio
hat noch mehr Trümpfe in der Hand...
Meinung:
In der ersten Folge seiner eigenen Serie gibt Jason Dark gleich richtig Gas,
ohne sich aber wirklich zu verausgaben. Mit dem Schauplatz Bar schafft er
eine interessante Grundlage für seine Geschichte, die Schwestern wirken
sofort bedrohlich, nicht wie mancher schlapper Blutsauger. Mittendrin eine
sympathische Marina Held, um die der Leser sehr besorgt ist. Auch die falsche
Fährte sorgt für hohen Reiz und bietet ein nettes Intermezzo. Der
Tod von Lara ist etwas langweilig und enttäuschend (Die Kassettenversion
von WortArt ist da besser!), insgesamt ist "Im Nachtclub der Vampire" aber
ein guter Vampirroman, der mehr Lust auf die Serie macht. Inzwischen kann
man den Roman als echten "Klassiker" der Gruselwelt betrachten.
Besonderheiten:
Erster Teil der John-Sinclair-Reihe als eigenständige Serie
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension
von Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Bei der Rückkehr von seinem letzten Fall kommt John Sinclair im Flugzeug
mit der Deutschen Marina Held ins Gespräch. Noch ahnt er nicht, daß
er sie bald unter unheimlichen Umständen wiedersehen wird. Die junge
Dame will ihren ersten Abend in London gebührend feiern, und so
verschlägt es sie auch in die nicht ganz ungefährlichen Viertel
von Soho. Bei ihrer Flucht vor einem Zuhälter stösst sie in einem
düsteren Hinterhof auf das versteckte Nachtlokal "Shocking Palace".
Sie wird Zeugin, wie drei blutverschmierte hübsche Mädchen eine
männliche Leiche verschwinden lassen wollen. Marina wird von den drei
Bestien entdeckt und gilt nun als Gejagte. Ginny, Mona und Lara sind
nämlich Vampire, die dieses Lokal über ein paar Umwege gepachtet
haben, um hier ungestört an ihre Opfer zu gelangen - in London soll
ein Vampir-Monopol entstehen. Durch Marina sehen sie ihre Pläne
gefährdet. Diese begibt sich auch prompt zu Scotland Yard und trifft
dort auf John Sinclair, der sich mittlerweile schon mit dem Fall gestohlener
Blutkonserven herumschlagen soll. Der Inspektor macht sich umgehend an die
Arbeit, die drei Vampire ausfindig zu machen, ahnt aber nicht, daß
diese auch am Tage, wenn auch geschwächt, existieren können. Die
Vampirin Lara sucht Marinas Gastmutter auf und macht sie zum Blutsauger.
Bald tappt auch die Deutsche in die Falle und landet schliesslich im "Shocking
Palace". John begibt sich getarnt in den ominösen Nachtclub, um Marina
vor dem Vampirbiss zu retten und die drei Bestien auszuschalten. Bei einer
heftigen Auseinandersetzung kann er Ginny, Mona und zwei ihrer Opfer vernichten,
Lara kann entkommen, während Marina bereits gebissen wurde. Sie wird
in ein Krankenhaus geschafft, um ihr Leben zu retten, doch Lara ist bereits
auf dem Weg zu ihr, um ihr den Rest zu geben ...
Meinung:
Der erste eigenständige "John Sinclair" und dafür macht er kein
schlechtes Bild. Es ist spaßig zu lesen, mit welchen Mitteln sich John
damals behelfen musste, was es hier und da auch interessanter machte. Nicht
immer das Kreuz oder die Beretta als Allheilmittel, nein, hier wird zwar
auch ein silbernes Kreuz eingesetzt (nicht DAS Kreuz), aber ebenso die
altbekannte Eichenbolzen-Pistole. Dann greift er auch mal zu dem klassischen
Mittel fließendes Wasser. Die Handlung ist äußerst rasant,
schläft eigentlich nie ein und hat auch keine störenden Längen,
an der Atmosphäre musste JD noch etwas feilen. Die drei Vampir-Damen
sind zwar keine bemerkenswerte Gegner, doch gerade das ist ja für einen
Start unabdingbar, die Gefährlichkeit der Gegner musste sich ja erst
aufbauen. Da regt man sich vielmehr in neuen Romanen auf, wenn John sich
an einem einzelnen 0815-Zombie die Zähne ausbeißt. Insgesamt ein
akzeptabler Start für eine legendäre Serie ...
Besonderheiten:
Der erste Band der eigenständigen "John Sinclair"-Serie.
Im Gegensatz zu der WortArt-Hörspielfassung wird Lara hier von John
mit fließendem Wasser aus einem Schlauch vernichtet. Der Dramatik wegen
erschiesst Marina im Hörspiel die Vampirin. Überhaupt waren bei
der Hörspielfassung einige zeitgemäße Änderungen
nötig, in dem Heft kann man sich noch etwas in Nostalgie baden ...
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein fast schon typisches Cover aus jener Zeit, mit der eigenen schlanken
Schrift. Hierbei handelt es sich wohl um John Sinclair, wie er von den drei
Vampirrinnen attackiert wird, nur daß er sich in der Geschichte eigentlich
verkleidet hatte. Ansonsten ein annehmbares Bild aus alten Zeiten ...
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
John lernt im Flugzeug die junge deutsche Marina Held kennen, ohne zu ahnen,
daß sie sein nächster Fall sein wird. Während John zum Scotland
Yard Building fährt, kommt Marina bei ihren Gasteltern an. Am Abend
will sie sich allerdings noch Soho ansehnen und gerät dabei, während
der Flucht vor einem Zuhälter, in eine Gasse, in der sie durch das Fenster
einer Bar, dem "Shocking Palace", einen schaurigen Mord beobachtet. Drei
Vampirrinnen töten dort einen Mann und saugen ihm das Blut aus. Marina
flieht und geht am nächsten Tag gleich zu Scotland Yard, wo sie prompt
wieder auf John Sinclair trifft. Er verspricht ihr zu helfen. Unterdessen
sind die drei Vampirrinnen, die auf den Namen Mona, Ginny und Lara hören,
auf der Suche nach Marina. Lara macht Marinas Gastmutter zur Vampirin, die
John zum "Shocking Palace" locken soll. Marina wird entführt und in
die Bar gebracht. John folgt genau der Spur und schleicht sich am Abend
Undercover ins "Shocking Palace", wo sich die ganze Bar um Mitternacht in
eine wahre Hölle verwandelt. John kann Ginny und Mona töten, doch
Lara hat Marina gebissen und ist geflohen. John bringt Marina ins Krankenhaus,
wo ihr gerade noch rechtzeitig geholfen werden kann. Doch Lara gibt nicht
so leicht auf und so kommt es im Krankenhaus zum entscheidenden Kampf zwischen
John und Lara, den natürlich unser John gewinnen kann.
Meinung:
Das ist also der erste eigenständige Roman der Sinclair-Reihe. Für
den ersten ist er zwar nicht schlecht, aber trotzdem kein Überflieger.
Im Grunde ist es "nur" eine stinknormale Vampir-Geschichte. Allerdings mit
einigen guten Ansätzen. Man erfährt, daß die Vampirrinnen
zu einer modernen Art Vampir gehören, die im Sonnenlicht überleben
können. Bin mal gespannt, was sich daraus noch entwickelt. Marina kommt
wirklich sehr sympathisch rüber und man zittert richtig mit ihr mit,
wenn sie im Krankenhaus ums überleben kämpft. Man möchte sich
gar nicht vorstellen, was wäre, wenn sie zur Vampirin geworden wäre.
Schade, daß sie in späteren Romanen nicht mehr auftaucht. Alles
in allem, ein sehr lesenswerter Roman, den ich jedem Sinclair-Fan ans Herz
legen möchte.
Besonderheiten:
Erster Roman der eigenständigen Sinclair-Reihe.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover könnte fast dem Roman entspringen. Witzig finde ich nur eine
Sache daran. Der Schatten zwischen den beiden rechten Vampirrinnen. Auf dem
Cover vom Edition 2000 Hörspiel ist genau an der Stelle noch ein vierter
Vampir zu sehen. Komisch, oder? *g*
Coverbewertung:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Auf dem Flug von Deutschland lernt John die angehende
Fremdsprachenkorrespondentin Marina Held kennen, die einige Wochen in
London/England bei einer Freundin verbringen möchte, bevor sie ihre
Lehre beginnt. Auf ihrem ersten Streifzug durch Soho wird sie auf der Flucht
vor einem Zuhälter Zeugin, wie in dem Nachtclub 'Shocking Palace' der
Vertreter Ted Williard Opfer von drei Vampiren wird! Sie meldet dies am
nächsten Tag dem New Scotland Yard und damit John Sinclair, der sofort
hellhörig wird; fahndet er doch gerade nach einigen Blutkonserven-Dieben.
Er widmet sich direkt diesen Informationen, ahnt aber nicht, dass die drei
Vampirinnen Lara, Ginny und Mona schon Marina Held im Visier haben!
Meinung:
Nach einem Vierteljahr Abstinenz kommt am 17.01.1978 der erste JOHN SINCLAIR
Roman in eigener Serie auf den Markt. Und dieser ist solide, aber nicht
überragend. Die Handlung ist sehr einfach gehalten, das Thema nicht
großartig komplex und die Action wohldosiert. Die Stärken des
Romans liegen klar in der sehr leicht lesbaren Schreibe von Autor Jason Dark
und in seiner Fähigkeit, die Atmosphäre in den gewissen Situationen
dem Leser sehr real zuzuführen. Ansonsten ist noch Platz für eine
Gesamtsteigerung!
Besonderheiten:
- erste Auskopplung einer Subserie des GESPENSTER KRIMI
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der Maler Vincente Ballestar, der schon etliche Bilder im GESPENSTER KRIMI
beigesteuert hat, legt hier wieder ein atmosphärisch dichtes Bild hin,
denn schließlich kann man sich die anfängliche Szene des Romans
in der Tat so vorstellen. Der Kerl an der Bar soll allerdings John Sinclair
darstellen. Ganz gut gelungen!
Coverbewertung:
Rezension von
René:
Kurzbeschreibung:
John kehrt von seinem jüngsten Abenteuer mit dem Kreuzritter zurück
und lernt im Flugzeug Marina Held kennen, eine 20-jährige Deutsche,
die zwei Jahre in London als Fremdsprachenkorrespondentin arbeiten möchte.
Am Flughafen trennen sich die Wege der Beiden zwar, doch kurze Zeit später
sitzt sie John in seinem Büro erneut gegenüber. Marina ist Zeugin
geworden, wie sich im nächtlichen Soho in einer Bar namens "Shocking
Palace" drei Vampirinnen über einen Gast hergemacht haben. John stellt
eine Verbindung zum Verschwinden von Blutkonserven aus einem Krankenhaus
her und nimmt die Ermittlungen auf. Währenddessen gerät Marina
in die Fänge der Blutsauger. John geht undercover in den Nachtclub,
um sie zu befreien und den Vampirinnen, die selbst eine Blutnacht planen,
das Handwerk zu legen.
Meinung:
Nachdem ich weder mit den ersten Gespenster-Krimis noch den aktuellen JS-Romanen
sonderlich glücklich geworden bin, widme ich mich nun den Anfängen
der eigenständigen "John Sinclair"-Heftserie. Was sich als durchaus
lohnend herausstellt. Die immer gleichen sinnlosen und sich im Kreis drehenden
Telefonate, Dialoge und Gedankengänge, wie sie in den Romanen im Jahre
2009 an der Tagesordnung sind, sucht man hier vergebens. "INDV" erweist sich
als passabler Einstiegsroman in die eigenständige Serie, auch wenn er
nun nicht gerade das Zeug zum Klassiker hat. Die Figur des John Sinclair
wird für Neu-Leser hinreichend eingeführt, man wirft einen Blick
in seinen Waffen-Koffer und schließlich bietet sich ja auch ein Roman,
der in London spielt, zum Auftakt absolut an. Meine Lieblingspassage ist
jene, in der Marina auf Erkundungstour durch Soho geht - sehr anschaulich
und stimmungsvoll beschrieben.
Der Roman ist stilistisch zwar klar besser als das, was es in den ersten
GKs zu lesen gab, weist aber nach wie vor einige der alten Schwächen
auf, die besonders im letzten Dritten unangenehm zu Tage treten: Logikfehler,
wirre Entwicklungen. Warum braucht Teddy-Boy mehrere Tage, um sich zum Vampir
zu verwandeln, Mrs. Sanders hingegen scheinbar nur wenige Minuten? Warum
töten die Vampire Marina nicht auf der Stelle? Warum zerfallen einige
Vampire zu Staub, andere hingegen nicht? Und wie um Himmels Willen kommt
Lara auf die Idee, sich am Ende zu Marina ins Krankenhaus zu begeben? Nicht
nur hätte sie ihr Blut viel einfacher bekommen können; nein, sie
läuft damit - natürlich! - John auch noch direkt in die Arme. Kein
wirklich kluger Vampir, wie John selbst wenige Zeilen zuvor ja noch anmerkt.
Dass Vampire mit fließendem Wasser zur Strecke gebracht werden
können, ist schließlich eine sehr eigenwillige Auslegungsweise
der Mythologie.
Fazit: Die ersten 40 Seiten lassen sich größtenteils gut lesen,
dann wird's wirr/unlogisch/vorhersehbar und ergo auch ziemlich uninteressant.
Wenn auch nicht so schlimm wie die (frühen) GKs und schon gar nicht
so langweilig wie die Gegenwarts-Romane. Auf den ersten 40 Seiten lässt
sich wie gesagt aufbauen.
Besonderheiten:
1. Band der eigenständigen "John Sinclair"-Serie.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Bringt den Inhalt des Romans im Wesentlichen auf den Punkt; sonderlich
schön oder einfallsreich ist es aber nicht.
Coverbewertung: